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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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Wagens eingeschaltet hatte. Am Ende war es dieses blendende Licht gewesen, das ihn wieder zur Besinnung gebracht hatte. Er hörte, wie Kane über die Veranda hineinhumpelte, jetzt schrien die Brüder sich an und knallten Türen.
    Es wurde Zeit, etwas zu unternehmen. Solange sie aufeinander losgingen und bevor sie sich auf die beiden anderen Geiseln stürzten. Er musste die Frauen zu Jodie ins Gebüsch und dann in Sicherheit bringen.
    Matt setzte sich auf, ihm war schwindelig, er stolperte im Garten umher, bis er einen Weg fand. Sein Knie war in einem schlimmen Zustand, sein Arm war nutzlos, er blutete wie ein abgestochenes Schwein. Er musste es schnell hinter sich bringen. Er prüfte die Veranda und versicherte sich, dass er allein war, dann humpelte er gebückt über die Wiese zum Schlafzimmer am Ende der Scheune.
    Hier war es dunkler. Der Lichtschein vom Auto reichte gerade, um sich zu orientieren. Er kroch über die Terrasse, schlüpfte durch die Balkontür und stieß sie bis zur Wand auf. Einer der Brüder sprach laut zum anderen am anderen Ende der Scheune, die Stimmen drangen gedämpft durch die geschlossene Schlafzimmertür. Im gruseligen Licht, das von draußen hereindrang, sah er die dunklen Flecken seines Blutes auf dem Boden, einen Wagenheber vor dem Schrank – und den Spaten, der die Schranktür blockierte.
    Lautlos entfernte er den Spaten, öffnete eine Tür und sah hinein. Das Licht drang nicht bis nach hinten in den Schrank, er brauchte einen Augenblick, bis er die Frauen sah. Sie kauerten beide an der Hinterwand in der Ecke. Louise lag mit angezogenen Knien auf dem Boden. Ihren Kopf hatte sie in den Schoß der Krankenschwester gebettet.
    Als er sich ihnen näherte, legte Hannah schützend die Arme um Louise. Sie musste die meiste Zeit im Schrank damit verbracht haben, sich zusammenzureißen. Sie war nun nicht länger vor Entsetzen gelähmt. Sie hatte zwar Angst, das sah er ihren weit aufgerissenen Augen an, doch sie wirkte mutiger und entschlossener.
    »Alles in Ordnung, ich bin’s, Matt«, flüsterte er und kniete sich neben sie. »Wie geht es ihr? Kann sie laufen?«
    Er hatte zwar Hannah angesprochen, doch es war Louise, die ihm antwortete. »Wenn du mir aufhilfst, kann ich laufen.«
    Matt sah ihr Gesicht in der Dunkelheit nicht deutlich, doch ihre Stimme klang entschlossen. Der Weg zu den Büschen war weit, und er konnte sie in seinem Zustand nicht tragen.
    »Wo ist Jodie?«, fragte Hannah.
    »Bind sie an den Pfosten«, befahl Travis.
    Kane zog Jodie auf die Füße und schob sie zu einem der großen alten Balken, die das Dach trugen. Als er ihre Handgelenke mit Isolierband an den Balken fesselte, sah sie undeutlich wieder das widerliche Tattoo des zweischneidigen Schwerts auf seinem Oberarm. Travis stand daneben und sah zu, er wischte sich das Blut vom Gesicht und starrte seinen Bruder an. Er war außer Atem von dem Kampf im Flur, doch seine schweren Atemzüge zügelten wohl eher seine Wut. Eine Wut, die sich nicht allein gegen Jodie richtete.
    Als Kane fertig war, zog er sie brutal an den Händen und sagte: »Es wird mir ein Vergnügen sein, es mit dir zu treiben, Schlampe.«
    »Verpiss dich unter die Scheune«, schrie Travis ihn an.
    Kane wirbelte herum und wollte auf ihn losgehen, doch dann sah er, dass Travis eine Waffe in der Hand hielt. Er hielt die Pistole mit dem Lauf auf den Fußboden gerichtet.
    »Willst du das Ding auf mich abfeuern?«, knurrte Kane herausfordernd.
    »Geh unter die Scheune, sonst überleg ich es mir noch mal.«
    Jodie sah, wie Kane die Arme vor der Brust verschränkte. Als er wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme boshaft. »Willst du jetzt den Alten spielen?« Er machte drohend einen Schritt nach vorne.
    Travis hob die Waffe.
    Kane grunzte. »Wer zum Teufel glaubst du, wer du bist?«
    »Ich bin der mit der Waffe.«
    Einen Augenblick bewegte sich keiner der beiden.
    »Die überlässt du mir«, sagte Kane.
    »Die zähe Schlampe kannst du haben«, sagte Travis ruhig, dann grölte er los. »Und jetzt beweg deinen verdammten Arsch unter die Scheune, und tu was Nützliches.«
    »Fick dich!«, schrie Kane, gab sich aber geschlagen.
    Travis sah schweigend zu, wie Kane verschwand. Dann sah er Jodie kurz an und ging in die Küche.
    Jodie schloss die Augen und schluckte den bitteren Geschmack in ihrem Mund herunter. Sie war gegen den knorrigen Holzbalken gepresst, die raue Oberfläche scheuerte an ihrem Gesicht. Sie stand immer noch in Socken da, an den Knien ihrer Jeans

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