Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
Vom Netzwerk:
hat mich interessiert, wie Ihr es schafft, mitten auf diesen Gewässern Euren Weg zu finden«, erwiderte sie gelassen. »Ich bin mit diesem Buch zwar noch nicht tief in dieses Geheimnis eingedrungen, aber ich weiß jetzt zumindest, dass es keine Magie ist, was Ihr betreibt, sondern reine Wissenschaft.«
    »Nun, wenn ich ehrlich bin, so ist Finnegan wohl ein weitaus besserer Navigator als ich«, gab Robert zu. Er betrachtete sie mit Wohlgefallen, wie sie da saß in ihrem weißen Baumwollkleid, adrett, sauber und ungemein appetitlich. Seine Strategie sah er langsam, aber sicher dahinschwinden. »Wir laufen in einigen Stunden eine Insel an«, sagte er schließlich betont gleichmütig, »soll ich dir von dort etwas mitbringen?«
    »Vielleicht einige Früchte, Monsieur le Capitaine? «
    »Früchte?«, lachte er gezwungen. »Ich dachte an andere Dinge. Ein schönes Kleid vielleicht, eine Bluse, einen Rock – was immer ihr Frauen eben so gernhabt.« Irgendetwas, womit er sie bestechen und williger machen konnte.
    Sie sah an sich herunter. »Gefallen Euch meine Kleider nicht?«
    »Doch, doch«, beeilte er sich zu sagen, »sehr sogar. Dieses steht dir ganz besonders gut.« Besonders oben herum, dachte er, wobei ihn die Vorstellung ihrer blanken Brüste darunter quälte. »Aber ich dachte, es würde dir vielleicht Freude machen.«
    »Ihr seid sehr aufmerksam, mon Capitaine «, erwiderte sie erfreut. »Aber meine Kleider reichen mir.«
    Allein schon dieses Lächeln trieb Robert die Hitze in den Kopf.
    »Wann werdet Ihr zurückkehren?« Vanessa hatte diese Frage eigentlich nicht stellen wollen, aber seine liebenswürdige Aufmerksamkeit hatte sie unbedacht gemacht. Obwohl sie nicht einmal vor sich selbst zugeben wollte, dass er ihr fehlen würde, wenn er auch nur für wenige Stunden von Bord ging. Dieser kurze Augenblick dort oben an Deck, als er sie angesehen hatte – zum ersten Mal schien er wirklich sie gesehen zu haben, nicht die Dirne des anderen –, hatte sie zutiefst erschüttert und sich ihrer Gefühle für ihn bewusst werden lassen. Sie musste vorsichtig sein und durfte ihm auf keinen Fall zeigen, was sie wirklich für ihn empfand.
    »Vermutlich erst morgen, im Laufe des Tages.«
    Vanessas Augen wurden groß. »Erst morgen? Aber ich dachte, wir kämen bereits in Kürze an! Gedenkt Ihr etwa dort zu übernachten?« Zu ihrer eigenen Überraschung bemerkte sie, wie sie der Gedanke zornig machte, ihr Freibeuterkapitän könnte tatsächlich auf der Insel bleiben und sich womöglich mit den dortigen, nur allzu willfährigen Schönen vergnügen. Sie hatte genug von diesen Seeleuten gehört, die in jedem Hafen eine Geliebte hatten oder die Bordelle unsicher machten. Sie hatte sich zwar entschlossen, so viel Abstand wie möglich zwischen ihm und ihre irritierenden Gefühle zu bringen, aber das hinderte sie – wie sie gedemütigt feststellte – nicht daran, Eifersucht auf alles Weibliche zu verspüren, das in den Genuss seiner Aufmerksamkeit kam.
    »Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit«, antwortete Robert leichthin. »Ich werde wohl nicht umhinkönnen, die Nacht dort zu verbringen.«
    »Nicht umhinkönnen?«, sagte Vanessa spitz. »Ist das der Ausdruck dafür, wenn Ihr Euch Vergnügungen hingebt?«
    »Vergnügungen?«, fragte Robert verblüfft.
    »Jawohl … Vergnügungen. Oder versteht Ihr verlustieren besser?«, wiederholte Vanessa eisig. »Andernfalls könntet Ihr es sehr wohl möglich machen, bei Einbruch der Nacht wieder hier auf dem Schiff zu sein.«
    »Ich habe nicht vor, mich zu … verlustieren«, sagte er erbost und wusste selbst nicht, weshalb er überhaupt auf die Idee kam, sich vor ihr rechtfertigen zu wollen. »Ich werde mit dem Gouverneur sprechen, und da kann ich nicht einfach fortlaufen.« Robert fixierte sie verärgert. Als hätte er es überhaupt nötig, sie anzulügen! Es ging sie nicht das Geringste an, was er auf der Insel machte. Und außerdem – dachte er mit einer Mischung aus Zorn und Selbstmitleid – wäre es allein ihre Schuld, wenn er seine Nächte im Bordell verbringen musste anstatt in ihren Armen!
    Er bereute bereits, ihr in einem Moment der Schwäche das freundliche Angebot gemacht zu haben, und wollte schon gereizt hinausstapfen, als ihn ihr Tonfall – eine Mischung aus Kälte und Hochmut – veranlasste, stehen zu bleiben.
    »Ich habe es mir anders überlegt. Bemüht Euch nicht, Monsieur. Es wäre mir unerträglich zu wissen, dass Ihr kostbare Zeit mit dem Gouverneur versäumt,

Weitere Kostenlose Bücher