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Die Baeren entdecken das Feuer

Die Baeren entdecken das Feuer

Titel: Die Baeren entdecken das Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie leergefegt. Sogar die so unermüdlich erschienenen Reporter waren inzwischen wieder fort – nach Schottland weitergereist, wo gegenwärtig die Hebriden das große Thema waren, weil sie zwischen den Orkneys und den Shetlands zurückgeblieben waren.
    »…arktische Inseln mit ihren ureigenen Traditionen, Sprachen und Monumenten, aus geheimnisvollem Stein geschaffen«, schwelgte der Reporter gerade in seiner Live-Zuschaltung aus Uig. Das zugehörige Video zeigte einen Briefträger, der etwas Unverständliches gegen Wind und Regen plärrte.
    »Welche Sprache spricht der?« fragte Mr. Fox interessiert. »Ist das Gälisch?«
    »Woher soll ich das wissen?« erwiderte Harrison harsch.
    Ein paar Abende später lieferte ein BBC-Team letzte Blicke von den Highlands auf den Kontinent: die schwindende Landspitze der Bretagne, an einem sonnig klaren Tag von der Spitze des 1051 Meter hohen Ben Hope betrachtet.
    »Erfreulicherweise«, wandte sich Mr. Fox am nächsten Morgen scherzend an Anthony, »hat Mrs. Oldenshield jede Menge Hyson gehortet.« Die Rede war von dem grünen Tee, den Mr. Fox vorzugsweise trank. Darüber hinaus war auch ein größerer Vorrat Hundekuchen für Anthony angelegt.
    Indes verließ Lizzie Schottland und folgte dem letzten ihrer Gäste heim nach London, wo sie ihr Hotelzimmer durchwühlt fand. Die Stahlkassette war ihr gestohlen worden. Mr. Fox hatte immer befürchtet, daß es soweit kommen würde.
    Es regnete die ganze Woche über. Die Wassermassen hieben gegen den Meereswall. Brighton präsentierte sich menschenleer. Ängstlichere Naturen hatten sich nach Portsmouth geflüchtet, das durch die Isle of Wight besser gegen den Wind und die Wellen gewappnet war, die jetzt gegen – wie man passenderweise sagte – den ›Bug‹ Britanniens peitschten.
    Auf der Promenade schritt Mr. Fox so bedächtig und stolz einher wie ein Kapitän auf der Brücke seines Schiffes. Der Wind war beinahe zum Sturm ausgeartet, aber es war ein stetes Brausen, an das man sich rasch gewöhnte; es erforderte nur, daß man in entsprechender Schräglage gehen und stehen mußte. Das Geländer der Ballustrade zitterte vor kaum noch zu bändigender Kraft; man konnte es fühlen, wenn man die Hände drauflegte. Obwohl er wußte, daß sie mittlerweile Hunderte von Meilen im Meer zurückgelegt hatten, fühlte Mr. Fox sich mit England im Rücken weiterhin sicher. Das ging soweit, daß er allmählich sogar Gefallen an den Brandungswellen fand, die donnernd gegen den Wall von Brighton rollten. England pflügte unaufhaltsam westwärts in die scheinbare Grenzenlosigkeit des Atlantischen Ozeans.
     
    Mit der Südküste von Penzance bis Dover voraus (man hätte auch sagen können, mit ihr als ›Bug‹) und die schottischen Highlands als Heck, machte das Vereinigte Königreich inzwischen fast 4 Knoten Fahrt. Die exakte Geschwindigkeit betrug nach amtlicher Messung 3,8 Knoten.
    »Ein gemäßigtes und durchaus passendes Tempo«, kommentierte der König dies seinen Untertanen gegenüber, als eine neuerliche Ansprache aus einem seiner Privatgemächer im Buckingham Palace übertragen wurde, das dort, wo Charles in die Kamera blickte, mit nautischen Karten, einem Leuchtglobus und einem silbernen Sextanten geschmückt war. »Wir machen in etwa soviel Fahrt wie die Linienschiffe in den Tagen Lord Nelsons.«
    Tatsächlich, so korrigierte ein BBC-Sprecher (die sich bekanntermaßen nicht einmal scheuen, einen König zu verbessern), hatten die Kriegsschiffe des achtzehnten Jahrhunderts erheblich schnellere Fahrt gemacht als nur 3,8 Knoten.
    Für Britannien, das nach allen Seiten offen lag, war dieses Tempo nichtsdestoweniger akzeptabel und erträglich. Es gab Schätzungen, nach denen das Meerwasser, das sich in den Kanälen von Plymouth und Exeter staute, bei nur einem halben Knoten höherer Geschwindigkeit sämtliche Dockanlagen zerstört hätte.
    Erstaunlicherweise hatte London, das eigentlich weit entfernt von Fahrtwind und Bugwelle lag, am härtesten unter den Begleitumständen der Fahrt zu leiden. Der hinter Margate tobende Sturm hatte im Wechselspiel mit dem, was einmal der englische Kanal gewesen war, die Themse großer Mengen ihres Wassers beraubt und den Wasserspiegel um fast sechzig Zentimeter sinken lassen. Dabei hatten sich Schlickflächen entlang des Viktoria Embankment und unter der Waterloo Bridge gebildet. Das Fernsehen berichtete von Schatzsuchern, die rund um die Uhr in Schlauchbooten unterwegs waren, um den Schlamm nach Schätzen zu

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