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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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vorknöpfen und so arbeiten lassen, dass er den Mund vor Müdigkeit nicht mehr aufkriegt. Klar?«
    »Aye, aye, Sir.« Smithy verdrückte sich brummend, und Robert McRawleys Erster Maat grinste heimlich in sich hinein. Und außerdem, setzte er in Gedanken hinzu, als der Captain näher kam, ist er jetzt immer so verdächtig gut rasiert.
    Robert trat neben ihn und griff nach dem Fernglas, das ihm sein Erster Maat hinhielt. »Wofür halten Sie das Schiff dort drüben?«
    »Ein als Kriegsschiff getarnter englischer Händler«, erwiderte Finnegan prompt.
    Robert nickte. »Sehe ich auch so. Wir werden ihn gar nicht beachten, sondern unseren Kurs fortsetzen.«
    »Sir, das wäre eine nette Prise …«
    »Bringt uns aber zu weit ab vom Kurs. Die sind ziemlich schnell«, sprach er weiter, nachdem er das fliehende Schiff längere Zeit beobachtet hatte. »Wir würden fast einen Tag verlieren, wenn wir ihnen nachsegeln und dann wieder den alten Kurs einschlagen.«
    »Stimmt, Sir.«
    Robert beobachtete immer noch das fremde Schiff, dachte aber schon längst an etwas anderes. Sie hatte ihm, Robert McRawley, soeben eine Liebeserklärung gemacht! Und er zweifelte keinen Moment an der Wahrheit ihrer Worte, die sie mit jenem scheuen Lächeln ausgesprochen hatte, das er schon einmal an ihr gesehen hatte, nämlich nach der Kampfübung an Deck. Es war der Tag gewesen, an dem er begriffen hatte, dass er sie liebte, auch wenn er diese Tatsache bisher vor sich selbst verleugnete und ihr gegenüber niemals zugegeben hätte.
    Und sie erwiderte seine Liebe! Ein Glücksgefühl stieg in ihm hoch, das alles übertraf, was er seit dem Tag empfunden hatte, an dem ihm das Kommando über dieses Schiff anvertraut worden war.
    »Ich werde sie wohl heiraten«, sagte er aus dieser Überlegung heraus möglichst beiläufig, während er das Fernrohr zusammenschob und sich Finnegan zuwandte. Er musste es seinem Freund sagen, musste einfach von ihr sprechen, auch wenn er versuchte, sich den Anschein kühler Gelassenheit zu geben.
    Der Themenwechsel kam zwar überraschend für den Ersten Maat, aber er hatte schnell begriffen, wovon sein Captain sprach. »Dazu kann ich nur gratulieren, Sir«, erwiderte er nach einigen Sekunden mit einem verdächtigen Zucken seines Bartes.
    »Aber ich werde sie nicht auf Martinique absetzen, sondern auf Guadeloupe«, sprach Robert weiter, während er langsam mit Finnegan an der Seite das Achterdeck auf und ab ging. »Dort habe ich einen guten Freund, bei dem sie besser aufgehoben ist als auf Martinique, da ich annehme, dass diese Insel eher im Blickpunkt englischer Interessen steht, zumal sie es immer noch nicht verkraftet haben, dass Frankreich ihnen die Insel vor einigen Jahren wieder abgenommen hat.«
    »Eine gute Idee, Sir«, nickte sein Freund zustimmend.
    Das Thema ließ ihn nicht mehr los. Jetzt, wo sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte, fügte sich alles so selbstverständlich. Er wusste immer noch nicht, wie und warum Vanessa an Bord gekommen war, aber sie war keine der Huren seines Bruders, das stand fest, und alles Weitere würde er bald erfahren. »Ich würde sie ja bis nach Hause bringen – sie könnte in der Zwischenzeit bei Ihnen wohnen –, aber wir werden auf dem Weg zweifellos in Kämpfe verwickelt, und da will ich sie schon von Bord haben.«
    »Das ist vernünftig, Sir. Obwohl Alice sich freuen würde, Ihre zukünftige Frau bei uns aufzunehmen.«
    »Sie ist reizend, nicht?«, sagte Robert voller Besitzerstolz.
    »Allerdings. Und etwas ganz Besonderes, Sir. Sie könnten es nicht besser treffen.« In Finnegans Stimme klang aufrichtige Wärme mit. »Wann werden Sie denn heiraten? Auf Martinique?«
    »Vielleicht, dort kenne ich einen Geistlichen«, antwortete Robert. Er blieb stehen und sah minutenlang gedankenverloren zu den Segeln hinauf. Als er sich bewusst wurde, dass Finnegan seinen geistesabwesenden Blick bemerken musste, räusperte er sich.
    »Gut, weitermachen.« Er schlenderte weiter, das Handelsschiff, das schon längst alle Segel gesetzt hatte, um ihnen zu entkommen, keines Blickes mehr würdigend, und kehrte in seine Kajüte zurück, um das Logbuch durchzusehen und dabei einige Worte oder mehr mit seiner zukünftigen Frau zu wechseln.
    Was auch so ein Punkt war, der ihm noch Kopfzerbrechen bereitete, obwohl er das Finnegan gegenüber niemals zugegeben hätte, sondern den Selbstsicheren gespielt hatte. Er wollte sie heiraten, so viel war klar. Zumindest hatte ihr Geständnis diese Erkenntnis

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