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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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verehrte Todesklinge. Wie Ihr gleich selbst sehen werdet, geht es Eurem Bruder bis jetzt noch gut. Und solange Ihr das tut, was ich von Euch verlange, verspreche ich Euch, dass sich daran auch nichts ändern wird. Ansonsten … nun ja … sagen wir einfach: Ihr wollt nicht wissen, was ansonsten passiert."
    "Vielleicht solltet Ihr Euren kleinen Schoßhund Boltar fragen, wie ich auf Drohungen reagiere", antwortete Todesklinge unbeeindruckt. "Jegliches Leid, das dem jungen Fürsten durch Euch oder auf Euren Befehl hin geschieht, werde ich Euch mindestens in doppeltem Maße zurückzahlen. Darauf gebe ich Euch mein Wort."
    "Schaffe sie weg, Boltar!", schrie der unbekannte Mann zornig zur Antwort.
    Sie lassen sich sehr viel einfacher manipulieren, als ich dachte. Ich muss mir etwas einfallen lassen, wie ich diese Schwäche effektiv zu meinem Vorteil nutzen kann, um wenigstens einen meiner Nachteile auszugleichen.
    Im nächsten Augenblick wurde sie unsanft an der Schulter angestoßen und lief los. Eine viertle Drehung nach links. Zweiundfünfzig Schritte gerade aus. Eine viertle Drehung nach rechts und vierunddreißig Schritte vorwärts. Eine weitere Vierteldrehung nach rechts und eine Treppe nach unten. Von dort aus fünfzehn, sechzehn, siebzehn …
    "Halt!", ertönte die Stimme Boltars neben ihr. "Wir sind da. Ich werde dir jetzt die Augenbinde abnehmen."
    Nachdem die Assassine wieder sehen konnte, deutete der Mann auf eine massive Holztür an der rechten Seite des Gangs, in welchem sie sich befanden. Gleich darauf öffnete er an eben dieser Tür eine kleine Luke, durch die man ins Innere des dahinterliegenden Raums blicken konnte. Dort sah Todesklinge den jungen Tarsin nahezu regungslos auf einem kleinen Bett liegen. Nur dessen regelmäßige Atemzüge verrieten ihr, dass er am Leben war.
    "Zufrieden?", wollte Boltar von ihr wissen.
    "Mache dir keine Sorgen, Tarsin!", rief die Assassine dem jungen Fürsten schnell zu. "Ich werde dich da rausholen. Du musst nur ein wenig Geduld haben!"
    "Schwesterchen?", fragte der Angesprochene sogleich und drehte sich in Richtung der Tür um.
    Im nächsten Augenblick fiel die kleine Luke wieder zu und Todesklinge spürte einen Schlag gegen ihren Kopf, der sie zu Boden stürzen ließ. Da ihre Hände noch immer auf dem Rücken gefesselt waren und sie sich somit nicht abfangen konnte, prallte sie schmerzhaft auf und ihr blieb für einige Momente die Luft weg.
    "Ich kann mich nicht daran erinnern, dir erlaubt zu haben, mit deinem kleinen Bruder zu sprechen!", zischte Boltar sie an. "Nach ihm zu sehen, ist alles, wovon die Rede war. Und jetzt stehe wieder auf!"
    Todesklinge stand umständlicher auf, als es nötig gewesen wäre und taumelte stark, als sie sich zur Hälfte aufgerichtet hatte.
    "Nun mache schon!", sprach ihr Gegenüber ungeduldig und wollte nachhelfen.
    Während er sich zu ihr herabbeugte, schnellte die Assassine jedoch nach vorne und rammte ihm ihre Schulter so wuchtig gegen den Unterkiefer, dass der Mann mit einem schmerzerfüllten Stöhnen nach hinten kippte und mit dem Rücken auf dem Boden aufschlug.
    "Verdammt!", schrie er kurz danach auf. "Ich habe mir auf die Zunge gebissen."
    "Das wird dich lehren, kein zweites Mal in dieser Form Hand an mich zu legen", kommentierte Todesklinge zufrieden. "Können wir jetzt endlich zu deinem Herrn zurückgehen? Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit."
    Boltar erhob sich fluchend und legte der Assassine vorsichtig die Augenbinde wieder an. Danach führte er sie auf exakt demselben Weg zurück, den sie gekommen waren.
    So ein Dummkopf!
, dachte sich die Assassine, war aber gleichzeitig unendlich dankbar für die Dummheit dieses Kerls.
    Als sie schließlich abermals vor dessen unbekanntem Herrn stand, fragte sie sofort: "Was verlangt Ihr von mir, damit Ihr den Jungen gehen lasst?"
    "Direkt und ohne Umwege zur Sache", kommentierte der Mann, bei dem sich Todesklinge mittlerweile aus irgendeinem Grund absolut sicher war, dass er genauso aussah, wie sie sich ihn vorstellte. "So gefällt mir das! Ich möchte lediglich, dass Ihr mir einen winzigen Gefallen tut."
    "Wie soll dieser Gefallen aussehen?"
    "Keine Sorge! Es ist nichts Verwerfliches. Oder lasst es mich anders ausdrücken: Es ist nichts, was Ihr nicht auch für die Gilde tun würdet."
    "Ich soll also jemanden für Euch töten", schlussfolgerte die Assassine. "Wer ist es und was hat er getan?"
    "Habt Ihr so wenig Vertrauen zu mir? Wenn Ihr einen Auftrag von Eurer geliebten Gilde erhaltet,

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