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Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung

Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung

Titel: Die Bestimmung - Roth, V: Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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nennen.«
    » Four und Six«, sage ich.
    Wir küssen uns wieder, aber jetzt kommt es mir ganz selbstverständlich vor. Ich weiß genau, wie wir uns am besten aneinanderschmiegen, sein Arm um meine Taille, meine Hand auf seiner Brust, der Druck seiner Lippen auf meinen. Wir beide kennen einander.

32 . Kapitel
    Auf dem Weg zum Speisesaal beobachte ich Tobias aufmerksam, um herauszufinden, ob er enttäuscht ist. Wir haben die zwei Stunden auf seinem Bett liegend verbracht, wir haben geredet, uns geküsst und auch ein bisschen vor uns hin gedöst, bis wir lautes Geschrei auf dem Gang gehört haben– Leute, die unterwegs zum Festessen waren.
    Er wirkt nicht enttäuscht, sondern eher beschwingter als zuvor. Auf jeden Fall lächelt er mehr.
    Am Eingang trennen wir uns. Ich gehe als Erste hinein und setze mich zu Will und Christina an den Tisch. Wenig später kommt Tobias und setzt sich neben Zeke, der ihm eine dunkle Flasche hinhält. Aber er winkt ab.
    » Wo warst du?«, fragt Christina. » Alle anderen sind in den Schlafsaal zurückgegangen.«
    » Ich bin einfach herumgelaufen«, antworte ich vage. » Ich war viel zu aufgeregt, um über irgendwas zu reden.«
    » Du hast doch gar keinen Grund, aufgeregt zu sein.« Christina schüttelt verständnislos den Kopf. » Ich habe mich nur einen Moment lang umgedreht, um mit Will zu sprechen, und schon warst du mit deiner Prüfung fertig.«
    Ich höre eine Spur von Neid heraus, und wieder einmal wünschte ich, ich könnte erklären, dass ich nur deshalb so gut mit der Simulation zurechtgekommen bin, weil ich anders bin als sie.
    Stattdessen zucke ich nur die Schultern und frage: » Welchen Job wirst du dir aussuchen?«
    » Ich glaube, mir würde ein Job wie der von Four gefallen«, antwortet sie. » Mit den Anfängern trainieren, sie herumscheuchen, bis ihnen Hören und Sehen vergeht. Etwas, was Spaß macht. Und du?«
    Bisher habe ich mich so darauf konzentriert, die Initiation zu überstehen, dass ich so gut wie keinen Gedanken auf das, was danach kommt, verschwendet habe. Ich könnte für die Anführer der Ferox arbeiten– aber sie würden mich umbringen, wenn sie herausfänden, wer ich wirklich bin. Was gibt es sonst noch?
    » Ich glaube… ich wäre gerne so was wie eine Botschafterin bei den anderen Fraktionen«, antworte ich. » Dass ich selbst aus einer anderen Fraktion stamme, würde mir dabei sicher zugutekommen.«
    » Ich hatte gehofft, du würdest Ferox-Anführerin werden wollen«, seufzt Christina. » Denn genau das schwebt Peter vor. Er hat im Schlafsaal von nichts anderem geredet.«
    Will nickt. » Das würde ich auch gern werden. Aber das klappt nur, wenn ich einen besseren Rang habe als er… ach verdammt, und dann gibt es ja noch unsere Ferox-Konkurrenten. Die hab ich ganz vergessen.« Er stöhnt. » Meine Chancen stehen gleich null.«
    » Nein, tun sie nicht.« Christina verschränkt ihre Finger in seinen, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Will drückt ihre Hand.
    » Eine Frage«, sagt Christina und beugt sich zu mir. » Die Anführer, die dich in deiner Angstlandschaft beobachtet haben… die haben über irgendetwas gelacht.«
    » Oh.« Ich beiße mir in die Wange. » Wie schön, dass meine Ängste sie erheitert haben.«
    » Hast du irgendeine Ahnung, wieso?«, fragt sie.
    » Nein.«
    » Du lügst«, sagt sie unerbittlich. » Du beißt dich immer in die Wange, wenn du lügst. Damit verrätst du dich.«
    Ich höre auf, mir in die Wange zu beißen.
    » Will kneift beim Lügen immer die Lippen zusammen, wenn dich das beruhigt«, verrät Christina, woraufhin Will sich sofort die Hand vor den Mund hält.
    » Schon gut. Ich hatte Angst vor… Intimitäten«, sage ich.
    » Intimitäten«, wiederholt Christina. » So wie zum Beispiel… Sex?«
    Ich bin ganz verkrampft und schaffe es nur mit Mühe zu nicken. Auch wenn es Christina ist, ich würde sie am liebsten erwürgen. Ich überlege, wie ich es ihr auf der Stelle heimzahlen kann, beschränke mich allerdings darauf, Flammen aus meinen Augen schießen zu lassen.
    Will lacht.
    » Und wie war es?«, bohrt Christina weiter. » Ich meine, wollte jemand… wollte jemand so richtig mit dir schlafen? Wer denn?«
    » Ach, er hatte kein Gesicht… ein Mann, nicht weiter identifizierbar«, antworte ich ausweichend. » Und wie ging’s mit deinen Motten?«
    » Du hast versprochen, es niemandem zu sagen!«, kreischt Christina und schlägt mich auf den Arm.
    » Motten?«, wiederholt Will ungläubig. » Du hast

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