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Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
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mich auf die Suche nach Parker, um mich zu erkundigen, was er lieber zu Abend essen wollte, Suppe und Toast oder Bohnen auf Toast. Wir konnten so tun, als befänden wir uns im guten alten England anstatt im postapokalyptischen Los Angeles.
    Doch Parker war nicht in seinem Zimmer.
    Ich hielt inne, lauschte und stellte fest, wie still es im Haus war. Wie viel zu still es war.
    Moms Zimmer fand ich ebenfalls leer vor. Es wirkte seltsam ohne sie, als wäre ein wesentliches Möbelstück daraus entfernt worden.
    Moms Auto stand nicht in der Garage, aber ich konnte mir ziemlich gut vorstellen, wo es sich befand und wo Mom und Parker sich befanden. Und ich konnte mir ganz genau vorstellen, was ich mit Parker anstellen würde, wenn ich ihn in die Finger bekam.
    Die Sonne ging gerade unter, als ich auf der Ocean Avenue zurück zur Skyline-Highschool fuhr. In letzter Zeit verließ ich in der Dunkelheit nur noch ungern das Haus – da dann der Großteil der Plünderungen stattfand –, und ich hoffte, mit Mom und Parker vor Einbruch der Nacht wieder auf dem Heimweg zu sein.
    Offenbar hatte auch die Leitung der Skyline-Highschool Angst vor Plünderungen. An allen Eingängen standen mit Tasern bewaffnete Wachposten.
    »Ich bin wegen des Treffens der Erdbeben-Überlebenden hier «, erklärte ich dem Wachposten am Haupteingang.
    Er zuckte zusammen, als ich ihn ansprach, als hätte ich mich angeschlichen und ihn überrumpelt, obwohl er mich zweifellos die Straße hatte überqueren sehen. Er musterte mich mit Augen, die etwas zu weit offen waren. »Sie sind es, nicht wahr?«, fragte er in einem rauchigen Flüsterton.
    »Hm?«
    Er schüttelte den Kopf und wirkte äußerst nervös. »Nichts. Egal. Ich dachte … Sie wissen, wo Sie hinmüssen, oder? Raum …«
    »Dreihundertsiebzehn, ich weiß.« Ich spürte, wie er mich beobachtete, bis die Tür hinter meinem Rücken zufiel.
    Der Hauptkorridor war düster und menschenleer, wirkte jedoch überfüllt von den Gesichtern der Toten und Vermissten, mit denen die Wände tapeziert waren. Ihre Blicke folgten mir, als ich schneller ging.
    Ich war noch nie nach Unterrichtsende in der Skyline-Highschool gewesen. Da ich keinem Club oder Team angehörte, hatte ich nie einen Grund gehabt, auch nur eine Sekunde länger als nötig in der Schule zu bleiben. Es war unheimlich hier, wenn die Flure nicht voller Schüler waren und das Echo meiner eigenen Schritte das Einzige war, was ich hörte. Ich blickte mich immer wieder um und hatte nach wie vor das Gefühl, dass Augen jede meiner Bewegungen beobachteten.
    »Ich habe mir schon gedacht, dass du zurückkommen würdest.«
    Mein Kopf kippte nach vorn, als ich ruckartig stehen blieb.
    Katrina stand gegen das Treppengeländer gelehnt da.
    Die Muskeln in meinem Nacken und meinen Schultern, die bereits so verkrampft waren, dass sie sich anfühlten, als würden sie jeden Moment ausfransen wie ein altes Seil, spannten sich noch ein wenig stärker an. Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass dieser Tag noch schlimmer werden könnte, doch mein Pessimismus war offenbar ausnahmsweise einmal hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
    »Ich bin nicht deinetwegen hier«, sagte ich ihr.
    »Oh, ich weiß schon«, erwiderte sie. »Parker und deine Mom sind gerade bei Onkel Kale. Er weiß, dass Parker sie ohne dein Wissen hierhergebracht hat. Und du weißt, woher er es weiß, oder?« Sie tippte sich mit einem rot lackierten Fingernagel an die Schläfe.
    Meine Wirbelsäule versteifte sich, und meine Zähne bissen aufeinander, als würde ich etwas Zähes zerkauen. »Ich will, dass du dich von meiner Familie fernhältst.«
    Sie hob zum Zeichen ihrer Unschuld die Hände. »Dein Bruder ist zu uns gekommen. Er ist nicht wie du, Mia.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Er ist kein Egoist.«
    Die Hitze in meiner Brust erwachte lodernd zum Leben, und ich baute mich vor Katrina auf. Ich war nie jemand gewesen, der gerne auf Konfrontationskurs ging, doch dieses Mädchen ließ bei mir alle Sicherungen durchbrennen. »Was auch immer du über mich zu wissen glaubst, du weißt nichts .«
    Katrina presste sich flacher gegen die Wand, um vor mir zurückzuweichen. Sie holte tief Luft. »Ich weiß, dass du über besondere Kräfte verfügst«, widersprach sie. »Ich weiß, dass du sie verwenden könntest, um auf dieser Welt etwas Gutes zu tun, aber stattdessen versteckst du dich und tust so, als wärst du eine hilflose Zuschauerin. Aber das bist du nicht. Dein Bruder verfügt nicht über

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