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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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von Fürstin Maril nicht entgangen war, mit weiterhin vorgetäuschtem Interesse. "Doch ich als Frau kann mit diesen militärischen Rängen leider nicht allzu viel anfangen. Würdet Ihr mir bitte erklären, was genau der Rang eines Oberhauptmannes aussagt?"
    "Mit dem größten Vergnügen. Am besten beginne ich ganz unten an der militärischen Karriereleiter: Dort gibt es zunächst einmal die einfachen Soldaten, die man lediglich anhand ihrer Bewaffnung unterscheidet. Jeweils zehn Soldaten werden von einem Unteroffizier angeführt. Jeweils fünf Unteroffiziere unterstehen zusammen mit ihren Männern einem Leutnant oder einem Oberleutnant. Leutnant ist auch der Rang, mit dem man als Adeliger beim Militär beginnt – nach einer kurzen Zeit des Lernens und Eingewöhnens als Fähnrich. Der nächsthöhere Rang nach dem Oberleutnant ist der Hauptmann, wobei man ab hier nicht mehr sagen kann, wie viele Männer man mit diesem Rang unter seinem Kommando hat. Das hängt von der Gesamtgröße einer Armee ab. Über dem Hauptmann folgt logischerweise der Oberhauptmann und über diesem stehen nur noch der Kommandant, der Oberkommandant und der General."
    An der Stelle konnte sich Altyra ein Gähnen nicht verkneifen.
    "Verzeiht bitte, Fürstin Altyra!", entschuldigte sich Prinz Rodemal überflüssigerweise. "Meine Ausführungen waren wohl etwas zu ausführlich."
    "Nein, ich muss um Verzeihung bitten, Prinz Rodemal. Es ist nur so, dass mir nach dem gestrigen Ball im Drachenpalast von Dangverun ein wenig Schlaf fehlt. Mein Gähnen hatte nichts mit Eurer Erklärung zu tun."
    Warum kann dieser aufgeblasene Kerl nicht wie Dynoran irgendeinen Fehler machen?
, fragte sich Altyra noch während ihrer Entschuldigung.
    Das würde ihr zumindest eine Rechtfertigung geben, um ihre aufgesetzte Höflichkeit beiseitezulassen. Unglücklicherweise schien der Sohn der Fürstin von Vierwasser ihr diesen Gefallen nicht tun zu wollen.
    "Dann lasst mich Euch abschließend noch von einem kleinen Unterschied zwischen den einzelnen Rängen erzählen. Wie Ihr sicher wisst, besteht eine Armee normalerweise aus einer Kavallerie und einer Infanterie, die jeweils von einem Oberkommandanten geführt werden. Und die Offiziere der Kavallerie, zu denen auch ich mich zählen darf, genießen im Allgemeinen ein etwas höheres Ansehen als die Offiziere der Infanterie. Man könnte also sagen, dass ich ein höher stehender Oberhauptmann bin."
    "Dann habt Ihr es als Krieger in der Tat bereits sehr weit gebracht", äußerte Altyra mit nachlassender Begeisterung.
    Für etwas so Uninteressantes, das ihr darüber hinaus – entgegen ihrer vorherigen Aussage – sehr wohl bekannt war, über einen längeren Zeitraum Interesse zu heucheln, war wirklich alles andere als einfach.
    "Für den Anfang ist es ganz akzeptabel", entgegnete Rodemal selbstbewusst. "Doch ich hoffe, möglichst bald in der Armee von Fürst Pirag kämpfen zu dürfen, um dort zu weiteren und noch größeren Ehren zu gelangen. Vielleicht könntet Ihr ein gutes Wort bei Eurem verehrten Vater für mich einlegen, Fürstin Altyra?"
    Sollte ich den Grund für diese Einladung tatsächlich falsch gedeutet haben?
, fragte sich die junge Fürstin daraufhin selbst.
Hat Maril ihre Bemühungen, mich mit ihrem Sohn zu verkuppeln, etwa tatsächlich aufgegeben?
    "Rodemal, entschuldige dich sofort!", unterbrach die Fürstin von Vierwasser diese Überlegungen jedoch sofort. "Es gehört sich nicht, solche Dinge zu erbitten."
    "Aber Mutter …"
    "Ich will keine Widerrede hören, mein Sohn. Du wirst dich auf der Stelle entschuldigen!"
    "Eine Entschuldigung ist nicht nötig, Fürstin Maril", warf Altyra ein. "Ich kann Euch zwar nichts versprechen, Prinz Rodemal, aber ich werde mit Fürst Pirag reden."
    "Vielen Dank, Fürstin Altyra!", entgegnete der Prinz mit einem anerkennenden Nicken.
    "Höre auf, dich zu bedanken, Rodemal! Und Ihr werdet nicht mit Eurem Vater über meinen Sohn sprechen, Fürstin Altyra! Ich meine … verzeiht diese forschen Worte … doch bitte erwähnt meinen Sohn nicht in der Gegenwart von Fürst Pirag. Der Junge wird nicht wieder in irgendwelche Schlachten ziehen, ehe er nicht verheiratet ist und einen Erben für Vierwasser gezeugt hat – was mich zum eigentlichen Grund meiner Einladung bringt. Ich wollte dies ursprünglich nicht so unvermittelt ansprechen. Aber es hilft nichts. Ich biete Euch eine Heirat mit meinem Sohn, Prinz Rodemal von Vierwasser, an, Fürstin Altyra. Wie Ihr soeben selbst gehört habt, ist

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