Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
Vom Netzwerk:
veranlasst, dass man der Polizei eine entsprechende CD brennt“, antwortete Ginster.
    Loeb verabschiedete sich und bedeutet seinem jungen Kollegen, ihm zurück zum Foyer zu folgen.
    „Ich möchte, dass SIE mit den Mitarbeitern der Firma sprechen, die täglich mit dem Opfer zu tun hatten. Reden Sie auch mit dieser Betriebspsychologin, ob sie die Einschätzung des Sicherheitschefs teilt und es als glaubhaft oder gar wahrscheinlich beurteilt, dass Madame Mirabeau derart labil war, dass sie wegen einer fehlenden Beförderung und diesem lächerlichen Film tatsächlich in den Tot gesprungen ist.“
    Der junge Mann notierte die Anweisungen des Kommissars auf seinem kleinen weißen Block und nickte weiterhin eifrig.
    „Ich habe noch vier andere Fälle zu bearbeiten und mein Kollege ist anderweitig eingesetzt. Ich tendiere daher dazu, diesen Fall in der Tat als Suizid einzustufen. Sobald sie mit ihrer Arbeit fertig sind, erstatten sie mir morgen im Laufe des Tages persönlich Bericht.“
    Zum Zeichen dafür, dass er alles verstanden hatte, salutierte der junge Beamte und wollte sich sofort an die Arbeit machen.   
    „Ach ja und fragen Sie doch bitte die direkten Kollegen, ob Madame Mirabeau häufig in einem solchen Outfit zur Arbeit erschienen ist.“
    Der junge Beamte schien nicht zu verstehen.
    Loeb deute auf den Leichnam. „Na ja….diese High-Heels mit den roten Sohlen sind sündhaft teuer, dazu edle halterlose Strümpfe und ein Minirock von Lacoste…für mich passt das nicht so recht zu dem Bild einer erzkonservativen jungen Dame, die um ihren guten Ruf besorgt ist.“
    Loeb verließ den Tatort, um zu Hause wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, bevor sein eigentlicher Arbeitstag begann.
     

33.
    Als Hannah am nächsten Morgen erwachte, hörte sie klappernde Geräusche und trottete in ihrem Nachtdress verschlafen in die Küche. Barfuß tapste sie über den Linoleumboden. Lennard war offensichtlich schon eine Weile wach. Der Tisch war bereits gedeckt, auf der Arbeitsplatte stand eine Kanne Kaffee und aus dem Backofen drang der köstliche Geruch frischer Croissants.
    „ Du verwöhnst mich“, sagte Hannah und kuschelte sich in den Sessel, der als vierte Sitzgelegenheit am Esstisch stand. Es handelte sich um einen alten hässlichen braunen Ohrensessel, der aber wahnsinnig bequem war. Sie sah Lennard zu, wie er Rühreier in einer kleinen schwarzen Pfanne zubereitete. Er trug wie sie selbst ebenfalls Boxershorts und dazu ein T-Shirt mit der Aufschrift „Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem“ . Hannah musste schmunzeln. Typisch Wissenschaftler .
    Die Nacht hatte eine leichte Abkühlung gebracht. Durch das geöffnete Fenster wehte eine erfrischend angenehme Brise herein. 
    Beim Frühstück berichtete Hannah von ihrer Entdeckung auf Peters Computer und dem  erfolglosen Versuch, Claude Boné zu erreichen.
    „ Ruf noch einmal an“, schlug Lennard vor und strich Marmelade auf sein Croissant.
    „ Hab ich doch schon längst“, sagte Hannah. „Ist aber noch immer niemand zu erreichen.“
    „ Blöd“, entgegnete Lennard. „Vielleicht weiß dieser Typ ja etwas über die Sache oder wo Peter abgeblieben ist.“
     
    Nach einem ausgiebigen Frühstück beschlossen beide, sich schnell anzuziehen, um möglichst bald zum Friedhof Pére Lachaise aufbrechen zu können.
    Hannah stand etwas ratlos in Peters Zimmer. Das verschmutzte Kleid vom Vortag konnte sie heute unmöglich wieder anziehen, also musste abermals Peters Kleiderschrank herhalten. Sie stöberte und fand schließlich einen hübschen Wickelrock, der wahrscheinlich Chiara gehörte und den sie trotz ihres Bauchumfangs bequem ragen konnte. Ein Hard Rock Cafe Köln T-Shirt in XL war zugegebener Maßen etwas lang und sackig, schien jedoch für sie wie gemacht zu sein.
     
    Keine Viertelstunde später saßen Hannah und Lennard in der Metro und fuhren zur nächsten Etappe von Peters Rätsel. Bevor sie jedoch in der richtigen Bahn, der blauen Linie 2 Richtung Nation saßen, mussten sie einige Male umsteigen. Lennards Routine im Lesen und Verstehen des bunten Metroplanes vereinfachte die Sacher erheblich, sodass sich Hannah vollends auf ihn verließ.
    Nachdem sie zwei freie Plätze gefunden hatten und die Bahn sich in Bewegung gesetzt hatte, blickte Hannah geistesabwesend in die Dunkelheit der vorbeiziehenden Tunnelröhre.
    „Wieso mache ich das alles eigentlich?“ 
    „ Was?“, Lennard hatte sie nicht genau verstanden, da sie die

Weitere Kostenlose Bücher