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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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wütend.«

    »Was hast du gemacht?«
    »Ich hab ihn mit einer Leckerei geködert, und er hat sie sich abgeholt.«
    »Erkär es mir.«
    »Ich hab online nach Spuren von ihm rumgestöbert. Immerhin hat er Tasia McFarland vierzehnhundert E-Mails geschickt. Da dachte ich, vielleicht schickt er auch anderen Leuten Nachrichten oder hinterlässt online Kommentare. Du weißt schon, auf Blogs und in Foren von Promi- und Musikseiten oder in Chatrooms.«
    Wieder fixierte sie ihn kurz. »Und? Ist es so?«
    Ferd nickte so heftig, dass ihm die Brille über die Nase rutschte. Hastig schob er sie wieder hinauf. »In ein paar Musikdiskussionsforen und auf politischen Seiten, die Verschwörungstheorien wegen Tasias Tod wälzen.«
    »Du hast dich aber nicht in diese Sites gehackt?«
    »Das heißt Cracken, nicht Hacken. Und wie kommst du darauf, dass ich so was kann?«
    »Entschuldigung. Hast du dich auf eine Site geschmuggelt und Informationen über Archangel X entdeckt?«
    »So in der Richtung. Ich hab auf einer politischen Site einen Kommentar abgegeben.«
    »Und das hat was gebracht? Hat Archangel X geantwortet?«
    »Er hat eine Diskussion mit mir angefangen.«
    Unwillkürlich fuhr sie zusammen. »Mein Gott, Ferd.«
    »Dann hab ich mein eigenes Blog eingerichtet. Über Politik, Verschwörungstheorien, Musik. Und siehe da, er hat vorbeigeschaut und einen Kommentar zu einem Beitrag über Tasia hinterlassen.«

    Sie betrachtete ihn mit wachsendem Interesse.
    Beruhigend hob er die Hand. »Und hier wird es heikel. Ich hab ungefähr fünfundzwanzig Posts verfasst und die Zeitstempel abgeändert, damit es aussieht, als würde das Blog schon seit zwei Monaten laufen. Und ich hab mit ein paar Sockenpuppen rumgespielt.«
    »Du hast Kommentare gefälscht?«
    »Ich hab unter ungefähr zwanzig Identitäten Kommentare geschrieben. Namen wie ›Mad as Hell‹, ›John Wayne‹, ›Loverboy‹.« Beim letzten Wort lief er vom Kragen bis zum Haaransatz feuerrot an.
    »Und Archangel X ist in die Diskussion eingestiegen?«
    »Allerdings.« Ferd atmete aus, um sich von seiner Verlegenheit zu erholen. »Und weil ich der Administrator der Site bin, habe ich alle möglichen Details über seine IP-Adresse erfahren. Ich hab das Blog nämlich mit einer Zusatzsoftware eingerichtet, die die Informationen über den Weg der Nachrichten vom Sender zum Empfänger darstellt. So konnte ich erkennen, wer sein Provider ist und welche Hosts beteiligt sind. Dabei hat sich rausgestellt, dass er sich über einen Provider in der Bay Area eingeloggt hat.«
    »Bist du sicher, dass das nicht gefälscht ist?«
    »Nein. Aber er scheint sich nicht besonders für digitale Täuschungsmanöver zu interessieren. Er interessiert sich mehr für seine Argumente. Wenn er persönliche Dinge verschleiert, dann eher emotional als technisch.«
    Jo staunte. Ferd Bismuth, ein Menschenkenner?
    Er schaltete die Klimaanlage ein. »Furchtbar heiß hier drin. Ich glaub, ich kriege Fieber.«

    »Erklär mir noch, wie du ihn in der Innenstadt aufgespürt hast.«
    »Ich zeig’s dir.«
    Aus dem Augenwinkel verfolgte sie, wie seine Daumen über das Handy hüpften. Weiter vorn versanken die Wolkenkratzer des Bankenviertels in einer Nebelwand.
    »Wir müssen ihn weiter beschäftigen«, murmelte Ferd.
    »Du hast … was hast du gemacht?«
    Seine Daumen tippten. »Hab ihn dazu angestachelt, einen Kommentar auf einer Gedenksite für Tasia zu hinterlassen. Ich wollte verhindern, dass er das Starbucks verlässt.«
    »Sehr gut. Aber zurück zu der Frage, woher du weißt, dass er in dem Café sitzt.«
    »Ich kann die Runen lesen. Die Quell-Header an der Schnittstelle von Blog und Web. Sie zeigen, dass er von einer Site sendet, die von der Telefongesellschaft betrieben wird und über einen lokalen Provider läuft. Daraus schließe ich, dass es ein Starbucks ist - weil die die Telefongesellschaft für ihr WLAN-Netz benutzen. Und ich hab einen Freund, der hat so ein Programm, mit dem man die internen Kenndaten lesen kann - sie geben an, welches Starbucks-WLAN der Kunde benutzt. Nützliches kleines Tool.«
    »Und so bist du auf das Café in der Kearny Street gestoßen.«
    »Hey.« Er schielte auf das Telefon. »Jetzt hab ich Verbindung zum Netz. Archangel X hat auf einen Kommentar von mir geantwortet. Am besten, ich provoziere ihn noch ein bisschen.«
    Wieder flogen die Daumen. »Ich schreibe ihm, dass Tasia zu rein für diese Welt war. Sie ist in eine höhere Sphäre aufgestiegen
und wird von dort aus über uns

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