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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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seinem Vater geschlafen hatte. Die Kirche in England war entsetzt und hat kein Hehl daraus gemacht. Sie haben bei dem bloßen Gedanken an eine solche Hochzeit mit dem Kirchenbann gedroht und sie Richard unter Strafe der Exkommunikation untersagt. Und so blieb Richard keine andere Wahl. Wie zu erwarten war, hat er sie zu ihrem Bruder Philip zurückgeschickt.«
    »Es mag zu erwarten gewesen sein, Mylady, aber ihrer Familie kann es doch kaum willkommen gewesen sein. König Philip muss außer sich gewesen sein, als er davon erfahren hat.«
    »Unsinn. Philip hat sich noch nie einen Deut um Alaïs geschert. Frauen haben keinen Platz in seinem Leben. Das Einzige, was ihn interessiert hat, war die Provinz Vexin, und nun, da ihm diese sicher ist, wird er seine arme, geschändete Schwester als Waffe gegen Richard benutzen, wenn es ihm zum Vorteil dient. Das ist alles, was ihn an ihr interessiert – sie ist ein Spielstein bei seinen politischen Schachzügen.«
    »Das kann ich mir … nicht vorstellen.«
    Henrys Stimme war belegt vor Unglauben, doch Eleanor tat seine Reaktion mit dem Schnippen ihres Fingers ab.
    »Unsinn, im Gegenteil. Es ist vielleicht widernatürlich, aber man kann Philip ja auch kaum als den Inbegriff natürlicher Vollendung bezeichnen.«
    »Aye, so ist es wohl. Doch was ist mit Euch, Mylady? Seid Ihr schon in Paris gewesen?«
    »Grundgütiger, nein! Ich komme aus Rouen, wo ich mich um meine privaten Angelegenheiten gekümmert habe, und jetzt bin ich auf dem Weg nach Hause, zum ersten Mal seit viel zu vielen Jahren. Ich denke, dort werde ich eine Weile bleiben, zumindest, bis man Richard in England gekrönt hat.«
    »Verzeiht, Mylady, aber wollt Ihr denn nicht nach England reisen, um der Krönung Eures Sohnes beizuwohnen?«
    Sie sah ihn mit einem eisigen kleinen Lächeln an.
    »Gewiss nicht. Richard ist selbst in der Lage, sich krönen zu lassen, und dabei zu sein ist das Letzte, wonach mir der Sinn steht. Die Dinge werden schon ihren Lauf nehmen, und ich werde unterdessen südwärts über die Pyrenäen nach Navarra reisen.«
    Sie sah seinen verständnislosen Blick und fügte hinzu:
    »Nach Navarra , Henry … in das nordiberische Königreich, um dort eine Königin für England zu suchen.«
    »Eine Königin , Mylady?«
    Sie lachte geradeheraus.
    »Aye, eine Königin. Mein Sohn wird König von England, und er braucht eine Königin. England braucht eine Königin. Und ich habe in Navarra eine gefunden. Eigentlich hat Richard sie sogar selbst gefunden, vor drei Jahren. Er ist ihr am Hofe ihres Vaters begegnet und hat es mir damals geschrieben. Ihr Name ist Berengaria, die Tochter König Sanchos, und nun, da Richard nicht länger verlobt ist, habe ich vor, eine Hochzeit zu arrangieren. Sancho dürfte sich im kommenden Krieg als standfester Verbündeter erweisen, denn er ist es ja gewohnt, die Mauren zu vertreiben, die ihn dort unten in seiner iberischen Wildnis bedrohen. Außerdem bin ich mir sicher, dass er seine Tochter mit einer ordentlichen Mitgift ausstatten kann. Und Richard und England können seinen Beitrag zum Heiligen Krieg gut brauchen.«
    »Berengaria. Ein schöner Name. Aber König Sancho? Ich meine, mich an einen Prinz Sancho erinnern zu können …«
    Eleanor kniff die Augen zusammen, doch selbst wenn sie von den Gerüchten über ihren Sohn und den jungen Prinzen von Navarra gehört hatte, war ihr das nicht anzumerken.
    »Der Prinz ist Berengarias Bruder. Wenn sein Vater stirbt, wird er der siebte König dieses Namens werden. Vorerst ist er bedeutungslos, doch ich setze große Hoffnungen in seine Schwester. Ich bin ihr noch nicht begegnet, habe aber schon mehrfach gehört, dass sie ein sanftmütiges, willenloses Mädchen ist, vielleicht keine große Schönheit, aber dennoch eine königliche Erscheinung. Wenn ich die Ehe also arrangieren kann, bringe ich sie zu Richard, bevor er nach Outremer aufbricht.«
    Die Kutsche wurde langsamer und kam schwankend zum Stehen. Draußen erhob sich Stimmengewirr, und überall ertönten laute Befehle und Anweisungen. Eleanor lauschte einen Moment, dann begann sie, ihre Habseligkeiten rechts und links auf dem Sitz zusammenzupacken. St. Clair zog die Vorhänge beiseite und blickte in die zunehmende Dämmerung hinaus.
    »Anscheinend sind wir da«, sagte Eleanor, und kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, als de Neuville angeritten kam und sich im Sattel niederbeugte.
    »Noch ein paar Minuten, Mylady, dann könnt Ihr aussteigen. Anscheinend ist alles vorbereitet, und

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