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Die beste Welt: Roman (German Edition)

Die beste Welt: Roman (German Edition)

Titel: Die beste Welt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Lord
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Reparaturversuche. »Glauben Sie, das hält, Nasiha? Oder fordere ich das Schicksal heraus?«
    »Entschuldigen Sie?«
    Leises Klopfen begleitete die schüchternen Worte. Das Mädchen mit der leuchtenden Haut, Nedda, der Star des Abends, stand in der Tür und sah mich und Nasiha unsicher an. Sie hatte sich umgezogen und trug einen Kleidersack über der Schulter. Bis auf leichte Schatten unter den Augen wirkte sie sehr lebendig.
    »Sie sind gesund und munter!«, jubelte ich. »Es ist wirklich alles gut!«
    Sie strahlte über das ganze Gesicht. »Und wie ich höre, habe ich das Ihnen zu verdanken.« Sie hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. »Das ist ja furchtbar! Ihr hübsches Kleid!«
    Für manche Frauen ist die Garderobe das Wichtigste überhaupt. Die Haut heilt wieder, aber ein wirklich schönes Kleid ist unersetzlich. »Ich habe nicht einmal einen Kratzer abbekommen«, beruhigte ich sie.
    »Aber so können Sie doch nicht auf die Straße gehen!« Sie räumte mit einer schwungvollen Armbewegung die Kosmetika von der Ablage, warf den Kleidersack darauf und öffnete ihn. Ich war beeindruckt von der Dramatik in jeder ihrer Gesten, doch als ich begriff, was sie vorhatte, protestierte ich mit hilflosem Gestammel.
    »Unsinn«, beharrte sie. »Hier. Ich habe es erst gestern reinigen lassen.«
    Es war nicht weniger spektakulär als der Hingucker, den sie am Abend zuvor getragen hatte. Mattgolden, extrem kurz und mit dekorativen Lüftungs schlitzen im Oberteil – es hätte eine ganze Sadiri-Kolonie aus dem Tritt gebracht.
    »Das kann ich nicht tragen!«, rief ich. »Sie … Sie haben die Beine dafür. Ich nicht.«
    »Oh doch«, schalt sie. »Probieren Sie es an.«
    Wieder begann ich zu stammeln. Ihr Lächeln erlosch. »Sie haben recht. Wenn ich öfter solche Kleider trüge«, sie wies mit dem Kopf auf Nasihas schlichte Robe, »hätte ich sicher weniger Schwierigkeiten.«
    »So dürfen Sie nicht denken!«, rief ich bestürzt. »Dafür gibt es keinen Grund. Es war doch nicht Ihre Schuld.«
    »Es war ganz sicherlich nicht Ihre Schuld«, bestätigte Nasiha. »Sie haben nicht einmal so viel zhinuvisches Blut in sich, um mentalen Einfluss auszuüben.«
    Neddas Miene hellte sich schlagartig auf. »Können Sie das feststellen? Ich bin ja so froh! Eine zhinuvische Urgroßmutter, und schon bin ich mit Glitzerhaut und Leuchthaar geschlagen und werde von Männern und von Frauen dumm angemacht. Die Vererbung geht schon seltsame Wege. Sie werden es nicht glauben, aber ich bin hauptsächlich ntshunischer Herkunft!«
    »Das glaube ich sofort«, lachte ich. »Schwarze Augen, wild gelocktes Haar, sonniges Gemüt …«
    Wir lächelten einander zu. Wie konnte ich dieses nette Mädchen kränken, indem ich ihre Hilfe ablehnte? Ich zog mein Kleid aus.
    »Tatsächlich, es passt! Bei mir ist es ein klein wenig länger, aber das … oooh, he, Sie haben ja Anti-Grav-Booster eingenäht! Tooolll!« Ich schlug alle Bedenken und meinen BH – Erstere metaphorisch, Letzteren im wahrsten Sinne des Wortes – in den Wind.
    »Es sitzt wie angegossen!«, verkündete sie. »Behalten Sie’s. Zum Andenken.« Sie verschloss den Kleidersack, winkte uns zum Abschied zu und strebte zur Tür. »Noch einmal vielen Dank! Alles Gute!«
    Ich war begeistert. »Testen Sie sie, Nasiha«, lachte ich. »Ich wette, sie erzielt hohe Projektionswerte auf der Ekstaseskala.«
    »Hmm«, machte Nasiha. »Sie ist wirklich bildschön und ausgesprochen temperamentvoll. Hoffentlich war das, was Sie zu ihr sagten, ehrlich gemeint.«
    »Was denn?«
    »Dass sie keine Schuld an alledem hat.«
    Schweigen trat ein. »Mannomann, nehmen Sie jetzt etwa Unterricht bei Qeturah?«, fragte ich, aber ich war ihr nicht böse. »Schön, ich hab’s kapiert. Hypnotischen Einfluss in Zhinuvierstärke auszuüben ist unethisch, aber davon abgesehen, bin ich für keine Torheit verantwortlich, die ein Mann um meinetwillen begehen zu müssen glaubt.«
    »Gut. Und nun lassen Sie uns zu den anderen zurückkehren. Oder vielmehr«, sie sah mich an, und ihre Augen wurden um eine Winzigkeit schmäler, »ich besorge uns eine Fahrgelegenheit, und inzwischen gehen Sie zu den anderen und sagen ihnen, dass wir uns draußen treffen. Ich glaube, für Tarik ist es besser, wenn er Sie in diesem Kleid sieht, ohne dass ich dabei bin.«
    Prompt kehrten alle meine Hemmungen zurück, doch bevor ich es mir anders überlegen konnte, hatte Nasiha mit den Fetzen meines Kleides und meinem BH die Garderobe verlassen. Ich nahm

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