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Die beste Welt: Roman (German Edition)

Die beste Welt: Roman (German Edition)

Titel: Die beste Welt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Lord
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fragte ich gekränkt.
    »Ich war früher bei der Galaktischen Patrouille«, antwortete er. »Bin dabei ziemlich weit rumgekommen, sogar bis nach Ain. Es gibt Unmengen von spannenden Geschichten darüber, wie Ain gegründet wurde, aber ich denke, es liegt auf der Hand.«
    »Wirklich?« Ich glaubte zu wissen, wie die Antwort lautete. Es kommt zu politischen Differenzen, daraus entstehen Konflikte, und die abenteuerlustigere Fraktion von beiden zieht ab und sucht sich eine neue Welt – oder der Verlierer wird verstoßen. So war Punartam entstanden, und welche Version man zu hören bekam, hing davon ab, ob der jeweilige Erzähler von Punartam oder von Ntshune stammte.
    »Strafkolonie für Kapitalverbrecher. Wahrscheinlich Leute wie Ihr …« Er zuckte zusammen und verstummte.
    »Wie Ioan«, sagte ich, und mein Magen sackte ab, als hätte uns jemand den Baum unter den Füßen weggezogen.
    »So ungefähr«, nickte er, wieder so abweisend wie zuvor. Vielleicht fürchtete er, ich könnte ihm mein Herz ausschütten oder in Tränen ausbrechen. »Gehen Sie schlafen«, schloss er abrupt. »Wie soll ich Wache halten, wenn mir die Leute die ganze Nacht über die Ohren vollquatschen.«
    Ich hatte die Königin mittlerweile im Verdacht, ihre überwältigende Ausstrahlung durch Zauberei zu verstärken. Am nächsten Morgen trottete ich hinterher, als sie im goldenen Sonnenschein mit Dllenahkh durch den Wald spazierte und er ihr von Sadira, Neu-Sadira und der Sadiri-Kolonie in Tlaxce erzählte, und überprüfte, während ich übersetzte, oberflächlich meine Emotionen. Ich fand jedoch nichts zu beanstanden.
    Nachdem sie uns entlassen hatte und mit ihrem kleinen Gefolge abrauschte, fragte ich ihn ganz offen: »Was halten Sie von der Königin?«
    »Sie ist vorsichtig«, antwortete er. »Sie hat Berichte über uns erhalten, so viel steht fest, aber sie ist unvoreingenommen und wartet ab, ob ich sie bestätige. Eine sehr wissenschaftliche Haltung.«
    »Mag sein, aber das ist doch nicht alles? Wie wirkt sie auf Sie?«
    Er zog etwas ratlos eine Augenbraue in die Höhe. »Gelangweilt. Einsam.«
    »Finden Sie sie schön?«, fragte ich endlich.
    »Ach so!« Allmählich dämmerte ihm, worauf ich hinauswollte. »Sie fürchten, es könnte Zauberei im Spiel sein. Nein, sie setzt nichts dergleichen ein.«
    »Und wenn einer von uns das feststellen könnte, dann Sie«, grummelte ich. »Tun Sie mir einen Gefallen. Fragen Sie sie nach dem Hof der Schwarzelfen, sobald sich eine Gelegenheit ergibt.«
    An diesem Abend waren wir zu einem Festbankett geladen. Über die Tischordnung musste ich unwillkürlich schmunzeln. Qeturah bekam eine Liege auf einem kleineren Podest, Lian und Fergus hatte man in ihrer Nähe platziert, und die Elfen, die sie bedienten, waren größtenteils männlich und … nun ja … sie sahen verdammt gut aus. Nasiha hatte man das kleinste Podest zugewiesen, Tarik lag neben ihr, Joral etwas tiefer, und auch hier waren die Diener sehr ansehnlich. Ich hatte weniger Glück. Vielleicht brauchte man in dieser matriarchalischen Gesellschaft mindestens einen männlichen Liebhaber, um einer solch zuvorkommenden Behandlung würdig zu sein, oder man konnte auf meine Dienste als Dolmetscherin noch immer nicht verzichten. Ich befand mich jedenfalls ein kleines Stück hinter Dllenahkh, der den Platz zur Rechten der Königin innehatte. Der einzige Lichtblick war, dass die attraktivsten Diener dem Podest der Königin zugeteilt waren, und so vertrieb ich mir in Gesprächspausen die Zeit damit, sie nach Punkten zu bewerten. Einer von ihnen – eine acht Komma fünf auf meiner Skala – stimmte leise ein Saiteninstrument, das Ähnlichkeit mit einer Kithara hatte. Er zog meinen Blick auf sich und lächelte mir zu. Ich bekam große Augen und versetzte dem nichtsahnenden Dllenahkh einen Rippenstoß.
    »Schnell! Erkundigen Sie sich nach dem Hof der Schwarzelfen!«, zischte ich.
    Er rügte mich lediglich mit einem gequälten Hochziehen eines Mundwinkels für mein Benehmen, bevor er die Frage stellte. Ich übersetzte brav. Die matten Augen der Königin blitzten zornig auf, aber sie fasste sich sofort wieder.
    »So ist es nun einmal«, seufzte sie. »Wenn ein Grund wegfällt, sucht sich der Krieg einfach einen anderen. Wir sind immer noch ein geteiltes Volk, denn wir haben uns verschiedene Aspekte des Mythos ausgesucht. Dennoch geht es uns besser als früher.«
    »Inwiefern, Majestät?«, fragte Dllenahkh.
    Sie klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit des

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