Die Büro-Alltags-Bibel
helfen die Bausteine, die grauen Zellen besser miteinander zu vernetzen. Sogar das Depressionsrisiko sinkt durch Bewegung. So haben U S-Forscher des National Institute of Mental Health rund 1900 kerngesunde Menschen über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet. Ergebnis: Die Depressionsrate derjenigen, die sich in dieser Zeit kaum bewegten, war doppelt so hoch. Eine Untersuchung der Universität in Athens unter 4600 Kindern bestätigt ebenfalls: Faule, bewegungsarme Kinder wiesen häufiger depressive Verstimmungen auf als die körperlich aktiven.
Kauen macht schlau, sagen Forscher der Universität Northumbria. Sie testeten 75 Stunden lang das Kurz- und Langzeitgedächtnis ihrer Probanden und teilten sie in drei Gruppen: Die einen kauten Kaugummi, die zweiten absolvierten Kiefergymnastik, die dritten hielten ihre Klappe. Am Ende konnten sich die Kaugummikauer am besten an Telefonnummern und Vokabeln erinnern. Grund: die bessere Sauerstoffversorgung des Gehirns. Denn beim Gummikauen erhöhte sich der Puls stärker als bei den Referenzgruppen. Zudem baute das Kauen Stress ab.
Sie sehen schon, wohin das führt: Ich erspare uns an dieser Stelle den Appell, sage aber dennoch, dass 15 Minuten Bewegung an der frischen Luft mittags drin sein sollten. Schon Ihrem Intellekt zuliebe. Wer länger kann, darf seine grauen Zellen auch gerne mit einem Kurzbesuch im Museum, einem Ausflug ins Café oder einem Gebet in der Kirche füttern. Tatsächlich entspannt Meditation nicht nur, sie steigert auch unsere kognitiven Fähigkeiten, wie Richard Davidson vom Waisman Laboratory for Brain Imaging and Behavior herausgefunden hat. Davidson untersuchte dazu die Hirnströme von Mönchen, die in ihrem tibetanischen Kloster zuvor mehrals 10 000 Stunden meditiert hatten. Als sie in dem Experiment erneut in sich gingen, waberten durch den Kopf der Geistlichen Gammawellen, die 3 0-mal stärker waren als die von gewöhnlichen Studenten. Die Glaubensbrüder waren geistlich wie geistig high.
Abwechslung und Bewegung schaffen jene kognitiven Freiräume, in denen wir von alleine Lösungen für Probleme finden, an denen wir zuvor stundenlang herumgeknobelt haben. Ich könnte jetzt noch mehr ins Detail gehen und weitere Studien aufzählen, letztlich kommen aber alle zum selben Schluss: Wer nach der Hälfte des Arbeitstages eine längere Pause einlegt, arbeitet danach besser.
Die Ernährung hat auf unser Leistungsvermögen allerdings ebenso entscheidenden Einfluss. Wer zum Beispiel gar nichts isst, rutscht nachmittags irgendwann ins Tief – zwangsläufig. Dem Körper fehlen dann einfach Energie und Nährstoffe. Oder aber Sie bekommen von Ihrem ausgezehrten Leib eine veritable Heißhungerattacke serviert. Auch nicht viel besser. Denn die bekämpfen rund zwölf Prozent der Arbeitnehmer mit Süßigkeiten oder salzigen Snacks – allesamt klassische Dickmacher, die zudem nur kurzfristig den Hunger stillen. Apropos satt: Die Ernährungsstudie des Lebensmittelkonzerns Nestlé aus dem Jahr 2008 kommt zu dem Schluss, dass jeder zweite Mann mittags Portionen bevorzugt, die ihn richtig satt machen. Bei den Frauen sind das nur etwa 25 Prozent, von denen jede Fünfte zumindest noch auf Inhaltsstoffe, Abwechslung und Kalorien achtet. Die Folgen dieser Sättigungsgelage sind jedenfalls nicht zu übersehen. 64 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen in der Innofact-Umfrage waren übergewichtig. Laut Statistischem Bundesamt hat sogar nahezu jeder zweite Deutsche zwischen 18 und 79 Jahren heute Übergewicht.
Grundlage dieser Aussage ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI). Er wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch die Körpergröße (in Metern, quadriert) teilt. Übergewichtig ist ein Erwachsener laut Weltgesundheitsorganisation dann, wenn sein BMI über 25 liegt. Mit einem Wert über 30 gilt man bereits als fettleibig. Das trifft bei einem 1,86 Meter großen Erwachsenen schon etwa ab 104 Kilo Körpergewicht zu. Schätzungen zufolge kommen rund neun Millionen Deutsche auf so einen XXL-BMI.
Neben den gesundheitlichen Risiken wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt und Darmkrebs hat das besonders berufliche Nachteile: Dicke Menschen werden im Job häufiger diskriminiert oder erst gar nicht eingestellt. Übrigens ein klassischer
Halo-Effekt
. Der Begriff wurde von Edward Lee Thorndike eingeführt und beschreibt einen Wahrnehmungsfehler, bei dem einzelne Eigenschaften einer Person so dominant wirken, dass sie den Gesamteindruck
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