Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)
indem Ihr Früchte für mich kauft.«
Robert konnte nicht dulden, dass sie wieder einmal das letzte Wort hatte. Zwei schnelle Schritte brachten ihn in ihre Nähe. Ein kleiner Aufschrei, als er sie in seine Arme zerrte, dort eisern festhielt und seinen Mund auf ihren presste: die einzige Möglichkeit, sie für einen Moment zum Schweigen zu bringen.
Ihr Protest verstummte erstaunlich schnell unter seinen Lippen, und als seine Hände wie von selbst lustvoll über ihre Schulterblätter ihren Körper hinunterwanderten, die üppig weichen Formen auskostend, spürte Robert voller Genugtuung, dass auch sie nicht untätig war. Ihre Finger spielten auf seinem Rücken, in seinem Haar, in seinem Nacken. Erfahren, sinnlich und leidenschaftlich.
Seine kräftigen Hände glitten wie von selbst tiefer, umfassten dieses herrliche unterste Stück weiblichen Rückens und pressten sie gegen seine wachsende Erregung. Ihre vollen Brüste drängten sich an seinen Körper. Das leise Stöhnen, das sich ihr dabei entrang, wurde von seinen Lippen aufgefangen und stachelte sein Verlangen noch mehr an. Die Geräusche des Schiffes und die Stimme des Zweiten Maates, der an Deck Befehle gab, traten in weite Ferne zurück. Robert versank in ihrem Geschmack, ihrem Duft, ihrem Körper und hätte wohl alles um sich herum vergessen, wäre da nicht Smithys eindringliche Stimme gewesen, die durch die Kajütentür hereinklang und sein letztes bisschen Verstand daran erinnerte, dass seine Leute bereits im Boot saßen und darauf warteten, ihn an Land zu rudern. Er ließ sie langsam los, und sie blieb wie betäubt stehen, ihre Finger noch besitzergreifend in seinem Haar vergraben.
Robert, verzaubert von ihrer Weichheit und ihren Berührungen, setzte zu einem Lächeln an und wollte gerade etwas Zärtliches sagen, als sie beide Hände an seine Brust legte und ihn heftig zurückstieß. Mit blitzenden Augen setzte sie zum Sprechen an, aber Robert hatte jetzt keine Zeit mehr für einen Streit, der in seiner Stimmung und körperlichen Verfassung vermutlich in seinem Bett geendet hätte. Er war sich seines ungestillten Verlangens jedoch nur zu sehr bewusst, und es drängte ihn danach, seine Frustration an ihr auszulassen.
»Dann werde ich dir also Früchte mitbringen«, sagte er über die Schulter hinweg in einem möglichst abfälligen Tonfall, während er aus der Tür trat. »Falls ich vor lauter Verlustieren überhaupt Zeit finde, mich an deine Wünsche zu erinnern.«
Als er fluchtartig die Kajüte verließ, hörte er hinter sich die inzwischen schon sehr vertraute weibliche Stimme, die ihm in französischer Sprache Ungehörigkeiten nachsandte.
Bei seiner Rückkehr vom Sitz des Gouverneurs am frühen Nachmittag des nächsten Tages erkannte er, noch bevor sich das Boot bis auf Rufweite genähert hatte, das leuchtend blonde Haar. Sie wartete also tatsächlich auf ihn, und er wagte den schmeichelhaften Gedanken, dass es nicht nur der Appetit auf einen Korb voller Früchte war, der sie an Deck getrieben hatte – auch wenn sie sich vermutlich eher die Zunge abgebissen hätte, als ihm gegenüber das zuzugeben. Er hatte tatsächlich im Gouverneurspalast übernachtet, allein in seinem Zimmer, war die halbe Nacht wach gelegen und hatte die wenigen Minuten, in denen er sie vor seiner Abfahrt im Arm gehalten hatte, nochmals ausgekostet und auf sehr erfreuliche Weise weitergesponnen. Er hatte sich in dieser einsamen Nacht geschworen, sie nicht mehr mit ihren Launen davonkommen zu lassen, sondern ihr zu verdeutlichen, dass eine Frau, die dem Captain eines Schiffes derart den Kopf verdrehte, auch die Konsequenzen zu tragen hatte. Die Art, wie sie am Vortag in seinen Armen dahingeschmolzen war, hatte Bände gesprochen, und er hoffte inständig, dass die erlesene Auswahl von Früchten, die er eigenhändig für sie ausgesucht hatte, sie ihm gegenüber freundlicher gestimmt werden ließ.
Sie stand an der Reling, als er an Bord kletterte. Er konnte sie vor den teils neugierigen, teils amüsierten Blicken der anderen nicht in die Arme nehmen, obwohl sie unter Umständen sogar stillgehalten hätte, und musste sich mit einem »Merci, mon Capitaine« begnügen, als der Bootsführer Smithy den Korb an einem Strick hochzog.
Sie nahm die Früchte mit einem bezaubernden Lächeln entgegen und verschwand zu seinem Ärger umgehend damit. Als sie längere Zeit nicht zurückkehrte, ging er ihr nach und fand sie auf dem Vorderdeck, zusammen mit diesem Jungen und dem älteren Mann. Jack
Weitere Kostenlose Bücher