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Die Blutige Sonne - 14

Die Blutige Sonne - 14

Titel: Die Blutige Sonne - 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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fallen, trat zu Auster, legte ihm den Arm um die Hüfte und streichelte zärtlich seine Hand. Kerwin beobachtete sie voll eifersüchtigen Staunens, Wie konnte sie den Gefühlskontakt mit ihm unterbrechen und geradewegs zu diesem Auster gehen, um so viel Aufhebens von ihm zu machen? Voll quälender Eifersucht beobachtete er Taniquel und Auster, dessen hageres Gesicht sich beruhigt glättete.
    Elorie reichte Kerwin den Kristall. „Er ist offensichtlich verschlüsselt“, stellte sie fest. „Du darfst ihn jetzt nicht mehr in andere Hände geben, wenn du nicht genau weißt, ob du in Kontakt mit ihnen stehst. Du könntest sonst einen sehr schmerzhaften Schock erleiden“
    Kerwin steckte ihn wieder in die Tasche. Immer noch beobachtete er Taniquel; er war zornig und fühlte sich verlassen.
    Rannirl lächelte ein wenig spöttisch. „Und alles nur, um herauszufinden, was wir schon heute morgen hätten vermuten können, als wir das Blut auf deinem Gesicht sahen. Du und Auster – ihr seid euch nicht sympathisch.“
    „Sie müssen es aber werden“, sagte Elorie nachdrücklich. „Solche Reibereien können wir hier nicht gebrauchen!“
    „Du kennst meine Gefühle in dieser Sache“, entgegnete Auster mit geschlossenen Augen in Cahuenga. „Aber ich habe versprochen, mich der Entscheidung der Mehrheit zu fügen, und ich werde tun, was ich kann. Ich meine es ehrlich.“
    „Das ist fair“, gab Kennard zu und sah von einem zum anderen. „Einen Strukturtest?“ fragte er.
    Wieder hatte Kerwin eine unbestimmte Angst. Die meisten Tests waren einfach, aber Kennard sah nachdenklich und unschlüssig drein, und Taniquel hatte Kerwins Hand ergriffen. „Wenn er sich ohne die Hilfe eines Spezialisten in einen Matrix verschlüsseln kann, dann wird ihm auch ein Strukturtest gelingen“, sagte sie.
    „Vielleicht können Schweine fliegen“, antwortete Kennard kurz. „Ich werde die Möglichkeit testen, aber ich zweifle am Ergebnis. Kerwin“ – er sah den Mann von der Erde prüfend an – , „nimm wieder den Kristall. Nein, gib ihn mir nicht.“ Er machte eine abwehrende Geste, als Kerwin ihm den Matrix reichen wollte. „Gib mir dein Glas, Tani.“
    Er stellte den Kristallkelch umgekehrt auf. „Das ist ein einfacher Test, Kerwin. Kristallisiere ihn.“
    „Wie bitte?“
    „Stelle dir ganz klar vor, wie dieses Glas in Stücke fällt. Vorsicht, daß es nicht zerschellt oder explodiert. Benütze den Matrix.“
    Plötzlich erinnerte sich Kerwin des Mannes Ragan, der im Raumhafencafé etwas Ähnliches getan hatte. Wenn Ragan es fertigbrachte, konnte es nicht allzu schwierig sein. Intensiv starrte er in den Kristall, als ob strenge Konzentration diesen Vorgang von ihm erzwingen könne. In seinem Gehirn fühlte er eine eigenartige Bewegung.
    „Nein“, sagte Kennard barsch, „hilf ihm nicht, Tani. Ich weiß, was in dir vorgeht, aber wir müssen sichergehen.“
    Kerwin schaute noch immer in den Kristall, dann schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, es geht nicht“
„Versuche es“, drängte Taniquel. „Jeff, es ist so einfach! Terraner, Kinder, jeder kann das lernen!“
„Lernen!“ entgegnete Kennard. „Wir verschwenden Zeit, Taniquel. Er kann es nicht auf Anhieb. Ich muß ihm die Struktur in direktem Kontakt geben.“
„Was …“
    „Ich muß dir zeigen, wie es gemacht wird“, sagte Kennard, „aber nicht mit Worten. Ich muß mich direkt einschalten. Ich bin ein Alton. Unsere besondere Technik ist der – erzwungene Kontakt.“ Er zögerte. Kerwin hatte den Eindruck, daß die anderen ihn mißbilligend ansahen.
    „Gib auf meine Finger acht“, forderte Kennard ihn auf. Er hielt sie ihm dicht vor die Nase. Kerwin zuckte zusammen und überlegte sich, ob sie wohl verschwinden würden und ob das eine Demonstration der Psikraft sein konnte, behielt sie scharf im Auge, als Kennard sie zurückzog, und dann…
    Das war alles, woran er sich erinnerte.
    Halb betäubt bewegte er den Kopf. Er lag auf den Kissen, Taniquel hielt seinen Kopf im Schoß. Kennard blickte in freundlicher Besorgnis auf ihn hinab, Elorie sah ihm von ganz weit weg über die Schulter. Kerwin pfiff durch die Zähne. „Was – was hast du mit mir gemacht?“
    „Hypnose in gewissem Sinn“, erklärte Kennard. „Das nächste Mal wirst du nicht mehr bewußtlos, aber so war es einfacher.“ Er reichte Kerwin den Kelch. „Hier, kristallisiere ihn.“
    „Ich habe es doch eben versucht.“
    Unter Kennards Augen starrte Kerwin hartnäckig in den Kristall. Plötzlich

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