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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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ein grüner Mann gestickt war. An seiner Hüfte hing ein Säbel, und auf dem Kopf trug er einen Stahlhelm mit langem Visier.
    Ein gewöhnlicher Kurier. Der Kerl war klein, und sein silberfarbenes Haar war offensichtlich vorzeitig ergraut.
    Iome hob die Hand, damit Myrrima und Sir Hoswell das
    Tempo verringerten. Irgend etwas erschien ihr seltsam an dem Mann. Sie hatte schon früher Boten von Gaborn kennengelernt, und sie vermochte ihre Sorge nicht recht mit Worten zu fassen.
    Der Kurier bemerkte sie, erhob sich und klopfte sich den Staub vom Gewand. Daraufhin stieg er auf sein Pferd, ritt aus dem Schatten der Eiche heraus und trabte ihnen entgegen.
    Aufmerksam betrachtete er sie, als fürchte er, es könne sich bei ihnen um Räuber handeln.
    Iome hielt ihr Pferd an, während er auf sie zukam.
    Was für ein eigentümlicher Kerl, dachte sie. Er grinste –
    jedoch weder schüchtern noch ängstlich. Eher lächelte er lausbübisch, und in seinen Augen leuchtete der Schalk.
    Sie drängte ihr Pferd voran, und nachdem sie ihn erreicht hatte, begrüßte sie ihn. »Wohin des Wegs, mein Herr?«
    Der Bote brachte sein Tier zum Stand. »Ich habe eine
    Nachricht für den König«, antwortete er.
    »Von wem?« fragte Iome.
    »Komisch«, hohnlächelte der Kurier. »Der König hatte noch keinen Busen, als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe.« Es war eine rüde Art und Weise, die Königin zu tadeln, weil sie sich nach den Angelegenheiten des Königs erkundigte, und Myrrima hatte noch von keinem, selbst dem gröbsten Kerl aus Mystarria, eine solche Bemerkung gehört.
    »Aber die Königin – zumindest, als ich sie zum letzten Mal gesehen habe«, entgegnete Iome und unterdrückte mit großer Mühe ihre Wut.
    Das Grinsen verschwand vom Gesicht des Boten, doch
    leuchteten seine Augen weiterhin. Er schien sich über einen Scherz zu amüsieren, der den anderen offensichtlich entgangen war. »Seid Ihr die Königin?«
    Iome nickte. Seinem Ton nach mußte sie seine Erwartungen enttäuscht haben. Sie hatte nur wenig Gaben der Anmut und keine der Stimmgewalt übernommen. Daher wirkte sie wenig königlich. Im Augenblick versuchte sie zunächst einmal zu entscheiden, ob dieser Mann die Peitsche verdient hatte oder schlicht aus ihren Diensten entlassen werden sollte.
    »Ich bitte tausendmal um Verzeihung, Euer Hoheit«, sagte der Kurier. »Leider habe ich Euch nicht erkannt. Bislang hatte ich die Ehre noch nicht.«
    Trotz der Entschuldigung schlug er einen spöttischen Ton an.
    »Zeigt mir die Botschaft«, forderte Iome ihn auf.
    »Tut mir leid«, erwiderte der Kerl. »Die ist allein für die Augen des Königs bestimmt.«
    Iome spürte, wie ihr Herz klopfte. Sie war wütend,
    gleichzeitig auch mißtrauisch.
    Der Mann sprach sehr schnell. Daher mußte er mehr als eine Gabe des Stoffwechsels besitzen. Für einen Boten war dies ungewöhnlich. An seinem Geruch vermochte sie nichts Verdächtiges festzustellen. Er roch nach Pferd und nach Straßenstaub, nach Leinen und Baumwolle und vielleicht nach einer Salbe, mit der er eine wunde Stelle an einem Bein seines Tieres eingestrichen hatte.
    »Ich werde die Nachricht überbringen«, sagte Iome. »Ihr seid in die falsche Richtung unterwegs, und zweifellos ist Euer Pferd erschöpft. Bis zum König werdet Ihr es nicht mehr schaffen.«
    Verblüfft warf der Bote einen Blick über die Schulter auf die Straße, die ihn hierhergeführt hatte.
    Wenn er von Tor Doohan gekommen wäre, hätte er Gaborn unterwegs passieren müssen. Demnach war er vermutlich über eine Nebenstraße geritten.
    »Wo kann ich ihn finden?« fragte er, wobei er noch immer nach hinten schaute.
    »Gebt mir den Brief!« verlangte Iome.
    Dem Kerl entging ihr fordernder Ton nicht, er wandte sich wieder nach vorn und sah sie schief an. Sir Hoswell hatte ihre Wut ebenfalls bemerkt. Sie hörte, wie er seinen Kriegshammer aus der Scheide am Sattel zog.
    Dennoch überreichte ihr der Bote den Beutel mit dem Brief nicht. »Ich bestehe darauf«, sagte Iome.
    »Ich… ich wollte Euch nur Umstände ersparen, Euer
    Hoheit«, entschuldigte sich der Bote. Er langte in den Beutel, zog ein blaulackiertes Futteral für eine Briefrolle hervor und reichte es ihr. »Dies ist allein für die Augen des Königs bestimmt«, warnte er sie.
    Iome griff nach dem Futteral, und plötzlich erklang die Stimme des Erdkönigs warnend in ihrem Kopf: »Hüte dich!«
    Sie zögerte kurz und betrachtete den Boten. Weder fiel er über sie her, noch zog er sein Schwert.
    Trotzdem

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