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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Wirklich?«
    »Ich besorge Ihnen den Goya für einen Apfel und ein Ei.«
    Sie lachte. »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Geben Sie mir eine Stunde, wenn wir nach Sevilla kommen, dann zeige ich es Ihnen.«
    »Alle Urlaube sind gestrichen, ich habe sogar Leute aus dem Urlaub zurückgerufen«, sagte Amun Chalthoum. »Ab sofort beschäftigt sich meine ganze Truppe mit der Frage, wie es die Iraner angestellt haben, mit einer Boden-Luft-Rakete über unsere Grenze zu kommen.«
    Soraya wusste, dass die Situation schlimm für ihn war, und dazu kam, dass er ohnehin schon Probleme mit seinen Vorgesetzten hatte. Diese Sicherheitslücke roch geradezu nach einem Köpferollen. Aber natürlich konnte alles auch ganz anders sein. Wer sagte denn, dass der ägyptische Geheimdienst nicht mit Wissen der Regierung oder zumindest einzelner Minister, die es nicht wagten, ihre Stimme gegen den Iran zu erheben, diesen Anschlag durchgeführt hatte, damit die Vereinigten Staaten für sie gegen den Iran vorgingen?
    Sie hatten die Absturzstelle verlassen, waren durch die Reihen der Medien-Geier gefahren, die ringsum auf ihre Chance lauerten, und brausten nun in Amuns Allradwagen mit Höchstgeschwindigkeit die Straße entlang. Die gerade aufgegangene Sonne verlieh dem Himmel ein glasklares Licht. Blasse Wolken lagen über dem westlichen Horizont, als wären sie erschöpft von ihrer Wanderung über den Nachthimmel. Der Wind blies ihnen den letzten Rest einer kühlen Morgenluft ins Gesicht. Bald würde Amun die Fenster hochkurbeln und die Klimaanlage einschalten müssen.
    Nachdem das Spurensicherungsteam alle Teile des abgestürzten Flugzeugs untersucht hatte, waren die letzten fünfzehn Sekunden des Fluges in einer 3D-Computersimulation dargestellt worden. »Die Darstellung ist noch etwas grob«, hatte der Leiter des Teams sie gewarnt. »Es musste sehr schnell gehen.« Als der Flugkörper ins Bild kam, zeigte der Mann darauf. »Auch die Flugbahn der Rakete ist noch nicht hundertprozentig sicher. Wir könnten um ein, zwei Grad danebenliegen.«
    Der Flugkörper traf das Flugzeug, das in der Mitte auseinanderbrach und in feurigen Spiralen zur Erde torkelte. Die Bilder waren so realistisch, dass es einem eiskalt über den Rücken lief.
    »Wir kennen die maximale Reichweite der Kowsar-Rakete«, fuhr der Leiter des Teams fort und drückte eine Taste auf dem Laptop, und der Bildschirm zeigte eine topographische Satellitenkarte der Gegend. Er zeigte auf ein rotes X. »Das ist die Absturzstelle.« Er drückte wieder eine Taste, worauf ein blauer Ring rund um die Stelle erschien. »Der Kreis zeigt die maximale Reichweite.«
    »Das heißt, die Waffe muss innerhalb dieser Zone abgefeuert worden sein«, bemerkte Chalthoum.
    Soraya sah, dass er beeindruckt war.
    »Das stimmt.« Der Teamführer nickte. Er war ein bulliger Mann mit schütterem Haar, einem typisch amerikanischen Bierbauch und einer zu kleinen Brille, die er immer wieder auf die Nase hochschob. »Aber wir können es sogar noch weiter eingrenzen.« Sein Zeigefinger drückte wieder eine Taste, und ein gelber Kegel erschien auf dem Bildschirm. »An der Spitze hat die Rakete das Flugzeug getroffen. Unten ist es breiter, weil wir eine Fehlerbandbreite von drei Prozent für die Abschussstelle einkalkuliert haben.«
    Erneut drückte er eine Taste, worauf ein quadratischer Wüstenabschnitt hervorgehoben wurde. »Nach allem, was wir wissen, wurde die Rakete irgendwo innerhalb dieses Gebietes abgeschossen.«
    Chalthoum sah sich das Gebiet näher an. »Wie viel ist das – ein Quadratkilometer?«
    »Nicht ganz«, antwortete der Teamführer mit einem leisen triumphierenden Lächeln.
    Zu diesem relativ kleinen Wüstenabschnitt waren sie nun unterwegs, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis auf die Terroristen und ihre Identität zu finden. Sie bewegten sich in einem Konvoi von fünf Jeeps mit Männern vom ägyptischen Geheimdienst. Soraya fand es merkwürdig und irgendwie beunruhigend, dass sie sich immer mehr an ihre Anwesenheit gewöhnte. Sie hatte eine Karte im Schoß liegen. Die Zone, die sie auf dem Laptop gesehen hatten, war markiert, und ein vergrößerter Ausschnitt war mit einem Gitterraster versehen. Ein Navigator in jedem der Jeeps hatte das gleiche Material. Chalthoum hatte vor, einen Jeep an jede Ecke des Abschnitts zu schicken, die sich dann von außen nach innen vorarbeiten sollten, während er und Soraya direkt ins Zentrum fuhren und dort mit der Suche begannen.
    Sie pflügten mit

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