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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Haut Schweiß hervor. Tränen strömten aus seinen Augen. Er kämpfte gegen den überwältigenden Drang zu urinieren an, und um ihn herum verloren schwächere Männer die Kontrolle über ihre Blase.
    Jetzt verstand er den Befehl: »Trocknet aus wie Staub!«
    Hundert Meter hinter Raj Ahten stand Feykaald auf der Treppe eines Gasthauses und krächzte: »O Erhabener, eine Nachricht!«
    Der Wolflord rief seinen Unbesiegbaren zu, sie sollten die Reihen schließen, verließ das Schlachtfeld und rannte über das Gras zu dem Gasthaus.
    Er blickte zurück. Greifer waren auf ihren eigenen
    Leichenberg geklettert, und einer bereitete sich gerade darauf vor, den Hang hinunter in das Gemetzel zu rutschen. Raj Ahten schätzte, daß drei Viertel seiner Unbesiegbaren bereits gefallen waren. Weniger als vierhundert blieben ihm noch.
    Auch auf den Mauern kämpften die Greifer gegen die
    Menschen. Der Wolflord holte eine Feile heraus und schärfte seine Axt. Öl brauchte er dazu nicht. Das Greiferblut tat es genauso gut.
    »Sprecht«, forderte Raj Ahten Feykaald auf.
    Der alte Berater bewegte den Mund, als könne er nur mit Mühe vermeiden, Staub abzuhusten. Schweiß tropfte ihm von der Stirn, während er seinem Herrn ins Ohr flüsterte: »Boot ist angekommen. Ostküste… sicher. Unsere Männer… auf Greifer gestoßen, haben sie jedoch getötet.«
    Raj Ahten wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Schon war sein Gewand durchnäßt, und noch immer rann er ihm in Strömen in den Bart. Ein halbes dutzendmal zog er die Feile über die Klinge der Axt. Währenddessen betrachtete er den bröckelnden Widerstand auf den Mauern.
    Seine Untertanen fochten vergeblich.
    Die Breschen in der Verteidigung wurden rasch größer und größer. Die Hälfte seiner Artillerie war vernichtet. Ein Flammenweber war tot, den anderen beiden schwanden die Kräfte, obwohl die halbe Stadt in Flammen stand.
    Seine Riesen kämpften tapfer, doch hatten nur dreißig die Schlacht bei Longmot überlebt. Jetzt fielen sie in rascher Folge.
    Während er dastand, spaltete ein Greifer einem Frowth den Schädel, derweil ein anderer einen Hieb in den Rücken erhielt.
    Der Feind erschütterte die Mauern von Carris, verbreiterte die Bresche, und Raj Ahtens Truppen waren nun zu weit auseinandergezogen und vermochten keinen wirksamen Widerstand mehr zu leisten. Die wenigsten von Paldanes Lords besaßen ausreichende Gaben, um gegen die Greifer anzutreten. Sie kämpften Seite an Seite mit den Männern des Wolflords, richteten hingegen kaum etwas aus.
    Carris würde fallen, daran war nicht mehr zu rütteln. Und es handelte sich nicht mehr um eine Frage von Stunden, sondern nur noch von Minuten.
    Gewöhnliche schrien auf, während der schwarze Wind
    ihrem Körper Tränen und Schweiß entzog. Manche verloren das Bewußtsein.
    Zehn Minuten diesem Zauber ausgesetzt zu sein würde
    jeden Menschen töten, dachte Raj Ahten. Nur in einer Hinsicht blieb ihm das Glück treu. Eine leichte Bö wehte von Osten her über den See und schwächte den Zauber der Todesmagierin ein wenig ab.
    Die Axt war geschärft. Ein Greifer rutschte den Hang aus Leichen herab. Ein Frowth brüllte, als ihm der Greifer das Schwert durch den Hals stach. Der Riese taumelte seitwärts und fiel auf zwei Unbesiegbare, und dann warf sich der Greifer erneut in die Schlacht und erledigte mit dem nächsten Hieb seiner Klinge vier Männer.
    Verbittert rang sich Raj Ahten eine schwere Entscheidung ab.
    Seine Männer starben wie Fliegen. Aller Kampf war fruchtlos.
    Diese Schlacht war verloren, nur sollten wenigstens die Reste seiner Armee nicht mit Carris untergehen.
    Es wird andere Schlachten geben, an anderen Tagen.
    Diese Entscheidung hatte mit Feigheit nichts zu tun,
    vielmehr entsprang sie der kalten Gewißheit, daß er das auf lange Sicht Beste tat. Er würde seine Männer nicht opfern, um das Leben seiner Feinde zu retten.
    So trug er Feykaald auf: »Gebt folgenden Befehl aus: Die Boote sollen vorbereitet werden. Meine Flammenweber und die Unbesiegbaren werden die ersten nehmen, als nächste sind die Bogenschützen an der Reihe.«
    Mit diesen Worten warf er sich wieder ins Schlachtgetümmel.
KAPITEL 26
Die Qualen der Erde
    ie kann ich sie alle retten? fragte sich Gaborn an jenem W Nachmittag unterwegs nach Carris – zum hundertsten Mal, wie es ihm schien. Er galoppierte in raschem Tempo dahin. Kalter Nieselregen fiel aus einem bleiernen Himmel.
    Nur die wenigsten seiner Ritter waren in der Lage mitzuhalten
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