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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Chance, dieses großartige Projekt präsentieren zu können und freuen Sie sich auf die gute Zusammenarbeit. Das mag wie typisches Rede-Blabla klingen, das es auch ist, es verschafft Ihnen aber nochmals Zeit und senkt das Lampenfieber. Und eine kurze Gliederung erleichtert dem Publikum das Einordnen.
Als Nächstes geben Sie eine kurze Vorschau, was Sie erzählen werden. Also das Ergebnis Ihres schnellen Brainstormings von Punkt 1. Beispiel: »Ich werde Ihnen kurz beschreiben, wie dieses Projekt entstanden ist, welche Ziele wir damit verfolgen und welche davon wir bereits erreicht haben.« Dies entspräche übrigens einem chronologischen Aufbau.
Mit der Vorschau haben Sie sich eine klare Gliederung geschaffen, an der Sie sich nun nur noch entlanghangeln müssen. Im obigen Beispiel also genau drei Punkte: Entstehung, Ziele, Status quo.
Den Vortrag auf keinen Fall ausplätschern lassen. Schlimmer: »Ja, äh, ich denke, das war’s« sagen. Fassen Sie lieber noch einmal kurz drei Highlights zusammen. Oder entwickeln Sie eine kleine Vision, welche Ziele Sie mit dem Projekt als Nächstes erreichen wollen oder welche Vorteile den potenziellen Geschäftspartnern in naher Zukunft daraus entstehen könnten.
Ganz zum Schluss bedanken Sie sich für die Aufmerksamkeit.
    Na bitte, war doch gar nicht so schwer, oder?

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    17.06 Uhr
Darf ich kurz helfen?
    Warum sich gute Taten auszahlen ■ Eine Gebrauchsanweisung zum Netzwerken ■ Die hohe Kunst des Smalltalks

    »Mancher ertrinkt lieber,
    als dass er um Hilfe ruft.«
    Wilhelm Busch , Dichter
    Wundersam ist das Leben in der Tiefsee. In etwas mehr als tausend Metern unter dem Meeresspiegel harrt zum Beispiel der Wolfsfallen-Anglerfisch. Der ist so träge und hässlich wie es dort unten dunkel ist. Aus seinem Maul hängt lediglich ein schlaffer, mit einem Leuchtorgan ausgestatteter Köder. Das ist eigentlich schon alles, was der mesopelagiale Fisch leistet. Ansonsten treibt der Wolfsfallen-Anglerfisch mit weit aufgesperrtem Maul knapp über dem Meeresgrund und wartet, bis ihm eine durch sein Licht angelockte Beute ins Maul schwimmt. Dann schnappt er zu: Die scharfen Zähne des Oberkiefers klappen nach innen und der Unterkiefer zu. Das Opfer sitzt fest und bald darauf im Magen. Bon appétit!
    Um einem vergleichbaren Schauspiel beizuwohnen, muss man nicht notwendigerweise abtauchen. Umschauen reicht schon. So einige Kollegen verhalten sich ganz genauso wie der Wolfsfallen-Anglerfisch: Sie hocken einfach so da, locken ihre Beute mit fadenscheinigen Ködern an und nehmen sie aus. Teamplay ersetzen sie durch Egoismus, helfende Hände durch Ellenbogen und nicht wenige halten sich auch noch für extrem clever, weil sie es damit weit gebracht haben. Wie dumm! Denn ein solches Verhalten beweist nur eins: Kurzsichtigkeit. Erfolg ist nie das Verdienst eines Einzelnen. Oder lassen Sie es mich so ausdrücken: Welche Namen fallen Ihnen bei den folgenden Lückensätzen ein?

    »Ohne _______ hätte ich es nie dahin geschafft, wo ich heute bin.«

    »Ich bin ______ sehr dankbar für seine Inspiration und Hilfe.«

    »Dass ich der bin, der ich bin, verdanke ich Menschen wie ______ .«

    »Mein bester Lehrer war ______ .«

    Diese leicht modifizierten Fragen stammen aus dem Buch
The Power of Nice
von Linda Kaplan Thaler und Robin Koval. Und die Autorinnen haben völlig recht mit ihrer These, dass keiner von uns allein vorankommt. Wir alle hatten oder haben Förderer, Ratgeber, Mentoren, Vorbilder, die uns werden ließen, was wir sind, und die an unserem Erfolg zumindest mittelbar beteiligt waren. Es ist gut, sich ab und an daran zu erinnern. Dankbarkeit beugt nicht nurGrößenwahn vor – sie sorgt auch dafür, dass wir uns vergegenwärtigen, wie wichtig es ist, etwas weiterzugeben und zu teilen.
    Wer stets den ganzen Kuchen für sich alleine haben will, bekommt davon nur Bauchschmerzen, lautet ein schönes Sprichwort. Die gute und selbstlose Tat dagegen zahlt sich in der Regel aus. Denken Sie nur an folgende Anekdote: Als der Straßenhändler Ernest Hamwi auf der Weltausstellung 1904 »Fruchtcreme in Zalabias« verkaufte, eine persische Waffelspezialität, sah er den Eisverkäufer am Nachbarstand – und dass der keine sauberen Schalen mehr für seine Eiscreme hatte. Nun hätte sich Hamwi schadenfroh freuen und darauf spekulieren können, dass die Passanten sich nun umso mehr für seine Waffeln interessieren würden. Stattdessen aber rollte der Mann eine seiner Waffeln zu einer Tüte

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