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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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abgerissen hatte, schob sie zusammen und steckte sie in die Jackentasche. Nach einem letzten Blick auf die Wände, auf Tasia, die Searle küsste und dem Präsidenten zuwinkte, auf ihr hässliches Schlampengesicht, atmete NMP tief ein und verließ das Zimmer, um sich auf die Jagd zu machen.

KAPITEL 28
    Die Straßenbahn ratterte den Russian Hill hinauf. Jo stand auf den Außenstufen und stemmte sich gegen die steile Steigung, den immer bereiten Stahlkaffeebecher in der Hand. Wohnhäuser und mühsam aufwärtsstapfende Fußgänger zogen an ihr vorbei. Als sie absprang, strömte sofort eine Reisegruppe von eifrig lächelnden Japanern in makelloser Burberry-Kleidung in den Wagen. Die Glocke des Gripman schrillte. Jo überquerte die Straße und bemerkte eine Gruppe von Leuten, die sich auf dem Gehsteig vor ihrem Haus drängten.
    Kameras. Mikrofone. Make-up und Zigaretten.
    Ihr Gesicht lief heiß an. Wie zum Teufel hatten die Medien ihre Adresse erfahren? Würden sie es mitbekommen, wenn sie sich mit dem Kopf voraus in die Hecke warf?
    Sie wechselte die Straßenseite und wählte per Schnelltaste. Eine Sekunde später hörte sie: »Tang.«
    »Sie haben mich gefunden. Vor meiner Haustür lungert die Presse rum.«
    »O Gott.«
    »Wie kann das sein? Jemand von der Polizei?«

    »Hoffentlich nicht.«
    Jo setzte ihren Weg auf dem Gehsteig beim Park fort. In der Mitte der Pressemeute glänzte eine blonde Mähne. Jo hatte das Gefühl, dass ihr gleich der Schädel explodieren könnte.
    »Diese bescheuerte Edie Wilson ist hier. Was soll ich jetzt machen? Mich bis zum Einbruch der Dunkelheit verstecken, wenn sie aufbrechen, um sich was Alkoholisches zu besorgen?«
    »Beckett, es tut mir leid. Aber da musst du jetzt durch.«
    »Ich weiß. Schließlich kann ich nicht vor meinem eigenen Haus davonlaufen.« Sie beendete das Gespräch.
    Hinten am Ende des Blocks heulte ein Motor auf. In ihrem Kopf klang es wie ein Signalhorn, das die Ankunft der rettenden Kavallerie ankündigte. An der Ecke wartete Gabes 4Runner. Er winkte ihr zu, dass sie sich beeilen sollte.
    Sie beschleunigte ihren Schritt. In diesem Augenblick entdeckte sie ein Mann in verknittertem schwarzem Hemd, der auf ihrem Rasen saß.
    »Hey«, rief er. »Das ist doch Jo Beckett.«
    Die Herde drehte die Köpfe. Sie marschierte weiter. Mist.
    »Dr. Beckett!«
    »Warten Sie.«
    Gabes Wagen war noch hundert Meter entfernt.
    »Dr. Beckett, hat sich Tasia umgebracht?«
    Edie Wilsons schrille Stimme übertönte den Wind. »Wer hat Tasia McFarland getötet, Dr. Beckett?«
    Sie schwärmten aus und wuselten über die Straße. Vorn setzte sich Gabes 4 Runner in Bewegung und rollte auf sie zu. Mein Fluchtfahrer , schoss es ihr durch den Kopf.

    »Warum laufen Sie davon? Was haben Sie zu verbergen?«, rief Wilson.
    Jo stoppte.
    Sie konnte sich nicht einfach aus dem Staub machen. Nachdem sie sich ein wenig gesammelt hatte, drehte sie sich um und ging auf die Medienvertreter zu. Wie Kiefernzapfen schoben sich ihr die Mikrofone entgegen. Kameras klickten.
    »Dr. Beckett …«
    »Können Sie uns sagen …«
    Einfach nach Drehbuch. Sie hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Leider kann ich die meisten Ihrer Fragen nicht beantworten, weil meine Untersuchung noch läuft. Sobald ich meinen Bericht abgeschlossen habe, kann ich Ihnen die Ergebnisse schildern.«
    »Wie viele Schüsse wurden aus dem Colt abgegeben?«, rief ein Mann.
    »Ist es wahr, dass Tasia auf Twitter einen Abschiedsbrief gepostet hat? Wurde die Site gehackt, um den Brief zu vernichten?«
    »Stammt der Einbrecher, der Tasias Biografen angegriffen hat, aus McFarlands Wahlkampfmannschaft?«
    Wie Spucke wurden ihr die Fragen entgegengeschleudert. »Tut mir leid, diese Fragen kann ich nicht beantworten.« Diese bekloppten Fragen.
    Direkt hinter ihnen bremste Gabe mitten auf der Straße.
    Edie Wilson fuhr die Ellbogen aus und drängte sich nach vorn. Wie einen Speer stieß sie Jo ein Mikro entgegen. »Warum wurde sie nicht vom Geheimdienst geschützt?«
    Jo blinzelte und öffnete den Mund.

    »War er angewiesen, sie nicht zu schützen?«, setzte Wilson nach.
    Die Frage war so unglaublich hirnverbrannt, dass Jo die Reporterin einen Moment lang nur anstarren konnte. »Ms. McFarland stand nicht unter Personenschutz durch den Geheimdienst.«
    »Warum nicht? Wurden die Agenten abgezogen?«
    »Nein.« Im Gleißen der Kameras versuchte sie nachzudenken. Welche Regeln galten für den Einsatz des Geheimdienstes? »Meines Wissens ist der

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