Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
Vom Netzwerk:
Entwurf, ehe er sich ausloggte.
    Zur Geheimhaltung der Kommunikation hatte diese Methode bei El Kaida bestens funktioniert. Da konnte sie jetzt auch für die Guten ihre Dienste tun. Es gab keine Aufzeichnung verschickter Nachrichten, keine Informationspakete, die durchs Internet flogen, nur verschiedene Ergänzungen zu dem Entwurf, die er und Keyes abwechselnd lesen konnten.
    Er schrieb: Ich habe eine neue Aufgabe für dich .
     
    An dem kleinen Schreibtisch in der Garage von Blue Eagle Security las Keyes Paines E-Mail-Entwurf.
     
    Du hast sicher die neusten Nachrichten über Robert McFarland gehört. Jetzt beginnt der Widerstand.
    Wir brauchen einen Spionagedienst. Du musst Informationen über Tasias Verwandte, Freunde, die Polizei und andere Leute beschaffen, die ihren Tod »untersuchen«. Wir müssen herausfinden, wer von ihnen von McFarlands Agenten beschattet wird. Du wirst diesen Auftrag übernehmen, weil du eine saubere Weste hast.
    Ich brauche Fotos.
     
    Keyes las den Ausdruck saubere Weste. Er hatte Paine nur die halbe Wahrheit gesagt. Als Jugendlicher war er einmal straffällig geworden. Aber er und Ivory hatte sowieso etwas viel Besseres zu bieten als eine saubere Weste: verschiedene Westen. Mehrere Identitäten mit Pässen. Seine stammten von einem früheren Arbeitgeber, der Vereinbarungen mit dem Außenministerium und der CIA getroffen hatte. Offiziell waren diese Identitäten nach seiner Entlassung deaktiviert
worden, aber sie reichten noch immer, um die meisten zivilen Einrichtungen zu überlisten.
    Und Ivory war ein Nom de Guerre. Den falschen Namen in ihrem Führerschein und ihren Beschäftigungsunterlagen hatte sie von ihrer nutzlosen Schwester in Arizona, die keine Ahnung hatte, dass sie ihre Identität verlieh.
    Jeder Illegale aus dem RDW konnte ihn zur Seite drängen und sich in den USA einen Job sichern. Scheiß auf dieses Ungeziefer. Er und Ivory konnten ebenfalls falsche Ausweise benutzen.
    Als er Paines Worte auf dem Monitor las, musste er nicht lange überlegen. Tom Paine war nicht nur ein Sprachrohr oder ein Provokateur. Er war ein gerechter Rebell, ein Saboteur, der politische Feiglinge mit Feuer und Gewalt dazu zwang, das Notwendige zu tun. Mit Tom Paine an ihrer Seite hatten sie nichts zu befürchten.
    Er schrieb zurück: Schicke Fotos heute Nachmittag .
    Er loggte sich aus und löschte den Verlauf des Browsers. Jetzt war es so weit. Er würde es allen zeigen.

KAPITEL 24
    Nebelschwaden tupften weiße Flecken in die Luft am Geary Boulevard, dessen letzter Abschnitt flach und gerade bis zum Strand verlief. Die Gegend strahlte etwas Altmodisches aus: antike Kinos, gepflegte Bäume, Haushaltsgeräteläden in senfgrüner Farbe, die aussah, als wäre sie von den Wellblechhütten aus dem Zweiten Weltkrieg übriggeblieben. Weiter vorn blinkten die goldenen Kuppeln einer russisch-orthodoxen Kirche in der Sonne, und auf Geschäften prangten kyrillische Buchstaben. Jo lenkte den Pick-up auf einen Stellplatz vor dem Compurama.
    Drinnen schwirrten die Angestellten herum wie nervöse Präriehunde. Zwei hatten sich hinter der Kasse verschanzt und verglichen iPhones. Jo zählte bis fünf und klopfte auf den Tresen, als die beiden ihr Vermeidungsverhalten nicht einstellten.
    Einer blickte auf. Er war ungefähr zwanzig und dürr wie ein Baguette; das Haar hing ihm über ein Auge.
    »Ich suche Ferd«, erklärte sie.
    Der Junge warf sein Haar zurück und deutete in den hinteren Teil des Ladens.

    Die Gänge von Compurama waren vollgestopft mit Computern und Peripheriegeräten und einem Riesenregal mit Süßigkeiten und Beef Jerky. Sie entdeckte Ferd in einer Ecke mit einer Kollegin, einer hünenhaften Frau mit Pferdeschwanz. Ferd hatte eine Fernbedienung in der Hand. Das Surren eines elektrischen Motors war zu hören. Ein kleines Fahrzeug näherte sich Jo.
    »Ist das ein Roboter?«, fragte sie.
    Ferd drehte sich um. Überrascht riss er die Augen auf, dann folgte ein breites Grinsen. Sie befürchtete schon, dass er vor Begeisterung auf und ab hüpfen würde.
    Er eilte ihr entgegen. »Das ist Ahnuld.«
    Ahnuld war dreißig Zentimeter groß und hatte knotige Auswüchse. Er bewegte sich auf vier dicken Reifen wie ein Spielzeuglaster. Er war übersät mit Aufklebern, die vor biologischer Gefährdung und Strahlung warnten, und wirkte wie eine Kreuzung aus Wall-E und einem DVD-Spieler.
    »Putzig«, sagte Jo.
    »Eine Leihgabe von einem Freund am Robotiklabor in Berkeley. Das hier ist das Betamodell für einen

Weitere Kostenlose Bücher