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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wenn sie angeblich die ganze Zeit fotografiert hatte?
    »Das ist gelogen, Chief«, sagte Mel. »Er wollte mir einen Schwinger verpassen. Fragen Sie Junior.«
    »Ich glaube, auf meinen Bildern ist gut zu sehen, dass der junge Mr. Rennie mit Ordnungsdienst beschäftigt war und den beiden den Rücken zugekehrt hatte, als der Schlag geführt wurde«, sagte Julia.
    Randolph starrte sie finster an. »Ich könnte Ihre Kamera beschlagnahmen«, sagte er. »Beweismittel.«
    »Das könnten Sie natürlich«, stimmte sie heiter zu, »und Pete Freeman würde Sie dabei fotografieren. Dann könnten Sie Pete die Kamera wegnehmen ... aber alle in unserer Umgebung würden Sie dabei sehen.«
    »Auf wessen Seite stehen Sie hier, Julia?«, fragte Big Jim. Er lächelte sein grimmiges Lächeln - das eines Haifischs, der sich anschickt, einem Schwimmer ein Stück aus seinem dicken Hintern zu beißen.
    Julia bedachte ihn mit ihrem eigenen Lächeln, und die Augen darüber waren unschuldig neugierig wie die eines Kindes. »Gibt's denn Seiten, James? Außer dort drüben ... « Sie deutete auf die sie beobachtenden Soldaten. » ... und hier drinnen?«
    Big Jim betrachtete sie nachdenklich. Seine Lippen krümmten sich jetzt in Gegenrichtung, bildeten gewissermaßen ein umgekehrtes Lächeln. Dann winkte er zu Randolph gewandt mit einer angewiderten Handbewegung ab.
    »Ich denke, wir lassen's nochmal durchgehen, Mr. Barbara«, sagte Randolph. »Eifer des Gefechts.«
    »Danke«, sagte Barbie.
    Jackie nahm ihren finster dreinblickenden jungen Partner am Arm. »Los jetzt, Officer Searles. Dieser Teil ist vorbei. Wir sollen die Leute zurückdrängen.«
    Searles ging mit, aber erst nachdem er sich Barbie zugewandt und seine vorige Geste wiederholt hatte: den Finger auf ihn gerichtet, den Kopf leicht schief gelegt. Wir sind noch nicht fertig miteinander, Sonnyboy.
    Rommies Assistent Toby Manning und Jack Evans erschienen mit einer improvisierten Tragbahre, die sie aus Segeltuch und Zeltstützen gebastelt hatten. Rommie öffnete den Mund, um zu fragen, was zum Teufel sie da machten, und sagte dann doch nichts. Der Wandertag war ohnehin abgesagt, also hol's der Teufel.
     
    5
     
    Die mit dem Auto gekommen waren, stiegen ein. Dann versuchten sie, alle gleichzeitig wegzufahren.
    Vorhersehbar, dachte Joe McClatchey. Völlig vorhersehbar.
    Die meisten Cops bemühten sich, den daraus entstehenden Stau aufzulösen, aber selbst eine Gruppe von Jugendlichen (Joe stand zwischen Benny Drake und Norrie Calvert) konnte erkennen, dass das neue und verstärkte Police Department nicht wusste, was es tat. Laute Polizistenflüche hallten durch die sommerlich warme Luft (»Können Sie mit Ihrer Scheiß karre nicht ZURÜCK S TOSSEN?«). Trotz des Riesendurcheinanders gab es kein Hupkonzert. Vermutlich waren die meisten Leute zu deprimiert, um zu hupen.
    Benny sagte: »Seht euch diese Idioten an. Wie viele Liter Benzin, denkt ihr, blasen sie aus ihren Auspuffen? Als hielten sie die Vorräte für unbegrenzt.«
    »Genau«, sagte Norrie. Sie war ein toughes Kid, ein kleinstädtisches Riot Girl mit einer modifizierten Tennessee- Tophat-Vokuhilafrisur, aber jetzt sah sie nur blass und traurig aus. Sie ergriff Bennys Hand. Scarecrow Joes Herz brach, wurde aber sofort wieder heil, als sie auch seine ergriff.
    »Da geht der Kerl, der beinahe verhaftet worden wäre«, sagte Benny und deutete mit seiner freien Hand in die gemeinte Richtung. Barbie und die Zeitungslady stapften über die Viehweide zu dem behelfsmäßigen Parkplatz - gemeinsam mit sechzig bis achtzig weiteren Leuten, von denen einige entmutigt ihre Protestschilder hinter sich herschleiften.
    »Nancy Newspaper hat überhaupt nicht fotografiert, wisst ihr«, sagte Scarecrow Joe. »Ich habe direkt hinter ihr gestanden. Ziemlich geil.«
    »Yeah«, sagte Benny, »aber ich möchte trotzdem nicht in seiner Haut stecken. Bis dieser Scheiß vorbei ist, können die Cops praktisch machen, was sie wollen.«
    Stimmt, sagte Joe zu sich selbst. Und die neuen Cops waren keine besonders netten Kerle. Zum Beispiel Junior Rennie. Die Geschichte von Sloppy Sams Verhaftung hatte bereits die Runde gemacht. »Was willst du damit sagen?«, fragte Norrie Benny.
    »Vorläufig nichts. Im Augenblick ist noch alles cool.« Er dachte nach. »Einigermaßen cool. Aber wenn's so weitergeht ... ihr erinnert euch an Herr der Fliegen?« Den hatten sie im Leistungskurs Englisch gelesen.
    Benny skandierte: »>Killt das Schwein. Schneidet ihm die Kehle durch.

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