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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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sich.
    »Zumindest gehe ich davon aus. So wurde es mir versprochen –«
    Rasch wandte er sich wieder zu André um.
    »So sei es. Geht und tut, was ich Euch gesagt habe. Ich muss mich jetzt um andere Dinge kümmern und weitere Anweisungen erteilen. Rasch jetzt. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Bevor André seinen Salut vollenden konnte, hatte sich Richard in den Sattel geschwungen, sein Pferd abrupt gewendet und war fort. Ohne Rücksicht auf die Umstehenden durchpflügte er die Menge am Strand. André begab sich zu seinem Boot.
    Diesmal erwartete man ihn nicht, als er an der Bordwand des Dromons eintraf, und nachdem sein Bootsführer das Schiff angerufen hatte, musste er eine Weile warten, bis ihm jemand eine Strickleiter zuwarf – offenbar hielt man ihn diesmal nicht für bedeutend genug, um die schwere Rampe vom Schiff zu senken. Beklommen musste er in dem schwankenden Boot stehen, bis es einem seiner Ruderer gelang, die Strickleiter mit einem Ruder zu fixieren und sie so zu halten, dass André sie ergreifen konnte. Er packte die Leiterstricke mit beiden Händen und lehnte sich zurück. Während er an der gewölbten Bordwand des gigantischen Schiffs emporblickte, fragte er sich, wie er es fertigbringen sollte, in voller Rüstung dort hinaufzuklettern.
    »Ich danke Euch«, rief er dem Ruderer zu. »Falls ich nicht ertrinke, brauche ich nicht lange.«
    Immerhin erreichte er das Deck trockenen Fußes, und er tröstete sich mit dem Gedanken, dass nur seine eigenen Männer seine peinliche Klettertour mit angesehen hatten. Gleichzeitig brachte es ihn jedoch in Rage, dass man ihn der Gefahr ausgesetzt hatte, unbeobachtet ins Meer zu stürzen. Ein Seemann an Deck öffnete das Törchen in der Bordwand, um ihn einzulassen, und zwei Offiziere näherten sich ihm beiläufig – und anmaßend, so dachte er –, um ihn in Augenschein zu nehmen. Einer von ihnen, den Verzierungen seiner Kleidung nach der Ranghöhere, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch André hob so heftig die Hand, dass er dem Mann fast einen Nasenstüber versetzt hätte.
    »Nehmt gefälligst Haltung an, wenn Ihr mit einem Abgesandten des Königs sprecht, unverschämter Flegel«, fuhr er den Mann an. »Ich stehe hier an Stelle Richards von England, und ich überbringe Neuigkeiten von ihm für seine Verlobte und für seine Schwester Joanna, die Königin von Sizilien. Würdet Ihr Richard auch so unverschämt und respektlos behandeln? Müsste er sich ebenfalls von Hand an Bord Eures Schiffes hieven?«
    Er betrachtete die zunehmende Blässe im Gesicht des ah nungslosen Offiziers und trat gnadenlos noch dichter an den Mann heran.
    »Ihr könnt gewiss sein, dass ich ihn davon in Kenntnis setzen werde, wenn ich heute Nachmittag zu ihm zurückkehre. Und vergesst ja nie wieder, dass dies nicht Euer Schiff ist und es auch niemals sein wird. Es ist das Schiff eines Königs. Es ist König Richards Schiff.«
    Abrupt wandte er den Kopf und wies mit dem Zeigefinger auf den zweiten, jüngeren Offizier.
    »Ihr da! Schwachkopf! Macht den Mund zu und holt mir Sir Richard de Bruce her. Auf der Stelle!«
    Das letzte Wort rief er mit solchem Nachdruck, dass er dem jungen Mann jeden Versuch einer Antwort abschnitt und dieser auf dem Absatz herumfuhr und durch eine Tür in der Heckwand eilte. André starrte ihm nach, ohne seine angespannte Miene abzulegen.
    »Sir …«
    »Schweigt! Ihr hattet Eure Gelegenheit, etwas zu sagen, als ich mich dem Schiff genähert habe, und Ihr habt es vorgezogen, mich schweigend zu beleidigen, anstatt mir Eure Hilfe oder Höflichkeit zuteilwerden zu lassen. Jetzt werdet Ihr erfahren, was es heißt, nasse Lumpen zu tragen und als gewöhnlicher Seemann die Ruder zu bedienen. Bereitet Euch schon einmal darauf vor.«
    Der Offizier glotzte ihn bestürzt an. Dann öffnete sich die Tür in seinem Rücken, und Kommodore de Bruce trat heraus und betrachtete sie beide neugierig. Damit wusste André, dass ihm der jüngere Offizier bereits berichtet hatte, was an Deck vor sich ging.
    »Master St. Clair«, sagte er mit dem Anflug eines Stirnrunzelns. »Ich hatte nicht damit gerechnet, Euch wiederzusehen.«
    »Eindeutig. Euer zahmer Affe hier wohl ebenso wenig. Ich verlange, dass dieser Mann auf der Stelle seines Ranges und seiner Dienstpflichten enthoben wird, wegen Faulheit, Respektlosigkeit und grober Unverschämtheit gegenüber einem Boten des Königs und damit dem König selbst.«
    Er hob rasch die Hand, um dem Protest seines Gegenübers Einhalt zu

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