Die Bestien - Thriller (German Edition)
aber als er nicht aufgetaucht ist, sind wir wieder zurück auf die Jagd gegangen. Der Chief wird nie erfahren, dass wir Dale umgebracht haben.« Ethan klatschte vor Begeisterung über seinen Plan in die Hände.
Die Hunde hatten sich so weit beruhigt, dass sie nur noch gelegentlich ein Jaulen von sich gaben, aber Ethan wollte nicht, dass sie zu kläffen anfingen und unerwünschte Besucher anlockten, während sie damit beschäftigt waren, Dale von der Klippe zu werfen.
»Wir lassen besser die Hunde raus«, sagte Ethan. »Wir wollen ja nicht, dass sie unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen.«
»Gute Idee«, erwiderte Billy.
»Also? Beeil dich!«
»Ich?«, schnaubte Billy. »Wieso ich? Die Köter haben mich noch nie gemocht.«
»Weil es deine Schuld ist, dass wir in diesem Schlamassel stecken.«
»Wenn ich nicht gewesen wäre, dann wären wir jetzt vermutlich schon Hundefutter.«
»Jetzt komm schon, tu‘s einfach.«
Billy seufzte. »Schon gut, schon gut. Und was soll ich mit ihnen machen?«
»Einfach nur rauslassen, was denn sonst?«
»Sie erschießen?«
Ethan rollte mit den Augen. »Und noch mehr Aufmerksamkeit auf uns lenken?«
»Und was, wenn sie auf mich losgehen?«
Ethan lächelte. »Dann rennst du.«
»Fick dich.«
Ethan blieb zurück, während Billy sich zwischen den Autos hindurchfädelte und vor dem Geländewagen der Polizei stehen blieb. Das Gewehr in der einen Hand, öffnete Billy die hintere Beifahrertür. »Okay, raus mit euch.«
Ethan hörte ein tiefes Knurren und dachte: Scheiße, das ist das Letzte, was ich brauche – noch ’ne Leiche.
Er hoffte einfach, dass Billy nicht in Panik geraten und schießen würde.
»Kommt schon, Jungs, raus mit euch.«
Plötzlich hörte er ein pfeifendes Keuchen, und dann rannte Billy nach oben davon. Zwei große Deutsche Schäferhunde stürzten aus dem Auto, landeten auf dem Boden, rannten in Richtung der Stadt davon und verschwanden schließlich in der Dunkelheit der Berge.
Als Billy zurückkam, sah er furchtbar blass und verschwitzt aus. »Diese Scheißkerle wollten mir die Kehle rausreißen«, beschwerte er sich.
»Brauchst du frische Unterhosen?«, kicherte Ethan.
»Du Arsch. Ich will dich mal sehen, wenn zwei Deutsche Schäferhunde dich anstarren und aussehen, als ob sie deine Augen für ’nen leckeren Snack halten.«
»Komm jetzt, wir sollten uns lieber beeilen und die Leiche loswerden, bevor noch jemand auftaucht«, mahnte Ethan.
Er warf sich sein Gewehr über die Schulter. Billy tat es ihm nach, und dann packten sie jeder an einer Seite an – Ethan Kopf und Nacken, Billy die Füße –, hoben den Toten hoch und trugen ihn an der Hütte vorbei.
»Scheißschwer, der Mistkerl«, stöhnte Ethan.
»Siehst du, wie ich ihn erwürgt hab?«, fragte Billy. »Nicht mal ein großer starker Kerl wie Dale konnte es mit Billy, dem Killer, aufnehmen.«
Sie stapften den leichten Abhang hinunter, hinter der Hütte vorbei, und blieben stehen, als sie die Leiter erreichten, die zum Fluss hinunterführte. Dort legten sie die Leiche auf den Boden.
Ethan streckte sich, atmete tief ein und wischte sich über die Stirn.
Sie gingen bis zum Rand der Klippe vor und schauten hinunter. Der Fluss wirkte relativ ruhig, und sein gemächlich fließendes Wasser glitzerte silbern im Mondlicht.
»Okay, hier werfen wir ihn runter. Es wird aussehen wie ein Unfall, so als sei er ausgerutscht und runtergefallen, als er nach den beiden Fremden gesucht hat.«
Billy nickte. »Du solltest die Waffe auch runterwerfen.«
Ethan sah Billy an. »Was?«
»Dales Pistole, die du dir in den Hosenbund gesteckt hast. Wirf sie die Klippe runter.«
»Die werf‘ ich ganz sicher nicht da runter«, erwiderte Ethan. »Das ist eine gottverdammte Polizeiwaffe.«
»Was willst du den Leuten denn erzählen, wo du sie herhast?«
Ethan zuckte mit den Schultern.
»Wenn sie Dale finden, werden sie merken, dass die Pistole fehlt. Dann werden sie wissen, dass er umgebracht und die Waffe geklaut wurde. Wirf sie runter, wir brauchen sie nicht.«
Ethan biss die Zähne zusammen. Er wollte sie unbedingt behalten, aber er wusste, dass Billy recht hatte. Nicht, dass er ihm je die Genugtuung verschaffen und das auch offen zugeben würde. »Scheiß drauf, ist sowieso keine besonders tolle Waffe. Ich will sie eigentlich gar nicht.« Er zog die Glock unter seinem Hemd hervor, holte aus und warf die Pistole über den Rand der Klippe. Sie knallte unten gegen die Felsen und zerbrach beim Aufprall.
Die
Weitere Kostenlose Bücher