Die Brueder des Kreuzes
fertigzubringen.«
Er wartete ab, ob André auf seinen Sarkasmus reagieren würde, doch es geschah nichts dergleichen.
»Wie auch immer, jedenfalls ist Humphrey de Toron nicht länger mit der Königin verheiratet, und Conrad de Montferrat wird sein Nachfolger werden, sobald es sich arrangieren lässt.«
»Ah! Ich nehme an, Guido hat davon erfahren, bevor er zu Richard aufgebrochen ist?«
Douglas nickte.
»Das hat ihn von hier fortgetrieben. Die Nachricht ist Freitag um die Mittagszeit hier eingetroffen, und in der Morgendämmerung des Samstags war Guido mit seinen Anhängern fort. Sie sind zur Küste aufgebrochen, und anscheinend haben sie eine Galeere gefunden, die sie übergesetzt hat.«
»Sie haben sogar drei gefunden und sind unverzüglich nach Zypern gefahren. Wisst Ihr, wie es nun mit dieser Hochzeit weitergeht?«
»Woher soll ich das wissen? Ich bin ein Mönch, André, ein Templer wie Ihr. Die Potentaten und Könige bitten mich nicht um Rat, bevor sie ihre Entscheidungen treffen.«
»Nun, was sagen denn Eure Kameraden? Es ist doch ein Thema, das für Gerede wie geschaffen ist. Irgendetwas müsst Ihr doch gehört haben?«
»Nein, nur, dass die Hochzeit noch nicht stattgefunden hat. Die beiden Turteltauben konnten ihre jeweiligen Verpflichtungen noch nicht unter einen Hut bringen, und anscheinend müssen sie beide bei der Eheschließung anwesend sein.«
»Nein, dem ist nicht so. Nicht, wenn sie durch die Kirche vollzogen wird. Wenn die Priester hochrangig genug sind, reichen auch Bevollmächtigte aus. Der Patriarch von Jerusalem, der eine solche Zeremonie durchführen würde, könnte es bewerkstelligen. Conrad ist Anhänger der Ostkirche, und ich gehe davon aus, dass dies auch für Königin Isabella gilt.«
André atmete heftig ein.
»Ich muss mehr über diese Angelegenheit herausfinden, denn sie scheint dringender zu sein als ich vor einem Monat gedacht hätte.«
Er sah sich noch einmal um und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter.
»Danke, Harry, dass Ihr mich hier herumgeführt habt, doch jetzt muss ich zurück ins Lager. Ich muss mich dort mit jemandem besprechen.«
Er erwähnte nicht, dass dieser Jemand der ranghöchste Templer vor Ort war und dass seine Rolle so wichtig war, dass er sich der Kooperation des Kommandeurs sicher sein konnte. Harry hatte sich jedoch ohnehin schon auf den Rückweg gemacht und verlangte keine weiteren Erklärungen.
EINE WOCHE VERSTRICH, ohne dass André etwas von seinem Vetter hörte. Stattdessen wurde er von einer Reihe kleiner Ausfallversuche auf Trab gehalten, die ihn und seine Mitbrüder zu Patrouillengängen entlang der Stadtmauern zwangen.
Dann befand er sich eines Tages auf dem Weg vom Morgengebet zum Refektorium, um dort sein Frühstück aus Körnern, gehackten Nüssen und Wasser zu sich zu nehmen, als sich eine Hand auf seine rechte Schulter legte. Als er herumfuhr, stand sein Vetter neben ihm. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Sinclair schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab.
»Wir müssen unbedingt miteinander reden, doch ich habe nicht den Wunsch, dies unter den Männern zu tun, die dort anzutreffen sind, wohin Ihr unterwegs seid. Ich habe genug zu essen für uns beide dabei, und je schneller wir von hier fortkommen, desto glücklicher werde ich sein.«
André folgte Alec wortlos. Ihm wurde bewusst, dass die Umstehenden missmutige Blicke auf Sinclair warfen, und so unauffällig sie sich auch zu bewegen versuchten, sie kamen nicht unbemerkt davon. Plötzlich erscholl der Ausruf »Sarazenenfreund«, und innerhalb von Sekunden erhob sich ein Sturm von Beschimpfungen. André griff instinktiv nach seinem Schwertknauf, doch Sinclair packte ihn am Ellbogen und ermahnte ihn weiterzugehen, niemandem ins Gesicht zu sehen und nichts zu sagen.
Eine Weile ging dies gut, bis sich ihnen ein kräftiger Kerl direkt in den Weg stellte und Alec mit der Schulter rammte. André hatte sich angespannt, als er begriff, was der Mann vorhatte, doch bevor er irgendwie eingreifen konnte, schubste ihn Alec beiseite und fing den Aufprall mit der Schulter ab. Sofort sprang er einen Schritt zur Seite und hob beschwichtigend die Hände, als sei der Zusammenstoß seine Schuld gewesen.
»Verzeiht mir, Bruder«, sagte er, immer noch mit erhobenen Händen.
Der andere blinzelte verblüfft, dann verzerrte sich sein Gesicht vor Wut.
»Nenn mich ja nicht Bruder, Verräter«, fauchte er. Dann kam er in der Pose eines Ringers auf Alec zu.
Mit der Geschwindigkeit
Weitere Kostenlose Bücher