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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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und auf Anweisungen wartete.
    »Bringt etwas zu essen und zu trinken für Sir …«
    Er wandte sich wieder dem anderen Mann zu.
    »Habt Ihr einen Namen, Master Hospitalritter, oder seid Ihr nur eine grimmige Präsenz? Sprecht, Sir.«
    »Mein Name ist Gautier, Sir Henry. Gautier de Montdidier.«
    »Montdidier, sagt Ihr? Dann müssten wir uns kennen.«
    Henry trat zu einem Sessel am Kamin und winkte dem anderen Mann, ihm gegenüber Platz zu nehmen.
    »Einer Eurer und einer meiner Vorfahren waren unter den Begründern des Templerordens. Wusstet Ihr das?«
    »Ja.«
    »Warum tragt Ihr dann den schwarzen Umhang der Hospitalritter, nicht das Weiß der Templer?«
    Montdidiers Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, und er legte den Kopf ein wenig schief.
    »Vielleicht ist es mir so lieber … Nein, ich folge der Regel des heiligen Benedikt schon seit frühester Kindheit. Ich bin seit meiner Geburt verwaist und wurde in einem Kloster in England aufgezogen. Als ich dann das Alter für den Ritterschlag erreicht habe – mein Vater war ein Ritter, der vor meiner Geburt in der Schlacht gefallen ist –, lag es auf der Hand, mich den Hospitalrittern anzuschließen.«
    »Aye, das kann ich mir vorstellen. Ector, Essen und Trinken für Sir Gautier de Montdidier, und sorgt dafür, dass seine Männer ebenfalls versorgt werden. Wie viele Männer habt Ihr dabei, Sir, und wo sind sie?«
    »Sechs, Sir Henry. Sie warten auf dem Hof auf Anweisungen, wohin die Reise als Nächstes geht.«
    »Aye, nun, sie können hier übernachten, doch das hängt ganz davon ab, wie ›unverzüglich‹ ich aufbrechen muss. Gestattet mir also, diesen Brief zu lesen, den Ihr mitgebracht habt, dann kann ich Euch antworten.«
    Tatsächlich war Sir Henry schon seit Wochen zum Aufbruch bereit.
    Er hatte arrangiert, dass sich der älteste Bruder seiner verstorbenen Frau in seiner Abwesenheit um sein Land und sein Anwesen kümmerte. Die Anweisungen in Richards Brief waren eindeutig. Henry sollte sich so schnell wie möglich in Sir Gautier de Montdidiers Begleitung auf den Weg nach England machen, um dort seinen Dienst als Fechtmeister Aquitaniens anzutreten.
    Diese Formulierung entging ihm nicht – das war ja interessant. In seinen Gesprächen mit Richard war von Aquitanien nie die Rede gewesen. Er war davon ausgegangen, dass er Richard als Fechtmeister und Militärberater dienen sollte, nicht mehr und nicht weniger. Es war eine Kleinigkeit, die eigentlich bedeutungslos war, da Richard als Herzog schließlich Aquitanien verkörperte, doch Henry fand die Formulierung amüsant, und er war über diese neue Entwicklung nicht unglücklich. Als Fechtmeister Aquitaniens – der er ja im Dienst der Herzogin jahrelang gewesen war – würde er sich sehr viel wohler fühlen denn als Fechtmeister einer Armee von Engländern, deren Sprache ein Morast von Kehllauten war.
    André wurde in dem Brief mit keinem Wort erwähnt, doch das hatte Henry auch nicht erwartet. André schien sich mit Feuereifer auf die Vorbereitungen seiner bevorstehenden Aufnahme in die Reihen der Tempelritter zu konzentrieren. Henry würde seinen Sohn vor dem Aufbruch nach Outremer in England wiedersehen, und damit war er zufrieden, denn er wusste ja, dass es dem jungen Mann gut ging. Er ließ das Ende des Pergaments los, das sich mit einem Ruck wieder zu einem Zylinder zusammenrollte. Diesen hielt er mit den Fingerspitzen beider Hände vor sich hin und richtete den Blick auf de Montdidier.
    »Warum Ihr, Sir Gautier? Warum hat Richard Euch geschickt, um mich mit sechs Männern nach England zu eskortieren. Dachte er, ich wäre nicht imstande, die Reise allein zu bewältigen?«
    »Das bezweifle ich, Sir Henry. Ich glaube, es war der Wunsch des Königs, dass wir unterwegs die Gelegenheit nutzen, uns zu unterhalten.«
    »Worüber denn? Ich möchte Euch gewiss nicht beleidigen, Master Montdidier, aber ich glaube nicht, dass wir beide auch nur das Geringste gemeinsam haben. Dafür spricht schon unser Altersunterschied.«
    »Vielleicht ist er ja der Meinung, dass Ihr von mir etwas Wissenswertes erfahren könnt. Ich bin gerade aus Outremer zurückgekehrt, und ich wurde bei der Katastrophe von Hattin verwundet. Ich weiß, dass der König Euch mit der Aufgabe betreut hat, neue Mittel und Wege für den Kampf gegen Saladins Armeen zu suchen. Er glaubt, ich könnte Euch dabei behilflich sein.«
    Nun betrachtete Henry den Hospitalritter um einiges respektvoller.
    »Das könnte natürlich sein. Und Gott im Himmel weiß,

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