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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weiß … todlangweilig, stimmt’s?«
    »Und dieser Solomon Agronski …«, fragte Andrea, die noch immer nichts verstand.
    »Hat mir den Arsch versohlt«, wiederholte Brandon.
    Paul Bancroft wirkte belustigt, als er jetzt die Beine übereinanderschlug. »Er ist einer größten Mathematiker und Logiker, die wir gegenwärtig haben. Leitet das Zentrum für Logik und Computerwesen in Stanford. Die beiden korrespondieren ziemlich viel, wenn das das richtige Wort ist.«
    Andrea bemühte sich, ihr Erstaunen zu verbergen. Dies war meilenweit von einem Down-Syndrom entfernt.
    Der Junge roch den Sherry in ihrem Glas und verzog das Gesicht. »Igitt«, sagte er. »Magst du nicht lieber ein Sprite? Ich trinke nachher eins.«
    »Oh, der schmeckt mir ganz gut«, versicherte Andrea ihm lachend.
    »Wie du meinst.« Dann schnalzte er mit den Fingern. »He, ich weiß, was wir tun könnten! Wie wär’s mit etwas Basketball?«
    Bancroft wechselte einen Blick mit Andrea. »Er verwechselt dich mit einer Spielgefährtin, fürchte ich.«
    »Nö, das ist mein Ernst«, beteuerte der Junge. »Kommst du mit raus? Solange es noch hell ist?«
    Paul Bancroft schüttelte den Kopf. »Brandon«, erklärte er seinem Sohn, »sie ist gerade erst angekommen – und vor allem nicht für den Spielplatz angezogen, stimmt’s?«
    »Wenn ich die richtigen Schuhe hätte …«, sagte Andrea entschuldigend.
    Der Junge war plötzlich geschäftsmäßig nüchtern. »Größe?«
    »Siebeneinhalb.«
    »Was bei Männern Größe sieben wäre. Jede Größe bedeutet eine Zunahme um einen Drittelzoll, wobei mit drei Zoll und elf Zwölfteln angefangen wird. Hast du das gewusst?«
    »Brandon weiß alle möglichen verrückten Dinge«, scherzte sein Vater. Aber sein liebevoller Blick war unverkennbar.
    »Manche stimmen sogar«, tschilpte der Junge. »Einfall!«, verkündete er und sprang aus dem Sessel auf. »Nuala trägt Größe acht! Der kleine Unterschied spielt keine Rolle, oder?« Er rannte aus dem Zimmer, und sie konnten ihn auf dem Weg in die Küche rufen hören: »Nuala, kann Andrea sich ein Paar Sneaker von dir ausleihen? Wenn ich bitte-bitte sage? Bitte, bitte, bitte!«
    Paul Bancroft lächelte ihr zu. »Erfinderisch, was?«
    »Ein … ein bemerkenswerter Junge«, sagte Andrea mit höflichem Understatement.
    »Er bereits Großmeister im Schach. Ich bin’s erst mit zweiundzwanzig geworden. Viele Leute sagten damals, ich sei frühreif, aber mit Brandon hätte ich mich nie vergleichen können.«
    »Schachgroßmeister? Die meisten Jungen in seinem Alter verbringen ihre Zeit damit, auf ihren PlayStations Autodiebstahl zu spielen.«
    »Keine Angst, das tut Brandon auch. Er spielt dauernd Sin City. Man darf nie vergessen, dass er noch ein kleiner Junge ist. Er ist intellektuell imstande, auf Dutzenden von Gebieten Bedeutendes zu leisten, aber … nun, du wirst schon sehen. Er ist auch ein kleiner Junge. Liebt Videospiele und hasst es, sein Zimmer aufzuräumen. Ein ganz normaler amerikanischer Dreizehnjähriger. Gott sei Dank!«
    »Musstest du ihm je erzählen, wo die Babys herkommen?«
    »Nein, aber er hat ein paar ziemlich pointierte Fragen zu den molekularen Grundlagen der Embryologie gestellt.« Der Gelehrte machte ein zufriedenes Gesicht. »Er ist eine Laune der Natur, wie man so schön sagt.«
    »Klingt jedenfalls gut gelaunt.«
    »Und von Natur aus gut.«
    Brandon kam ins Wohnzimmer stolziert und hielt triumphierend ein paar Sneaker in einer Hand und eine grüne Laufhose in der anderen Hand hoch.
    Sein Vater verdrehte die Augen. »Du kannst Nein sagen, weißt du«, erklärte er ihr.
    Andrea zog sich auf der Toilette neben der Haustür um. »Ich gebe dir genau fünf Minuten«, sagte sie zu Brandon, als sie herauskam. »Zeit genug, mir vorzuführen, was du kannst.«
    »Klasse. Willst du meine Moves sehen?«
    »Zeig, was du draufhast, Kid«, sagte sie mit ausdrucksloser Miene, wie die Parodie eines Menschen, der genau weiß, wo’s langgeht. »Du musst repräsentieren .«
    Das Spielfeld – schlichter Beton mit aufgemalten Linien – lag hinter einer hohen Ligusterhecke an der Längsseite des Hauses.
    »Zeigst du mir deine alten Moves aus der Schulzeit?« Er warf den Basketball von der Drei-Punkte-Linie. Der Ball traf den Rand, ging aber nicht in den Korb. Andrea schnappte sich den Rebound und erzielte mit einem Sprungwurf zwei Punkte. Sie hatte in der High School in der Schulmannschaft gespielt und offenbar nicht viel verlernt.
    »Nur damit du weißt, wo’s

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