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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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die Greifer Raj Ahtens Ritter über den Damm und stürmten gegen die Westmauer der Burg an, ehe die Brücke wieder hochgezogen werden konnte.
    Sie schlugen mit Ruhmhämmern auf die Steinbögen des Tors ein und zerschmetterten die Rune des Erdbrechens, die dort eingemeißelt war.
    Da die Mauern nun geschwächt waren, konnten die Greifer sie so leicht wie trockene Äste brechen.
    Nach nur fünf Minuten waren die Tortürme zerstört. Der Burghof war durch eine breite Schneise von außen zu erreichen.
    Der Wolflord warf Männer in die Bresche, weil er hoffte, die Greifer auf diese Weise zurückdrängen zu können. Ein Wall aus Leichen – gleichermaßen derer von Menschen und Greifern – häufte sich in der Bresche fünfundzwanzig Meter hoch auf, bis die Greifer in der Lage waren, von den Toten auf die Mauern der Burg zu springen.
    Viele Greifer krabbelten über die Leichenberge, rutschten über den Hang von Toten herab, wobei ihre riesigen Bauchpanzer laut rumpelten. Sie warfen sich in die Schlacht und zermalmten jeden Mann unter sich, der es wagte, sich ihnen in den Weg zu stellen.
    Allein mit Gewalt konnte man die Greifer nicht aufhalten.
    Innerhalb von Minuten hatten sie tausend Unbesiegbare vor der Bresche niedergemetzelt.
    Unterdessen kletterten sie auch von ihren Schiffen aus an der Südmauer der Burg hoch. Rasch war die weiße Mauer mit Blut verschmiert. Wenigstens zwanzigtausend Gewöhnliche starben, bevor Raj Ahtens Unbesiegbare die Eindringlinge zurückwarfen.
    Voller Verzweiflung brachte der Wolflord seine erschöpften Flammenweber wieder zum Einsatz. Mehrere Gasthäuser und Türme wurden in Brand gesetzt, damit die Zauberer aus dem Feuer neue Kraft schöpfen konnten.
    Zehn Minuten lang standen die Flammenweber auf den
    Türmen nördlich und südlich des Tors und warfen Feuerbälle auf die Greifer, die über den Damm heranströmten. So drängten sie die Horden zwar zurück, allerdings nur für einige Augenblicke.
    Bald stürmten die Greifer wieder voran, doch diesmal trugen sie große schwarze Schiefertafeln, die sie wie Schilde benutzten und mit denen sie einen regelrechten Wall bauten, der sie vor den Flammen schützte.
    Unter dieser Deckung huschten manche weiter vor, während andere große Felsen gegen die Mauer warfen. Einer der Türme stürzte ein und riß einen Flammenweber in den See, in den Tod.
    Fünfzehn Minuten dauerte die Schlacht erst, und schon war Raj Ahten gewiß, daß er Carris verlieren würde, denn die größte Gefahr drohte gar nicht von den Klingenträgern, sondern von der Todesmagierin, die sie antrieb.
    Sechsmal beschwor sie ihre Magie gegen die Verteidiger von Carris. Ihre Zaubersprüche waren Befehle, die zwar einfach waren, aber dennoch erstaunliche Wirkung zeigten.
    »Seid taub und blind«, hatte der erste Spruch gelautet.
    Dreimal war er als schwarzer Wind von ihr herübergeweht.
    Danach befahl sie: »Verliert den Mut!«
    Sechs Sprüche insgesamt, in unregelmäßigen Abständen. Raj Ahten beunruhigte ihre Wirkung. Noch immer kauerten einige seiner tapfersten Soldaten verschreckt, entsetzt, verängstigt da, zehn Minuten nachdem die Todesmagierin zum letzten Mal zugeschlagen hatte.
    Diese Magie verwirrte den Wolflord, denn davon hatte keine Chronik je berichtet.
    Während er sich nun mitten im Schlachtgetümmel befand, hob drüben auf dem Knochenhügel die Todesmagierin ihren gelben Stab gen Himmel und zischte. Sie beschwor den siebten Spruch. Ihr Zischen schien sich in alle Richtungen auszubreiten und hallte von der Wolkendecke am Himmel zur Erde zurück.
    Raj Ahten lauschte darauf, auch wenn er die Magie erst verstehen würde, sobald der dunkle Wind, den sie erzeugte, bei ihm eintraf.
    Er führte einen Vorstoß gegen die vorderste Reihe der Greifer, hielt in jeder Hand eine Streitaxt und bewegte sich so schnell, daß er vom gewöhnlichen Auge nur verschwommen wahrgenommen werden konnte. Mit sechs Gaben des Stoffwechsels konnte er sein tödliches Werk geschwind und präzise verrichten.
    Ein Greifer rutschte vom Leichenberg herab auf Raj Ahten zu und riß den Ruhmhammer in die Höhe. Der Panzer, der über die Toten glitt, erzeugte ein lautes Rumpeln.
    Noch bevor er zum Stehen kam, brüllte ein Frowth-Riese hinter Raj Ahten auf, stieß dem Untier seinen großen Stab ins Maul und bremste es so.
    Dem Greifer blieb wenig Zeit, sich eine Angriffsstrategie zu überlegen. Daher hob er nur erneut den Hammer. Raj Ahten zögerte eine Achtelsekunde lang, während der Frowth das Ungeheuer

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