Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
sogar amüsiert. Nur eine Handvoll war sich des Ernstes der Situation bewusst.
    Verdammt, dachte Stan, stellte das Glas weg und legte das Handtuch zur Seite. Armer alter Narr. Diese Nacht wird er lange nicht mehr vergessen.
    Stan wusste zwar nicht, wohin Dale den alten Trunkenbold brachte, was er jedoch wusste, war, dass er mit Sam garantiert nicht nach Disneyland fuhr, das stand mit tödlicher Sicherheit fest.
    »Ein Miller, und ein bisschen flott.«
    Stan drehte sich um. Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte er.
    Amy Sinclair saß an der Bar. Amy, Sprechstundenhilfe in der einzigen Zahnarztpraxis in Billings, Sharpe‘s Dental Surgery, sah mit ihrem langen, kastanienbraunen Haar, das sich über ihre Schultern ergoss, genauso umwerfend aus wie immer. Sie hatte exakt die richtige Menge Make-up auf ihrem weichen, leicht sommersprossigen Gesicht aufgetragen und trug eine Jeansjacke über ihrem schwarzen T-Shirt.
    Immer noch mit einem Lächeln erwiderte Stan: »Kommt sofort, gnädige Frau«, und griff nach einer Flasche Miller. Er entfernte den Kronkorken und schob die Flasche zu ihr hinüber.
    »Danke«, sagte sie kokett, legte ihre dunkelroten Lippen an die Flaschenöffnung und trank einen Schluck Bier, ohne ihren Blick dabei von Stan abzuwenden.
    Stan spürte, wie sich etwas in seinem Schritt regte. Er wollte jedoch nicht, dass es für jedermann offensichtlich wurde, deshalb beugte er sich vornüber und tat so, als würde er etwas vom Boden aufheben. Während er sich außerhalb ihres Blickfelds befand, brachte er seinen Schritt in Ordnung und richtete sich dann wieder auf.
    »Viel los heute Abend, wie?«, bemerkte Amy.
    Stan nickte. »Die üblichen Verdächtigen, aber seit einer Minute ist entschieden mehr Klasse im Raum.«
    Amy, die gerade einen weiteren Schluck von ihrem Bier trank, verschluckte sich beinahe. Sie nahm die Flasche vom Mund und legte eine ihrer zarten Hände darauf, um zu verhindern, dass die schäumende Flüssigkeit herausquoll. Sie schluckte. Dann erwiderte sie: »Also, danke für die Blumen. Ich sollte öfter hierherkommen, wenn ich hier solche Komplimente kriege.«
    Stan lachte.
    Er und Amy waren gute Freunde, schon seit sehr langer Zeit. Aber Stan hatte so eine Ahnung, dass Amy ihre Freundschaft auf die nächste Ebene bringen wollte – genau wie er. Er war schon seit der achten Klasse in Amy Sinclair verliebt, aber es schien, als sei keiner von ihnen mutig genug, um den nächsten Schritt zu gehen, falls der jeweils andere doch nicht dasselbe empfinden sollte. Also hielten sie ihre Beziehung weiterhin platonisch, obwohl sie jede Chance für einen Flirt nutzten, die sich ihnen bot.
    »Tja, du hast die ganze Aufregung leider verpasst.«
    Amy hob die Augenbrauen. »Ach?«
    »Ja, vorhin ist hier irgend so ein Typ reingeschneit, großer Kerl, sah aus wie ein Biker.«
    »War Billings‘ erste Garde auch hier?«
    »Nur Hal und Dale.«
    »Oh-oh.«
    »Das kannst du laut sagen. Anscheinend ist der Typ mit dem Chief in Streit geraten, es sind sogar Schüsse gefallen. Hal, Dale und Luke Ryder haben ihn zur Hütte raufgebracht.«
    »Wow. Ich kann nicht fassen, dass ich die ganze Action verpasst habe. Aber wieso haben sie ihn zur Hütte gebracht? Wieso nicht ins Gefängnis? Das ist doch viel näher.«
    Stan hasste es, Menschen anzulügen, besonders, wenn es sich um jemanden handelte, an dem ihm etwas lag, aber es musste sein. »Hal und Dale haben ihn nicht verhaftet. Sie dachten, der Typ bräuchte einfach mal eine ordentliche Mütze Schlaf – anscheinend war er betrunken.«
    »Oh, na, das war doch nett von ihnen.« Ihr Blick fiel auf das Taschenbuch, das auf dem Tresen lag. »Hey, wer hat das denn hier vergessen?« Sie griff danach, drehte es um und überflog den Buchrücken. »Horror. Igitt.«
    »Das, äh, gehört niemandem«, erwiderte Stan. »Ich hab keine Ahnung, wo das herkommt – ich wollte es wegwerfen.«
    »Ein Buch kannst du doch nicht wegwerfen«, protestierte Amy. »Bücher sind dazu da, gelesen zu werden. Sogar gruselige. Ich nehm‘ es mit, wenn dir das recht ist.«
    Stan zögerte, den Mund leicht geöffnet. »Äh … also …«
    Amy runzelte die Stirn. »Was? Wenn der Eigentümer zurückkommt und danach sucht, dann sagst du ihm einfach, dass ich es habe. Es wäre mir ein Vergnügen, das Buch wieder mit seinem rechtmäßigen Besitzer zur vereinen.«
    Die Chancen, dass das passiert, stehen eher schlecht.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, dass du keine Horrorgeschichten magst.«
    Amy zuckte

Weitere Kostenlose Bücher