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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Wettbewerb in ein paar Monaten.«
    »Straßenrennen oder Roboterringkampf?«
    Die Frau mit dem Pferdeschwanz grinste. »Selbstgeführte Stadtnavigation.«
    »Schau.« Ferd drückte auf einen Schalter. Dann legte er die Fernbedienung auf ein Regalfach. »Mit seinen Ultraschallsensoren wird er jetzt ganz allein eine Runde im Laden drehen. Also, Ahnuld. Los geht’s.«
    In besorgniserregendem Zickzack sauste das zusammengeschusterte Ding davon. Mit glückseligem Strahlen gaffte
Ferd Jo an, als wäre sie die Jungfrau von Guadalupe oder Barbarella.
    Sie kam zu ihrem Anliegen. »Ich hab ein Problem. Ich muss den Inhaber einer E-Mail-Adresse aufspüren.«
    Er nahm Haltung an und zog die Hose hoch. »Zu Diensten. Welche Informationen hast du?«
    »Eine Hotmail-Adresse. Und Nachrichten von und an.«
    Ferd fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite der Wange. »Bambi, irgendwelche Ideen? Außer Whois und IP-Lookup?«
    Jo hatte nur Bahnhof verstanden. »Bambi?«
    Die Frau mit dem Pferdeschwanz antwortete: »Bambi Hess. Wir haben uns auf Ferds Halloween-Party kennengelernt.«
    Jo brauchte eine Sekunde, um sie einzuordnen. »Die Klingonin.«
    »QaStaH nuq!« Sie sah aus, als könnte sie einen Mann an den Fußgelenken packen und auseinanderreißen. Jo tippte auf eine frühere Karriere als Holzfällerin oder echte klingonische Herkunft. »Was ist wichtiger - wer der Typ ist oder wo er ist?«
    »Wer.« Jo zögerte. »Aber wenn ich das Wo kenne, kann ich wahrscheinlich auch das Wer eingrenzen. Und ich finde vielleicht heraus, was der Typ in letzter Zeit getrieben hat.« Beweise. Ein Ablauf, zeitlich und vielleicht auch räumlich. »Lässt sich da was machen?«
    »Kommt drauf an. Eine E-Mail allein hilft nicht viel. Jeder kann einen Hotmail-Account anlegen, ohne seinen wahren Namen und Kontaktinformationen zu hinterlassen. Kennst du jemand, der bei Hotmail arbeitet? Jemand, der dir vielleicht einen Namen verrät?«

    »Nein. Und ich kenne auch niemanden, den ich bestechen könnte, falls das dein nächster Vorschlag war«, antwortete Jo.
    »Also gut.« Bambi dachte kurz nach. »Wenn du zum Beispiel Administratorrechte auf einer Website oder einem Blog hättest, wo er Kommentare hinterlassen hat, dann könntest du im X-Originating-Header der E-Mail nachschauen und die IP-Adresse zurückverfolgen.«
    »Ich kann im Netz herumstöbern, ob sich der Betreffende irgendwo zu Wort gemeldet hat.«
    »Könnte was bringen.«
    Ferd kratzte sich am Kopf. Die Brillantine hatte sein Haar in eine missglückte Punkskulptur verwandelt, steif und schmierig. »Vertraust du mir?«
    Jo zog eine Augenbraue hoch. »Wieso fragst du?«
    »Leite mir ein paar E-Mails von dem Typen weiter. Ich kann ein Traceroute machen. Dadurch kriege ich vielleicht den Ort raus, wo er sich eingeloggt hat. Und wenn sich der Ort ändert …«
    »Man kann ihn aufspüren, wenn er in Bewegung ist?«
    »Theoretisch ja.«
    »Wie genau kannst du es eingrenzen?«, fragte Jo. »Land? Stadt?«
    »Mit sehr viel Glück kann ich aus der Quelladresse entnehmen, wo die Nachricht erzeugt wurde - sogar in welchem Gebäude. Einem Einkaufszentrum oder einem Campus zum Beispiel.«
    Archangel X hatte Tasia nach der Tour Bad Dogs and Bullets gefragt. Jo überlegte, ob eine Zurückverfolgung seiner E-Mails ergeben würde, dass er Tasia gefolgt war.

    »Das wäre hilfreich«, antwortete sie. »Bekommst du das hin, ohne dass er es mitkriegt?«
    Bambi grinste. »Du meinst, ohne ihn direkt anzumailen und zu fragen: ›Wo bist du, du Arsch?‹«
    Jo starrte sie ausdruckslos an. »Wer sagt, dass er ein Arsch ist?«
    »Warum wärst du sonst hinter ihm her? Er hat dich abgezockt und dich mit Spams zugemüllt. Oder mit dir Schluss gemacht. Stimmt’s?«
    Jos Blick gerann zu einem metallischen Schimmer. »Er ist mein Gegner in einem MMRWRPG.«
    Bambi machte große Augen. Über ihre Lippen zog ein verwirrtes Beben.
    »Massive Multiplayer Real World Role Playing Game«, erklärte Jo. »Wer die anderen als Erster aufspürt, hat gewonnen.«
    »Wow. Real World?«
    »Realer geht’s gar nicht.« Mehr wollte sie vor Bambi nicht verraten.
    In diesem Moment bog Ahnuld glücklich surrend um die Ecke. Torkelnd stieß er gegen Regale. Jemand hatte ihm ein Pepsi hingeklebt. Und eine Zigarette.
    »Viel Glück«, sagte Bambi.
     
    Als Jo den Schlüssel ins Zündschloss ihres Tacoma steckte, klingelte das Telefon.
    »Dr. Beckett? Hier spricht Dr. Gerald Rhee Park.« Park war der Arzt, der Tasia McFarland Prozac verordnet

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