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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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denen vorbehalten ist, die über ihnen stehen. Also hören sie auf das, was man ihnen sagt, und richten ihr Verhalten danach aus. Keiner von ihnen würde es jemals wagen, eine Vorschrift von oben in Frage zu stellen. Nun haben sie also gehört, dass ich unbelehrbar bin, dass ich Meinungen vertrete, die der Sichtweise des Ordens widersprechen, und da sie wissen, dass dies nach Strafe schreit, ich aber noch nicht bestraft worden bin, sind sie verwirrt. Und Verwirrung ist der beste Nährboden für Angst und Panik.«
    »Also beschimpfen sie Euch, damit niemand glaubt, sie würden Euch beipflichten?«
    »Etwas in der Art, ja.«
    »Dann erzählt mir von den Moslems. Welche Eurer Überzeugungen ist es, die alle Welt so in Aufregung versetzt?«
    Alec nickte, widmete sich aber erst einmal seiner Mahlzeit. Er kaute jeden Bissen gründlich und schwieg, bis er satt war und seinen Durst mit Wasser aus der Flasche gestillt hatte. Nach dem Essen lehnte sich André in seinem Sandsitz zurück und verschränkte die Hände auf dem Bauch.
    »Das war gut. Danke. Werdet Ihr es mir nun verraten?«
    »Natürlich. Ich glaube, dass die Moslems Menschen sind wie wir, mit den gleichen Bedürfnissen, Sehnsüchten und Verpflichtungen, auch wenn diese etwas anders aussehen mögen.«
    »Das habt Ihr schon gesagt. Aber diese Überzeugung scheint mir doch kaum so radikal zu sein, dass sie die Bestürzung rechtfertigen, mit der Euch Eure Mitbrüder betrachten.«
    Wieder nickte Sinclair.
    »Dann denkt einmal einen Schritt weiter.«
    »Das verstehe ich nicht. Was meint Ihr damit?«
    »Ich bin jetzt seit über einem Jahrzehnt hier … eigentlich seit fast zwei.«
    Sinclair griff sich an den Kopf, um seinen Helm abzusetzen und die Befestigung seiner Kettenkapuze zu lösen. Er zog sie ab und kratzte sich den kurz geschorenen Kopf. Dann rutschte er in seiner Sitzmulde hin und her, um es sich bequemer zu machen, und lehnte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen zurück.
    »Ah! Das ist besser. Fahren wir fort mit unserer Geschichtsstunde. Ich hatte in der Bruderschaft einen mittleren Rang inne, genau wie Ihr jetzt; ich hatte also schon eine ganze Weile mit dem Studium der Ordenslehren verbracht. Genau wie Ihr hatte ich vor meiner Abreise die Zunge der Sarazenen erlernt. Ich hätte sofort allein nach Outremer reisen können, doch das hätte bedeutet, dass ich Tausende von Meilen fern der Heimat allein hätte operieren müssen. Also hielt es der Rat für geschickter, wenn ich mich den Templern anschloss, unter denen es ja bereits ein Netzwerk im Verborgenen arbeitender Brüder gab. Also habe ich das getan, bin hierhergereist und habe mich bis zu meiner Gefangennahme kurz nach Hattin meiner primären Aufgabe gewidmet … Sagt Euch der Name Masyaf etwas?«
    »Nein. Sollte er das?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber dorthin wurde ich als Erstes geschickt. Ich wurde einem Templerkommando zugeteilt, das in der Festung – die die Templer Castel Blanc nennen – von Safita Garnisonsdienst verrichtete. Es liegt in Syrien, nordöstlich von Tyrus. Meine Anweisung lautete, mich dort einzuquartieren und mich dann durch einen Mittelsmann in Masyaf mit Rashid al-Din Sinan in Verbindung zu setzen.«
    »Sinan? Diesen Namen habe ich schon einmal gehört. Ist das nicht –?«
    »Der alte Mann vom Berge. Aye, das ist er. Der Imam des Kultes, den man Assassinen nennt.«
    »Grundgütiger! Warum solltet Ihr Euch denn mit ihm in Verbindung setzen? Zu welchem Zweck?«
    »Aus mehreren Gründen. Der Imam und der Orden verfolgen gewisse gemeinsame Interessen. Rashid al-Din Sinan behauptet von sich, ein Mystiker und Hellseher zu sein, und er ist ein Asket. Er ist ebenso fromm wie unerbittlich, und sein Ruf lässt selbst Saladin erzittern – der schon zweimal durch die Hand eines Assassinen hätte sterben sollen und nur deshalb noch am Leben ist, weil ihm das Schicksal hold war. Ich weiß nicht, wie die Verbindung zwischen Sinan und der Bruderschaft entstanden ist, aber sie ist schon über vierzig Jahre alt.«
    »Und man hat Euch aufgetragen, mit ihm zu kommunizieren.«
    »Aye. Jacques de Saint Germain, der über zwanzig Jahre lang der Verbindungsmann gewesen war, war kurz zuvor gestorben, und ich sollte an seine Stelle treten. Sinan wusste, dass ich kommen würde, also hatte ich keine Probleme, ihn zu finden, erst recht nicht mit Hilfe der Templer.«
    »Ich kann Euch nicht folgen.«
    »Dann spitzt die Ohren, Junge, denn Eure Bildung hat eindeutig gigantische Löcher. Die Assassinen

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