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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Experiment bekehrt werden soll, ist wie ein wogendes, unberechenbares, misstönendes Meer kaum kontrollierten Chaos. Unter den Menschen bewegt man sich wie in einem Waffenlager, das jeden Moment explodieren kann. Jeder einzelne Mensch ist eine tickende Zeitbombe. Insgesamt erwecken sie in einem Thranx das Bedürfnis, so schnell wie möglich vor ihnen zu fliehen. Ich persönlich mag sie nicht. Aber der Große Rat hat verfügt, dass wir versuchen sollen, sie als Verbündete zu gewinnen. Ich für meinen Teil bevorzuge eher die Quillp.« Er trat vor.
    »Aber ich bin an meine Befehle gebunden. Ich gestehe ein, dass die Menschen unbestreitbar klug und intelligent sind. Man verlangt von uns, dass wir uns bemühen, sie uns trotz individueller Abneigungen zu Freunden zu machen, damit die AAnn - oder eine ebenso unangenehme Spezies - sich nicht ihrerseits mit ihnen anfreunden. Darauf hinzuarbeiten ist ein wesentlicher Bestandteil Ihrer Arbeit. Sie alle sind Spezialisten, manche auf modernen Forschungsgebieten, manche im Versorgungswesen, aber jeder von Ihnen ist ein Botschafter. Vergessen Sie das nie, keinen Zeitteil lang!«
    Man entließ sie in ihre Kabinen, damit sie ihre jeweiligen Habseligkeiten packen und ihre Gedanken sammeln konnten. Des wusste nicht, was seinen drei Gefährten durch den Kopf ging, doch was ihn betraf, konnte er seine Aufregung kaum im Zaum halten. Das war es, worauf er so lange Zeit hingearbeitet hatte! Dafür hatte er gelogen und betrogen und gefälscht: für wilde, frische Inspiration, die allen anderen Dichtern auf sämtlichen Thranx-Welten verwehrt bliebe.
    Plötzlich schob sich ein finsterer Gedanke vor seinen Traum wie eine Wolke. Was, wenn es bereits einen Dichter in der geheimen Kolonie gab? Bestimmt würde sich das Personal dort des einen oder anderen offiziellen Besänftigers rühmen - oder? Er beschloss, sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Falls es dort Besänftiger gab, mussten sie ihren Pflichten nachgehen und Vorträge für ihre Mitkolonisten halten. Er arbeitete nicht unter solchen Bedingungen, war frei von allen Verpflichtungen. Wenn er seine alltäglichen, niederen Arbeiten in der Küche verrichtet hätte, würde er völlig frei dichten können. Seine Werke würde er vor neugierigen Augen in dem sicheren Speicherbereich seines Sch'reibers ablegen. Er würde sie erst nach seiner Rückkehr nach Willow-Wane veröffentlichen, sobald der Zeitpunkt da wäre, die Identität des Hilfsnahrungszubereiters Desvenbapur abzulegen und Desvendapur den Dichter wieder auferstehen zu lassen.
    Sobald die Zeit reif ist, gemahnte er sich selbst. Sobald sie reif ist. Stimulation und Erleuchtung gehen vor, erst dann kommt die Aufdeckung meiner Identität.
    Allem äußeren Anschein nach unterschied sich der Thranx-Shuttle nicht von den anderen, in denen Desvendapur bislang mitgeflogen war. Der Shuttle hatte einen schnittigen Rumpf mit mehreren Tragflächen, die ihn sowohl für Atmosphären- als auch für Orbitalflüge tauglich machten. Falls ein aufmerksamer Beobachter den Shuttle beobachten würde, ob im Orbit oder von der Planetenoberfläche aus, so würde er auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches an der Rumpfkonfiguration entdecken.
    Nachdem der Shuttle von den Planetenbehörden die endgültige Starterlaubnis erhalten hatte, löste er aus der Seite der Zenruloim und flog ins All wie ein Vlereq, der sich von seinem Ei erhebt. Er entfernte sich mit Hilfe der Sekundärtriebwerke vom Sternenschiff, ehe er schließlich in sicherer Entfernung das Haupttriebwerk zündete. Er schaltete auf Gegenschub und fiel nicht nur hinter sein Mutterschiff zurück, sondern sank auch tiefer hinab auf den Planeten zu.
    Desvendapur und seine Gefährten richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm vor ihnen, während sie aus dem Gravitationsfeld des Schiffes ihrer Königin trieben. Der Schirm zeigte nicht mehr den gesamten wolkenbedeckten Planeten, sondern einen Abschnitt, der das ganze Bild ausfüllte. Sie sanken an einer Orbitalstation der Menschen vorbei, einem massiven Konstrukt aus rotierenden, ineinander verzahnten Scheiben, in denen es vor kleineren Raumfahrzeugen nur so wimmelte. Zwei Sternenschiffe hatten am einen Ende der Station angedockt. Für das ungeschulte Auge des Dichters schienen sie in etwa die gleiche Größe und Masse zu haben wie die Zenruloim. Ein beeindruckender Anblick, aber nicht überwältigend. Gewisse Aspekte der menschlichen Baukunst waren der thranxischen recht ähnlich, wohingegen

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