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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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sanft mit Ihren zu korrelieren? Eine drollige Vorstellung. Wahrscheinlicher ist, Sie würden sein schlechtes Betragen sofort und unmissverständlich rügen. Warum also zu schlechten Witzen oder unreifen Plänen lachen beziehungsweise den Karren jedes Mal aus dem Dreck ziehen, wenn Schweigen oder Ignorieren viel ehrlicher ist? Und wirkungsvoller dazu.
    Nun kann man mit Chefs freilich nicht schimpfen wie mit Hunden. Das mögen sie überhaupt nicht. Aber Lob mögen sie, egal wie ehrlich oder aufgesetzt das ist. Deshalb sagt die zweite Grundregel für die Dressur der Dschungelkönige: Verstärke vor allem positives Verhalten! Strafen gelten bei Tierflüsterern heute ohnehin als überholt. Es ist ja auch nicht besonders klug, einem Löwen bei dessen Versagen jedes Mal die Peitsche zu geben, wenn man während der Manegennummer später den Kopf in dessen Maul legen will. Das kann böse enden. Sie erinnern sich? Shish Kebab …
    Statt also in der Kaffeeküche ständig über das schlechte Betragen des Chefs zu maulen oder seine Nervosität und Aggressionen vor Abgabeterminen mit dem bösen Blick zu quittieren, verstärken Sie lieber die löblichen Ausnahmen mit einem Zückerchen, einem Kompliment, sublimem Applaus. Und das nächste Mal, wenn er vor einem wichtigen Abgabetermin ausnahmsweise nicht sofort aus der Hose springt, engagieren Sie sich noch mehr. So lernt er bald:
Ich bin am besten, wenn ich Ruhe bewahre, dann läuft der Laden rund.
    Ob die Medizin wirkt, lässt sich übrigens leicht an seiner Körpersprache ablesen. Der Körper lügt nämlich nicht. Allerdings erfordert das Dechiffrieren der nonverbalen Signale etwas Erfahrung. Erwarten Sie anfangs also nicht zu viel. Um die Zeichensprache Ihres Chefs besser interpretieren zu können, gibt es ein paar untrügliche Anzeichen dafür, ob es zwischen Ihnen und Ihrem Bossgerade gut läuft oder Sie an der Dressurtechnik noch etwas feilen sollten:

    Als aufmerksamer Leser werden Sie nun sicher einwenden, dass auch diese Dressurtechniken nichts weiter sind als Manipulation. Stimmt. Aber das ist fast jedes Verhalten, weil im Büro kaum jemand irgendetwas macht ohne eine Absicht und ohne einen einzigen Hintergedanken. Umgekehrt verfügt aber nicht jeder Mensch qua Gen über die nötige Eloquenz und das erforderliche rhetorische Talent, seinen Boss verbal zu beeinflussen, ohne dass der das merkt. Konditionieren wirkt vielleicht weniger smart, ist dafür aber einfacher zu erlernen und genauso effektiv. Und bevor Sie jetzt weiterlesen und glauben, diese Tricks eigneten sich allein für Bosse: weit gefehlt. Ob nun Alpha-Tiger oder Beta-Affe – dressieren lassen sich letztlich alle. Auch Lebenspartner.
    Cheftypen – und wie man sie zähmt
    15 Prozent. Mehr als ein Siebtel unserer Arbeitszeit wird von Spannungen, Zwist und Kalamitäten dominiert, so das Ergebnis einer Umfrage des Hernstein International Management Institute. Darin enthalten ist jedoch auch eine konstruktive Komponente. Kritikfähigkeit ist ja nicht nur eine persönliche Herausforderung, sondern auch eine gemeinsame Chance – selbst wenn es dabei ans Eingemachte geht. Wer seinen Chef zähmen will, sollte ihm deshalb zwar souverän, aber ohne Groll begegnen. Das bedeutet zugleich, ihm einen Vertrauensvorschuss einzuräumen, Motto:
in dubio pro reo
– im Zweifel für den Angeklagten. Launen kommen und gehen wie Schnupfen. Deshalb halten Sie vor einer Aussprache lieber noch einmal kurz inne: Was, glauben Sie, ist die Ursache des Übels? Schätzt der Chef gerade nur diese Meinung nicht oder findet er ausschließlich seine Ideen gut? Fühlt sich Ihr Ego mies behandelt oder hat er tatsächlich etwas Konkretesgegen Sie in der Hand? Es ist nicht immer leicht, zwischen persönlicher Kränkung und echtem Missmanagement zu unterscheiden. Wer jedoch Ersteres fühlt und Zweites unterstellt, hat die Dompteurnummer schon verloren.
    Chef oder Chefin? Rund 30 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen hätten lieber einen Mann als Boss, so eine Umfrage des IFA K-Instituts . Chefinnen werden dagegen nur von neun Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen bevorzugt. Dabei spielte offenbar die eigene Erfahrung eine Rolle: Von den Beschäftigten mit einem männlichen Vorgesetzten würden sich 40 Prozent wieder für einen Chef entscheiden, nur acht Prozent für eine Chefin. Aktuell haben rund 77 Prozent der Erwerbstätigen einen Mann als Vorgesetzten.
    Bevor es also zu konkreten Empfehlungen für heikle Begegnungen mit

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