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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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dort …« Er wies auf einen einarmigen, bärtigen Mann, der einige Schritte entfernt stand und die Szene aufmerksam beobachtete. »Wir sind schon miteinander gesegelt! Auf der Victoire. Bevor die verdammten Engländer uns erwischt haben. Und du dort …«, er wandte sich an einen Grauhaarigen, der an seiner Pfeife kaute, »… du warst dabei, als wir einen Gewürztransport aus Ostindien in die Finger bekamen.«
    Alle starrten auf den Angesprochenen, der nun langsam seine kalte Pfeife aus dem Mund nahm. »Ja, ich kenne dich, du warst der Erste Maat auf der Victoire. Ein verdammt schlauer Hund. Wir haben viel Beute miteinander gemacht. Aber das ist schon viele Jahre her.« Er deutete mit dem abgenagten Pfeifenstiel auf Martin. »Das war die rechte Hand von Jacques la Fortune, dem Mann, der den Engländern am Seeweg nach Ostindien das Leben schwer gemacht hat. Bis er von ihnen gefangen genommen und in England gehängt wurde. Ich habe seine Leiche gesehen. Dreimal ist die Flut drübergegangen. Und dann haben sie ihn verfaulen lassen.« Er warf einen scharfen Blick auf Martin. »Ich dachte, dass sie dich damals auch erwischt hätten.«
    »Ich hatte Glück und konnte entkommen«, erwiderte Martin. »Und jetzt sage ich euch, dass ihr gerade dabei seid, mehr Geld ins Wasser zu werfen, als ihr jemals durch eure Beutezüge gewinnen könntet.« Er deutete auf Vanessa, die ihn mit weit aufgerissen Augen anstarrte. »Die dort hat mehr Geld, als man in dieses Schiff laden könnte. Sie wird uns dazu verhelfen, aber wenn sie absäuft, kann sie das nicht mehr.«
    Auf einen Wink des Captains, dessen Geldgier nicht weniger ausgeprägt war als die seiner heruntergekommenen Mannschaft, senkten die Männer das Brett wieder, und Vanessa und Jack stolperten über die Reling zurück und fielen auf das Deck, als das Schiff plötzlich schlingerte. Nur einen Moment früher, und der Stoß hätte sie ins Wasser geschleudert.
    »Bring das Weib in meine Kajüte zurück«, befahl der Captain Jenkins. »Und der Bursche bekommt zwanzig Peitschenhiebe. Das wird ihn lehren, sich nicht einzumischen.«
    Vanessa, die hart auf den Bohlen aufgekommen war und halb benommen dulden musste, wie der Pirat sie hochzerrte und unter Deck schleifen wollte, wehrte sich gegen dessen Griff. »Bitte schlagt ihn nicht«, wimmerte sie verzweifelt. »Er hat es doch nur meinetwegen getan!«
    »Runter mit ihr!«
    Vanessa stolperte blind vor Tränen neben Jenkins her, der sie mit einem derben Griff gepackt hatte. Sie hasste sich selbst für diese Feigheit und Schwäche, die sie zum Nachgeben bewogen hatte, anstatt stolz und aufrecht in den Tod zu springen, wie es einer Gräfin de Chastel würdig gewesen wäre. Und dennoch rasten ihr immer noch Angstschauer den Rücken hinunter, wenn sie an den Anblick der Wogen dachte, von denen sie nur durch ein schmales Brett getrennt gewesen war. Und dann war da ja auch noch Jack, der mit ihr gestorben wäre. Zum Glück war Martin da!
    Der Pirat stieß sie einfach durch die geöffnete Tür in den Raum hinein, Vanessa stolperte über ihren Rock und fiel neben dem großen Tisch in der Mitte des Zimmers zu Boden, während der Mann mit einem höhnischen Lachen die Tür hinter ihr zuschlug. Sie schaffte es, auf die Knie zu kommen, obwohl ihre Hände auf dem Rücken gebunden waren, rappelte sich stöhnend auf und unterdrückte einen sehr ungezogenen Ausdruck. Jeder Knochen im Leib schien zu schmerzen.
    Sie lehnte sich an den Tisch, lauschte ängstlich hinaus und verwünschte ihren halbherzigen Versuch, ihre Ehre zu bewahren. Hätte sie gleich nachgegeben, dann wäre wenigstens dem Jungen die Strafe für seine Einmischung erspart geblieben.
    Martin. Sie konnte es kaum fassen, dass er hier an Bord war. Das war also sein Geheimnis. Er war ein ehemaliger Pirat. Und jetzt machte er gemeinsame Sache mit diesen Männern.
    Nein, unmöglich, nicht ihr Martin, ihr treuer, alter Freund. Es hatte sie erschreckt zu hören, dass er einmal zu den Piraten gehört hatte, aber das war lange her und hatte nichts mehr mit dem Mann zu tun, der sie seit ihrer Kindheit beschützt hatte. Sicherlich tat er nur so, als würde er zu den Matrosen gehören, die es satt hatten, für wenig Geld schwere Arbeit zu leisten, und hier die Gelegenheit am Schopf packten, auf schnelle Art reich zu werden. Da er zweifelsohne nicht der Einzige von der Bande war, der sich auf diese Weise dem verbrecherischen Treiben dieser Leute anschloss, hatte er damit kein Misstrauen erweckt. Dass

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