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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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würdest du andauernd mit vollem Mund kauen, und es ist noch nicht lange her, da hast du auf Eric eingestochen«, sagt er grimmig. » Und da darf ich dich nicht fragen, ob es dir gut geht?«
    Ich seufze ungeduldig. Ich muss ihm von Marcus berichten, aber nicht hier, nicht vor all den Menschen. » Ja, mir geht’s gut.«
    Sein Arm zuckt, als hätte er vorgehabt, mich zu berühren, sich aber anders entschieden. Dann überlegt er es sich, legt den Arm um meine Schulter und zieht mich an sich.
    Plötzlich denke ich, dass jemand anderes die ganze Arbeit machen sollte; vielleicht sollte ich endlich damit anfangen, egoistisch zu sein, damit ich bei Tobias sein kann, ohne ihm wehzutun. Ich möchte nichts anderes, als mein Gesicht an seinem Hals zu vergraben und alles um uns herum zu vergessen.
    » Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich bei dir war«, flüstert er in mein Haar.
    Seufzend streiche ich mit den Fingerspitzen über seinen Rücken. Ich könnte so stehen bleiben, bis ich vor Erschöpfung umfalle, aber das geht nicht, das darf ich nicht. Ich trete einen Schritt zurück. » Ich muss mit dir reden. Können wir irgendwo hingehen, wo es ruhig ist?«
    Er nickt und wir verlassen die Cafeteria. » Oh, seht mal. Das ist Tobias Eaton!«, ruft da ein Ferox, an dem wir vorbeigehen.
    Ich habe die Befragung fast schon vergessen und dass nun alle seinen richtigen Namen kennen.
    Ein anderer ruft: » Ich habe vorhin deinen Vater gesehen, Eaton. Versteckst du dich jetzt vor ihm?«
    Tobias richtet sich auf und wird ganz starr, so als würde ihn jemand mit einer Waffe bedrohen und nicht nur hämische Bemerkungen von sich geben.
    » Ja, du Feigling, versteckst du dich?«
    Einige Leute um uns herum lachen. Ich packe Tobias und führe ihn zum Aufzug, ehe er etwas sagen kann. Er sieht aus, als wolle er jeden Moment jemandem eine reinhauen. Oder schlimmer.
    » Ich wollte es dir sagen– er ist mit Caleb da«, beginne ich. » Er und Peter sind entkommen.«
    » Warum hast du es dann nicht längst gesagt?«, fragt er, aber er klingt dabei nicht wütend. Seine Stimme klingt seltsam losgelöst von ihm, so als schwebe sie zwischen uns.
    » Das ist nichts, was man in einer Cafeteria erzählt«, erwidere ich.
    » Na gut«, sagt er.
    Schweigend warten wir auf den Aufzug. Tobias kaut auf seiner Unterlippe herum und starrt ins Leere. Das macht er so, bis wir im achtzehnten Stockwerk sind, das leer und verlassen vor uns liegt. Hier umfängt mich die Stille so tröstlich wie Calebs Umarmung. Ich lasse mich auf einer Bank im Befragungszimmer nieder und Tobias zieht den Stuhl, auf dem Niles gesessen hat, heran.
    » Gab es davon nicht mal zwei?«, fragt er mit einem Stirnrunzeln und blickt auf den Stuhl.
    » Ja«, sage ich. » Ich, ähm… jemand hat ihn aus dem Fenster geworfen.«
    » Merkwürdig.« Er setzt sich. » Also, worüber wolltest du mit mir sprechen? Über die Sache mit Marcus?«
    » Nein, das ist es nicht. Geht’s dir… gut?«, frage ich vorsichtig.
    » Ich habe keine Kugel im Kopf, oder?«, fragt er zurück und starrt auf seine Hände. » Also, mir geht’s gut. Und jetzt lass uns von etwas anderem sprechen.«
    » Ja, und zwar über die Simulationen«, sage ich. » Aber zuerst etwas anderes. Deine Mutter ist davon ausgegangen, dass Jeanine sich als Nächstes die Fraktionslosen vornehmen würde. Anscheinend hat sie sich geirrt– und ich frage mich, warum. Es ist ja nicht so, als wären die Candor besonders kampferprobt oder so.«
    » Dann denk mal nach«, sagt er. » Denk so darüber nach, wie eine Ken es tun würde.«
    Ich sehe ihn schief von der Seite an.
    » Was ist?«, fragt er. » Wenn du das nicht schaffst, dann ist die Lage für uns andere erst recht hoffnungslos.«
    » Also schön«, sage ich. » Die Ferox und die Ken sind die naheliegendsten Angriffsziele. Weil die Fraktionslosen an vielen Orten sind, wir hingegen immer im selben Quartier bleiben.«
    » Richtig«, antwortet er. » Bei dem Simulationsangriff hat Jeanine sämtliche Daten der Altruan bekommen. Von meiner Mutter weiß ich, dass die Altruan alle Unbestimmten unter den Fraktionslosen dokumentiert haben, das heißt, nach dem Angriff hat Jeanine gewusst, dass der Anteil der Unbestimmten unter den Fraktionslosen größer ist als bei den Candor. Deshalb sind sie kein lohnendes Angriffsziel.«
    » Gut. Dann erzähl mir etwas über das Serum«, bitte ich ihn. » Es besteht aus mehreren Komponenten, stimmt’s?«
    » Zwei«, sagt er und nickt. » Aus dem

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