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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und Türen?«
    »Wollen wir nicht mal sehen, wo die Tür hinführt?«
    meinte Dina, von Neugier geplagt.
    »Nein, lieber nicht«, widersprach Lucy. Sie hatte heute schon genug Aufregendes erlebt.
    »Ach, du Angsthase!« rief Dina verächtlich.
    »Lucy ist kein Angsthase«, verteidigte sie Philipp. »Sie ist nur nicht so ein Draufgänger wie du, Dina! Auf jeden Fall sollten wir jetzt lieber nicht hinter dem Wandbehang herumsuchen. Wer weiß, was die Männer mit uns machen, wenn sie plötzlich zurückkommen und sehen, daß wir ihre Geheimtür gefunden haben. Dann würde man vielleicht niemals wieder etwas von uns hören.«
    Dina schwieg. Sie hätte gar zu gern die Wand hinter dem Vorhang untersucht. Aber Philipp hatte recht. Sie mußten einen günstigen Zeitpunkt abwarten. Das Mädchen begann ihrem Bruder zu erzählen, was sie inzwischen mit Jack erlebt hatten. Er war froh, daß Jack nicht gefangen worden war.
    »Es ist ein wahres Glück, daß die Männer keine Ahnung davon haben, daß hier noch zwei Jungens in der Burg sind«, sagte er. »Solange sie glauben, es nur mit ein paar Mädels zu tun zu haben, werden sie nicht so sehr auf der Hut sein.«
    Dina erzählte Philipp auch, daß sie Schnäuzchen mit einer Botschaft zu Tassie geschickt hatten. Der Junge hörte aufmerksam zu. Aber dann vernichtete er plötzlich alle ihre Hoffnungen.
    »Das war schon eine gute Idee. Ich fürchte nur, sie wird uns gar nichts nützen. Ihr habt nämlich vergessen, daß Tassie nicht lesen und schreiben kann.«
    Die beiden Mädchen sahen sich ganz entsetzt an. Na-türlich! Das hatten sie ganz vergessen! Tassie würde gar nichts mit dem Zettel anfangen können. Das war wirklich zu dumm! Lucy machte ein ganz betrübtes Gesicht. So war ihre Idee schließlich doch nicht so gut gewesen!
    Philipp legte seinen Arm um das Mädchen und drückte es an sich. »Mach dir nichts draus! Vielleicht ist Tassie so schlau und zeigt den Zettel jemand, der lesen kann. Kopf hoch, Lucy!«
    Es dauerte ziemlich lange, bis sich die Kinder gegenseitig ihre Erlebnisse erzählt hatten. Lucy ließ sich zu-rücksinken und schloß die Augen. Dina und Philipp unterhielten sich noch ein Weilchen und legten sich dann ebenfalls hin. Der Knabe war so müde von dem langen, anstrengenden Tag in der Rüstung, daß er sofort einschlief.
    Nach einigen Stunden erwachte Dina plötzlich davon, daß der Eingang geöffnet wurde. Zuerst wußte sie gar nicht, was das für ein Geräusch war. Aber dann erkannte sie es plötzlich und erinnerte sich an alles, was geschehen war.
    Philipp und Lucy waren nicht aufgewacht. Verzweifelt schüttelte Dina ihren Bruder. »Philipp, wach auf! Du mußt unter das Bett! Sie sind da!«
    Noch halb im Schlaf rollte Philipp auf den Fußboden und verkroch sich unter dem Bett. Da kam auch schon der erste Mann die Stufen herab. Dina tat, als schliefe sie, Lucy rührte sich nicht.
    Der Mann glaubte, ein Geräusch vernommen zu haben, und sah mißtrauisch zu den Kindern hin. Er schraubte den Docht der Öllampe höher und ging auf das Himmelbett zu.
    Fast berührte er Philipp, der sich unter dem Bett zu-sammenkrümmte, mit der Fußspitze. Nun zog er die schweren Vorhänge zurück und sah auf die Mädchen hinunter. Dina wurde heiß vor Angst. Ob er merkte, daß sie wach war?
    Ein paar Minuten starrte der Mann auf die beiden Mädchen. Dann zog er die Vorhänge wieder zu. Anscheinend war er überzeugt davon, daß sie wirklich schliefen. Und er ahnte nicht im entferntesten, daß noch ein drittes Kind unter dem Bett versteckt war.
    Dina sah vorsichtig unter halbgeschlossenen Lidern hervor durch den Spalt im Vorhang. Es befanden sich jetzt fünf Männer im Zimmer, zwei davon kannte sie noch nicht. Sie unterhielten sich in einer Sprache, die sie nicht verstand. Nun schloß einer von ihnen eine Kommoden-schublade auf, entnahm ihr mehrere zusammengerollte Papiere und warf sie auf den Tisch. Die Männer breiteten ein Papier nach dem andern aus und sprachen lebhaft miteinander. Schließlich verschwanden die Papiere wieder in der Kommode, und die Schublade wurde verschlossen.
    Dina beobachtete die Vorgänge im Zimmer in fieber-hafter Erregung. Jetzt zog der Mann mit den zottigen Augenbrauen den Wandbehang zur Seite, hinter dem sich die Geheimtür befand. Da ging einer der andern auf ihn zu und deutete mit ein paar geflüsterten Worten auf das Bett in der Ecke. Mit wenigen Schritten befand er sich vor dem großen Himmelbett und zog die schweren Vorhänge ganz dicht zu, so daß

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