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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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seinen ganzen Körper zu strömen. Und die Klinge glitt so leicht hervor, als hätte nicht hartes Felsgestein sie umschlossen, sondern weiches Erdreich. Als Gerolt sich aufrichtete und aus dem Becken auftauchte, sah er zu seiner großen Freude und Erleichterung, dass auch Maurice, Tarik und McIvor ihr Schwert in der Hand hielten. Als sie die Schwerter nun andächtig in beide Hände nahmen, stellten sie fest, dass jede der herrlichen Damaszenerklingen ein Templer-kreuz mit einer Rose zierte und dass der Knauf an seinem Ende in eine ebenfalls fünfblättrige Rose auslief. Dasselbe traf auch auf die beiden Enden der geschwungenen Parierstange zu. Benommen von dem überwältigenden Geschehen, stiegen sie aus dem Becken der Felsenquelle. Dass augenblicklich jegliche Wassertropfen von ihren Waffen perlten und ihre Gewänder fast ebenso schnell trockneten, kam ihnen erst viel später zu Bewusstsein. »Gelobt sei Jesus Christus! Die Vision hat mich nicht getrogen! Ihr habt euch des heiligen Amtes für würdig erwiesen!«, rief Abbé Villard mit strahlendem Gesicht. »Damit habt ihr eure erste Weihe empfangen und gehört nun zur Geheimen Bruderschaft der Arimathäer!«

Dritter Teil
    Der Fall von Akkon

1

    Am Tag nach ihrer Aufnahme in die Geheime Bruder schaft der Arimathäer teilte ihnen Hauptmann Raoul am späten Vormittag mit, dass der Großmeister sie zu sehen wünschte. Sie sollten sich kurz vor der Non* bei ihm einfinden, und bis dahin war es nicht mehr lange hin. Nur wusste keiner, wo McIvor steckte. Sie machten sich getrennt auf die Suche nach ihrem Freund. Wäh rend Maurice sich in den Waffenkammern und Schlafquartieren umsah und Tarik auf den Wehrgängen nach ihm Ausschau hielt, übernahm Gerolt den Burghof der Zitadelle und die weitläufigen Stallungen. Er brauchte nicht lange zu suchen. Archibald, der schielende Pferdeknecht des Schotten, wusste, wo Gerolt den hünenhaften Tempelritter finden konnte. »Mein Herr hockt schon eine ganze Weile dahinten in einer der leeren Pferdeboxen«, teilte Archibald ihm mit besorgter Miene mit. »Aber fragt mich nicht, was er da in der dunklen Ecke macht. Ich weiß nur, dass er mit finsterer Miene vor einem herrlichen Schwert hockt, wie ich es noch nie zuvor zu Gesicht bekommen habe. Vorhin wollte ich ihn nur etwas fragen, aber schon bei den ersten Worten hat er mir schroff das Wort abgeschnitten, mich rausgeschmissen und mir sogar Prügel angedroht, wenn ich ihn noch einmal zu stören wage. So etwas hat er in all den Jahren, die ich schon in seinen Diensten stehe, noch nie getan. Also, irgend etwas stimmt nicht mit ihm, darauf verwette ich meinen besten Pferdestriegel!« »Er hat es bestimmt nicht so gemeint, wie es geklungen hat, Archibald«, versicherte Gerolt, der zu wissen glaubte, was seinen Freund bedrückte und so unleidlich machte. »Ihm gehen im Augenblick einige Dinge von großer Tragweite durch den Kopf, über die er nicht mit dir sprechen kann. Aber das ist eine sehr persönliche Angelegenheit, kümmere du dich nur um deine Arbeit. Ich sehe schon nach ihm.« Gerolt ging den Gang bis zum letzten Einstellplatz hinunter und zog die brusthohe Brettertür auf. »Mach bloß, dass du verschwindest, sonst . . .«, drang da sofort die grollende Stimme von McIvor aus dem Halbdunkel. Der Schotte brach jedoch mitten in seiner Drohung ab, als er sah, wer da zu ihm kam. Und seine Stimme klang um einiges freundlicher, als er fragte: »Wäre es zu viel verlangt, wenn ich dich bitte, mich noch ein wenig allein zu lassen, Gerolt?« »Nein, aber ich fürchte, daraus wird nichts. Hauptmann Raoul hat uns ausrichten lassen, dass der Großmeister uns vier gleich zu sehen wünscht. Vermutlich hat der Abbé mit ihm geredet«, teilte Gerolt ihm mit. »Wir suchen dich schon überall.« »Soll er warten«, brummte McIvor ungerührt, der ganz hinten an der Wand auf einem Heuballen saß. Quer über seinen Oberschenkeln lag das blank gezogene, kostbare Schwert, das ihn zum Gralshüter gemacht hatte. Gedankenversunken fuhren seine Fingerspitzen über das Templerkreuz, das die außergewöhnliche Damaszenerklinge auf beiden Seiten oberhalb der Parierstange zierte. Doch statt Bewunderung zeigte sich auf seinem Gesicht ein merkwürdig niedergeschlagener, ja schmerzerfüllter Ausdruck. Gerolt zögerte kurz und setzte sich dann zu ihm in das Halbdunkel. Seinem Freund beizustehen, den er noch nie in einer so tiefen Bedrückung gesehen hatte, erschien ihm wichtiger als alles andere. »Willst du darüber

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