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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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theatralisch durch. »Ich rufe jetzt den Kundendienst an. Also los.«
    Er wählte die Nummer auf der Rückseite der Prepaidkarte. Kurz darauf sagte er: »Ich hoffe, Sie können mir helfen. Ich sitze in einem Starbucks in San Francisco und komme nicht ins Netz.« Einen Moment hörte er zu. »Hab ich schon probiert.« Er nickte. »Das auch. Alles gecheckt. Selbstdiagnose laufen lassen. Aber da tut sich nichts.«
    Er warf Jo einen Blick zu und wackelte mit dem Kopf wie ein tollwütiger Biber. »Meine E-Mail-Adresse, klar. Archangel X, kein Leerzeichen, at Hotmail.«
    Jo lächelte über seine Verwegenheit. Eine Minute lang lauschte sie seinen Antworten. Der Kundendienst arbeitete eine Liste ab, um den Fehler zu finden. Ferd blieb charmant, aber beharrlich.
    Schließlich blickte er mit leuchtenden Augen auf. »Ich schalte kurz auf Lautsprecher, dann kann ich mittippen.« Er legte das Handy auf den Tisch. »Können Sie das bitte wiederholen?«
    Eine junge Stimme drang aus dem Telefon. »Ich rufe jetzt Echtzeitdaten über Ihren Standort auf. Nach meinen Informationen sind Sie online.«
    Bingo! Jo ballte die Hände zu Fäusten und presste sie gegen die Knie. Archangel X war hier.
    Ferd räusperte sich. »Nein, bin ich nicht.«
    »Sie sind im Netz - ich sehe Sie auf meinem Monitor. Ihr Rechner überträgt Daten, und er ist unter der Adresse Archangel X eingeloggt.«

    Jo konnte nur noch staunen. AT&T und Starbucks erledigten die Dreckarbeit für Ferd.
    Ferd legte arglose Verzweiflung in seine Stimme. »Bitte, können Sie mir nicht helfen? Ich weiß, Sie sagen, ich bin online, aber ich sitze hier mit der Meldung Zugriff verweigert , verplempere das Geld, das ich für die Prepaidkarte gezahlt habe und spüre schon mein Magengeschwür. Können Sie vielleicht meine Verbindung zurücksetzen?«
    Nach einigem Zögern sagte der Servicetechniker: »Okay, einen Moment.«
    Jo war beeindruckt. Mit seinem cleveren Manöver brachte Ferd den Kundendienst dazu, die Verbindung von Archangel X zu kappen.
    Ferd nahm das Telefon und bedeckte das Mikrofon. »Sobald Archangel X rausgeschmissen wird, schau dich um, wer einen verwirrten Eindruck macht.«
    Sie warteten. Ferd hielt das Mikrofon immer noch zu. »Wie weit willst du gehen? Wenn ich den Kundenservice dazu bringe, mir beim Wiedereinloggen zu helfen, kann ich vielleicht mit den Log-in-Daten die Verbindung von Archangel X blockieren. Dann kommt er nicht mehr ins Netz. Da flippt er garantiert aus.«
    Jo schielte auf die Uhr. Vor sechs Minuten hatte Bohr den Zivilpolizisten losgeschickt. »Okay.«
    »Aber wir müssen schnell sein.«
    Der Servicetechniker meldete sich. »Sir, ich setze jetzt Ihre Verbindung zurück. Warten Sie sechzig Sekunden, bevor Sie sich wieder einloggen.«
    »Ich danke Ihnen.« Ferd beendete das Gespräch.
    Möglichst unaufffällig musterten sie ihre Umgebung.

    Die Leute tranken weiter Kaffee und fummelten an ihrem elektronischen Spielzeug herum. Das Baby im Kinderwagen warf das iPhone zu Boden.
    Jo spähte auf ihren Monitor. »Hat es geklappt?«
    Ferd wandte sich ebenfalls dem Notebook zu. »Gleich wissen wir mehr.«
     
    Was war denn jetzt los?
    NMP hörte auf zu tippen. Das WLAN-Signal war ausgefallen. Die Seite ließ sich nicht laden, er konnte seinen Kommentar nicht an das Forum schicken.
    »Scheiß…«« Er hämmerte auf die Tasten ein. Zwecklos. Versuchte, sich wieder einzuloggen - und bekam eine Fehlermeldung.
    Was lief da?
    NMP lehnte sich zurück. War das Absicht? Wurden die Foren überwacht?
    Verdammt, hatte die Regierung NMPs digitale Warnungen vor Tasia zurückverfolgt?
    NMP, der große fiese Scheißkerl. Archangel X spürte, wie sein Herz schneller schlug. Ohne den Kopf zu bewegen, schaute er sich um. Seine Maske drohte zu bröckeln. Kurz lugte Noel Michael Petty hervor und wimmerte wie ein Kätzchen.
    Jemand hatte geplaudert. Und mit einer brutalen Unmittelbarkeit, als würden ihm klobige Pranken den Brustkasten aufreißen, wusste NMP, wer geredet hatte. Der Schmerz war wie ein Messerstich. Der Beweis als Finale. Der letzte Verrat.
    Petty war so vorsichtig gewesen, hatte auf jedes Wort geachtet,
sich als NMP getarnt, alle Kommentare über den digitalen Avatar Archangel X laufen lassen. Um Noel Michael Petty zu schützen. Aber auch um Noel Michael Pettys Idol zu schützen.
    Umsonst. NMP klappte das Notebook zu. Tastete nach der abgebrochenen, scharfen Antenne. Wartete.

KAPITEL 32
    Edie Wilson unterbrach ihr rastloses Marschieren und deutete auf den

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