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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Frankreich wird einen Wutanfall bekommen, wenn er auch nur zu ahnen beginnt, dass ich darauf noch keine Antwort habe.«
    Richard hatte natürlich recht. Als Herzog von Aquitanien, König von England und einer der Heeresführer dieser erneuten Expedition zur Rückeroberung des Heiligen Landes erwartete und brauchte Richard den unmissverständlichen Rat seines unlängst ernannten Fechtmeisters. Genauer gesagt musste er bis ins Detail wissen, an welchen Erfindungen und neuen Methoden St. Clair arbeitete, um seinen Armeen zumindest einen Hauch von Hoffnung auf den Sieg über Saladins Horden zu spenden. Seit drei Tagen ritt Henry nun an der Seite des Herzogs und wartete auf eine Gelegenheit, diesem seine Schlüsse und Vorschläge zu unterbreiten, ohne ständig unterbrochen zu werden. Richard wurde zunehmend von den logistischen Vorbereitungen für die Seereise nach Outremer in Anspruch genommen. Die gigantische Flotte selbst würde sich in zwei Monaten zu sammeln beginnen; sein Flottenmeister Robert de Sablé organisierte, was das Zeug hielt, und in über zwanzig Häfen wurde bereits die Ausrüstung zusammengetragen.
    An diesem Morgen waren Henry und Richard gemeinsam zu Pferd unterwegs, um einen Teil der Truppen zu inspizieren und de Sablés Pläne zu begutachten. Die Zeit war rasch verstrichen, und sie hatten schon vieles vollbracht. Richard selbst hatte de Sablé einige praktische Vorschläge bezüglich der Unterbringung von Pferden, Sattelzeug und Waffen an Bord gemacht und mit ihm darüber gesprochen, wie sich die gewaltigen Katapulte in Einzelteilen transportieren ließen.
    »Nun, Sir? Habt Ihr eine Antwort für mich?«
    St. Clair, der seine Gelegenheit endlich gekommen sah, zögerte nicht.
    »Aye, Herr, ich habe eine Antwort. Doch ich werde mindestens eine Stunde brauchen, um Euch meine Gedanken vorzutragen, und danach werdet Ihr wahrscheinlich einen oder zwei Tage benötigen, um Euch weitere Gedanken über meine Idee zu machen.«
    Sie hatten die südenglische Küstenstadt Plymouth verlassen, einen der zentralen Sammelhäfen für die Flotte des Königs. Gerade ritten sie über eine große Wiese, die mit mächtigen Solitären bewachsen war – Eichen, Ulmen und Buchen –, zwischen denen ein breiter Bach hindurchplätscherte. Richard blickte sich um und wendete sein Pferd nach rechts, dorthin, wo ihnen der Bach am nächsten war.
    »Dann kommt. Wenn ich mich einen ganzen Tag damit befassen soll, nehmen wir uns jetzt die Zeit und setzen uns dort drüben ans Ufer, um darüber zu reden.«
    Er blickte hinter sich, wo ihm im Abstand von vier Pferdelängen Balduin von Bethune folgte. Der schweigsame Ritter aus Anjou war sein ständiger Leibwächter und Begleiter, und er war seinem Herzog leidenschaftlich ergeben.
    »Balduin, haben wir etwas zu essen und zu trinken?«
    »Aye, Lord.«
    »Gut, dann halten wir hier an und essen am Bach.«
    Richard Plantagenet aß auf die gleiche Weise, wie er auch die meisten anderen Dinge tat – mit höchster Konzentration und ungeduldiger Geschwindigkeit. Während er beobachtete, wie der Herzog das Stück Geflügel in seiner Hand mit Haut und Knochen hinunterschlang und sich Bart und Kinn mit Fett einschmierte, hätte ihn Henry am liebsten ermahnt, langsamer zu essen und das Fleisch zu genießen, doch er war so klug, nichts zu sagen. Wann immer sich das Bedürfnis zu essen zwischen Richard und seine nächste Aufgabe stellte, war es ein unvermeidliches Ärgernis, das mit Genuss nichts zu tun hatte.
    Als Richard schließlich fertig war, warf er die Überreste des Huhns in den Bach und rieb sich mit einem abgerissenen Grasbüschel das Fett von den Fingern. Henry stellte seine eigene Mahlzeit beiseite, ohne sie zu beenden, und machte sich auf die Breitseite des Herzogs gefasst. Er brauchte nicht lange zu warten.
    »Montdidier sagt, Ihr habt Euch ausgiebig mit ihm unterhalten und die Bedeutung seiner Ansichten schneller begriffen als irgendjemand sonst, außer mir natürlich. Nun, was habt Ihr mir zu erzählen?«
    »Nichts anderes als das, was Ihr gewiss ohnehin schon gefolgert habt: Wir müssen unsere Vorgehensweise bei diesem Feldzug radikal ändern, und wir müssen sofort damit anfangen. Eigentlich hätten wir schon vor Monaten damit beginnen sollen, als der Hospitalritter die Wahrheit über die Ereignisse von Hattiri kundtat. Doch anscheinend hat ihm damals kaum jemand von Euren Leuten oder Euren Verbündeten geglaubt. Ich muss zugeben, dass ich es zunächst selbst schwer zu glauben fand,

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