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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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der Apotheke zwei Leute miteinander knutschen. Also, auf jeden Fall hatten sie ihre Köpfe reichlich dicht aneinandergedrängt und was hätten sie wohl sonst so tun sollen?
    Hihihi, so was finde ich immer sehr interessant. Und außerdem muss man bei Knutschenden besonders leise und vorsichtig sein, denn die wollen meistens überhaupt gar nicht beschattet werden. Deshalb ist es für jede Spionin natürlich eine besondere Herausforderung und eine gute Gelegenheit zu üben.
    Ich duckte mich also vorbildlich hinter die Hecken vom Spielplatz und schlich so immer näher an die beiden ran. Und dann …
    Dann blieb mir fast das Herz stehen.
    Denn das Mädchen, das da eng umschlungen mit einem Jungen stand, war … TESSA! Und der Junge war NICHT Javier, sondern Henry aus unserer Schule.
    Das meinte ich. Da will man mal ganz harmlos über das
Retten der Welt nachdenken und dafür ein bisschen durch die Gegend spionieren und was findet man heraus? Etwas, das man gar nicht wissen wollte.
    Was mach ich denn nun damit? Mit diesem Wissen, meine ich.
    Ein wenig neugierig war ich zwar vorhin schon, was Tessa so Geheimes nach der Schule vorhat, dass Livi und Gregory und ich nicht im Auto von Javier mitfahren durften.
    Jetzt weiß ich es. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich wissen will .
    Boh, das ist doch wirklich der Hammer! Tessa knutscht mit jemand völlig Fremden rum! Während der arme, vermutlich total ahnungslose Javier brav im Auto um die Ecke wartet. Glaubt man das? Wie fies ist meine Schwester denn bloß? Mann, das hätte ich NIE, NIE, NIE von Tessa gedacht!
    Nachdem sie mit dem Vergraben ihres Gesichts in Henrys Hals fertig war, haben die beiden sich grinsend verabschiedet (Mann, hat Henry nicht auch eine Freundin?), sich fröhlich zum Abschied zugewinkt und dann ist Henry mit ein paar Tüten bepackt auf sein Fahrrad gestiegen und Tessa ist ohne erkennbar schlechtes Gewissen hinternwackelnd um die Hausecke zu Javiers Auto gestiefelt und lächelnd bei ihm eingestiegen.
    Küssen durfte Javier sie aber wieder nicht. Das habe ich genau gesehen, als ich schnell hinterhergeschlichen bin. Er hat sich zu ihr rübergebeugt und sie hat ihren Kopf weggezogen. Genau wie heute Morgen schon. Mit zwei Jungs am selben Tag zu knutschen, schafft sie also doch nicht.
    Bin darüber fast erleichtert. Ich meine, das wäre ja noch fieser gewesen. Noch herzloser. Und das soll sie doch nicht sein! Meine Schwester! Ich will keine herzlose Schwester haben! Was mache ich denn nur?

    »Hups! Aufpassen! Hallo, Malea!«
    Autsch! Was macht denn der Fahrradlenker in meinem Bauch?
    Oh, nein, das Fahrrad gehört Henry. Henry! Und der Kerl hat auch noch den Nerv, mich ganz unverfroren anzulächeln. Dabei hat er gerade erst meine Schwester geknutscht und mich dann auch noch praktisch über den Haufen gefahren. Frechheit!
    »Ich glaube, du solltest besser nicht mit geschlossenen Augen auf dem Fahrradweg gehen, Malea!«, grinst Henry.
    So was! Hat der denn überhaupt kein Gewissen?
    »Du kannst mich mal … ähm … an die Füße fassen!«, schnaube ich. Weil mir so schnell nichts Passenderes einfällt. (Küssen lassen würde ICH mich von dem jedenfalls nicht!)
    Ich werfe ihm noch den verächtlichsten Gesichtsausdruck zu, den ich draufhabe, dann stoße ich sein Fahrrad beiseite und marschiere weiter, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.
    Ob ihm jetzt endlich mal sein dummes Grinsen aus dem Gesicht gefallen ist? Oh, wie gern würde ich mich umdrehen! Vielleicht nur mal ein klitzekleines bisschen? Könnte ja so tun, als müsste ich was an meinem Schuh richten. (Einer von James Bonds Lieblingstricks. Macht er pro Film mindestens zweimal.)
    HA! Dachte ich’s mir doch! Der Kerl steht da mit offenem Mund und starrt mir nach. Als hätte ich ihm gerade zwei Ohrfeigen versetzt. Hahaaa, das geschieht ihm recht!
    Sehr viel befriedigter gehe ich nach Hause.
    Was sich als keine allzu gute Idee herausstellt, denn dort hat Iris gerade einen mittelschweren Tobsuchtsanfall. Scheint, wie immer, um den Haushalt zu gehen.

    »Hat zu viel geschrieben, komplett überarbeitet«, zischt Tessa mir zu und macht dabei hinter Iris’ Rücken eine Geste, die zeigt, dass sie Iris gerade für etwas übergeschnappt hält.
    Ich nicke und bin fast versucht, ein schwesterlich-verbrüderndes Lächeln auf meine Lippen zu bringen, als mir gerade noch rechtzeitig einfällt, was Tessa vor knapp zwanzig Minuten gemacht hat. Also kneife ich meinen Mund zusammen und murmele nur

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