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Die Bruderschaft des Schmerzes

Die Bruderschaft des Schmerzes

Titel: Die Bruderschaft des Schmerzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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nicht zu hastig!“
    Ohne Fraden zu beachten, griff das nackte Mädchen gehorsam unter Bruder Theodores Kutte. Theodore lächelte.
    „Diese ist besonders geschickt“, sagteer. „Vielleicht möchtest du sie einmal ausprobieren, Bruder Bart? Auf jeden Fall möchte ich einmal deine Sklavin ausprobieren. Sie erscheint mir recht … exotisch. Weißt du, es hat auch seine Nachteile, wenn man Frauen genau nach dem eigenen Geschmack züchtet. Man kann dann nur noch selten das Ungewöhnliche genießen, das Unberechenbare, das Exotische. Also, diese Sklavin, die du mitgebracht hast …“
    „Äh … ja, ein seltsames Wesen“, erwiderte Fraden hastig. „Ich fürchte, du hättest mehr Ärger mit ihr als sie wert ist.“ Dabei dachte er, daß er soeben die Untertreibung des Jahrhunderts ausgesprochen hatte. „Ich komme einigermaßen mit ihr zurecht, weil ich sie … nun, sagen wir, so erzogen habe, daß sie mir gehorcht.“ Das war jetzt die Lüge des Jahrtausends.
    Bruder Theodore lachte. „Diese Wesen zu erziehen ist doch nur das halbe Vergnügen“, sagte er mit einem unangenehmen Grinsen. „Ich möchte mich allerdings nicht in dein … Disziplinierungsprogramm einmischen. Steigere das Tempo, Frau!“ befahl er. Er leckte sich die Lippen und begann rhythmisch hin und her zu schaukeln. Zorn stieg in Fraden auf, aber er wußte, daß er sich nichts anmerken lassen durfte. Die öffentliche Masturbation durch Sklaven war noch die geringste Schandtat der Brüder. Außerdem erforderte das Spiel, daß er sich zu diesem Zeitpunkt noch wie einer von ihnen benahm.
    „Soll ich dir auch eine Frau kommen lassen?“ fragte Theodore. „Etwas Unterhaltung vielleicht? Ein Wettkampf, ja, genau, ein Wettkampf! Mit Messern? Fäusten? Peitschen? Zwei Männer? Zwei Frauen? Ein gemischter Kampf? Sag mir, was du möchtest, Bruder Bart! Alles soll so geschehen, wie unser Glücksbringer es befiehlt … Vielleicht eine kleine Folter-Vorstellung? Klar, eine Vorstellung, das ist es!“ Er lachte lausbübisch.
    „Ich fürchte, ich muß los“, sagte Fraden schnell. „Ich muß Bruder Leon Omnidren bringen und Bruder Joseph und … tja, Geschäfte, Geschäfte, Geschäfte …“ Dabei erhob er sich und eilte in geradezu unhöflicher Hast auf die Tür zu.
    Aber Bruder Theodore war nicht mehr in der Lage, auf solche Feinheiten zu achten. Er atmete schwer und malträtierte den nackten Körper des Mädchens mit beiden Händen. „Zu zaghaft!“ schnauzte er. „Viel zu lasch. Etwas mehr Feuer, Frau!“
    Fraden hörte das laute Klatschen von Haut auf Haut, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und in die Vorhalle trat. Genieße es, solange du noch kannst, du schmieriger Bastard, dachte er. Es wird nicht mehr lange dauern!
     
    In der Luft auf dem offenen Hof kühlte sich Fraden ein wenig ab, doch was er sah, stieß ihn ab. Im Palast des Schmerzes gab es vor dem Ekel kein Entrinnen. Der Hof war Schauplatz für eine Vielzahl von Obszönitäten. Dort führte ein Töter eine Reihe nackter Frauen – alle jung, alle gleichermaßen hübsch, alle gezüchtet, um zu gefallen –, deren Halsringe durch eine Kette verbunden waren, zum Hauptgebäude des Palastes. Nahe der Betonmauer drillte ein anderer Töter eine Gruppe junger Kadetten. Die kleinen Jungen waren mit einer Miniaturversion der Töterausstattung versehen, einschließlich der Flinten, Morgensterne und spitzzugefeilten Zähne. Vier weitere Töter trieben eine Herde jener widerlich fetten, halbidiotischen Kinder, die sie Fleischtiere nannten, auf das Schlachthaus hinter dem Palast zu. Einem plötzlichem Impuls folgend, rief Fraden einen der Töter zu sich.
    Wie alle Töter hatte auch dieser einen schlanken, athletischen Körper, schütteres rotes Haar und zugefeilte Zähne. Er trug die Streifen eines Hauptmanns. In der Töter-Hierarchie war das ein recht hoher Rang.
    Vor Fraden nahm er Haltung an. „Womit kann ich dienen, Herr?“ fragte er knapp.
    „Ich hätte gern einige Informationen, Hauptmann“, antwortete Fraden. „Wo bekommen Sie die Jungen eigentlich her, die sie dort drüben ausbilden? Werden sie rekrutiert, oder wie verhält es sich sonst?“
    „Rekrutieren, Bruder?“ antwortete der Töter verdutzt. „Das sind natürlich reinblütige Töter. Mir als Offizier ist es im letzten Jahr gestattet worden, zwei Kadetten zu zeugen. Das ist eine hohe Ehre, die dritthöchste Ehre überhaupt!“
    „Und was sind die anderen beiden …?“
    Der Töter sah ihn fassungslos an. Er konnte nicht

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