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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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legte ihren Kopf schräg, doch das Geräusch wiederholte sich nicht.
    »Dazu stehe ich auch heute noch, Quiiiitsss.« Der Däumlingsmagier atmete tief ein. »Aber wie du weißt, habe ich bislang kein Mittel gefunden, um dich zu erlösen. Ich habe mich an unzähligen Bann- und Befreiungsformeln versucht. All das hat nicht geholfen.« »Du bist durch einen Hexenfluch zu dem geworden, der du heute bist, richtig?« Amabilia machte wieder auf sich aufmerksam und blickte Quiiiitsss gefasst in die Schlieraugen.
    »Sieh an, sieh an. Mich dünkt, Ihr kennt euch bestens im Hexengeschäft aus. Am Ende seid Ihr gar selbst eine Hexe.« Der Poltergeist gab ein spöttisches Zischen von sich und blickte wieder zu Eulertin. »Weiß man in Halla, mit wem Ihr Euch abgebt, hochverehrter Magister?«
    »Quiiiitsss, ich warne dich. Treibe es nicht zu weit!« Magister Eulertin hob erzürnt seinen Zauberstab.
    »Du musst zu Lebzeiten ein böser und hartherziger Mensch gewesen sein«, fuhr Amabilia unbeirrt fort. »In diesem Fall kann dir kein Zauber dieser Welt helfen. Dich kann nur ehrliche Reue erlösen, Poltergeist. Nur Selbstlosigkeit, Opferbereitschaft und Anstand können dich von den Fesseln deines Fluchs befreien. Leider ist davon bei dir nichts zu merken.«
    »Ich muss mir dieses Hexengeschwätz nicht anhören«, wisperte Quiiiitsss eingeschnappt. »Ich habe seit meinem Tod lange genug gelitten. Das wird ja wohl reichen. Erlöst mich und ich werde Euch sagen, wo ich den Stein der Elemente versteckt habe.«
    »Betrachten wir das Problem doch rein akademisch, Magister Quitsberg«, mischte sich Magister Äschengrund in den Disput ein. Auch er hatte seine Überraschung überwunden. Stattdessen funkelte in seinen Augen der Eifer des Gelehrten. »Eine Hexe hat für Eure heutige Erscheinungsform gesorgt und eine Hexe weist Euch einen Ausweg. Da könnt Ihr Euch winden wie ein Drache bei der Balz, nach meinem Empfinden solltet Ihr besser auf ihren Rat hören. Wenn es also einer gu ten Tat Eurerseits bedarf, um Euch zu erlösen, benötigt Ihr dazu bloß eine entsprechende Gelegenheit. Wie steht es nun um Thadäus' Bitte, wenn wir Euch eine Möglichkeit zur Bewährung verschaffen ? Beispielsweise, indem wir euch mitnehmen?« »Mitnehmen?« Quiiiitsss schrecklicher Geisterleib zerlief vor Überraschung wie ein Stück Butter in der Sonne. »Wovon sprecht Ihr? Ich bin ein Poltergeist. Ich bin an dieses Haus gebunden.«
    »Das ist so nicht ganz richtig«, korrigierte ihn der Drakologe und musterte intensiv seine Fingernägel. Verwundert starrten ihn auch die anderen an. »Also, sagt Ihr uns, wo sich das Versteck befindet, wenn wir Euch mitnehmen?«
    Quiiiitsss wölkte zu Äschengrund herüber, beäugte ihn misstrauisch und schenkte ihm dann sein herzlichstes Spinnweblächeln. »Gut, solltet Ihr tatsächlich eine Möglichkeit kennen, dann sage ich Euch, was Ihr wissen wollt. Kann ja wohl nicht so schwer sein, meine Selbstlosigkeit unter Beweis zu stellen.«
    »Haragius, erkläre mir bitte einmal, wie du das anstellen willst?« Magister Eulertin winkte seine alte Schreibfeder vom Boden heran und setzte sich wie in alten Zeiten auf sie, um näher an den Drakologen heranzuschweben.
    »Ganz einfach, mein lieber Thadäus! Mich dünkt, der Schlüssel bei dieser Angelegenheit ist der Grundstein. Jedes Haus besitzt einen. Nicht umsonst wird um die Grundsteinlegung eines Bauwerks ein solcher Aufwand betrieben.«
    »Aber natürlich.« Eulertin fasste sich an die Stirn. »Warum habe ich nicht eher daran gedacht? Im arkanen Sinn stellt der Grundstein das Herz eines Gebäudes dar. Ohne Zweifel ist Quiiiitsss an ihn gebunden. Wenn wir ihn aus dem Fundament lösen ...«
    »... können wir Magister Quitsberg mit uns auf Reisen nehmen«, schloss Äschengrund den Satz.
    »Nur, wo befindet sich dieser Grundstein?«, fragte Fi.
    »Nun, üblicherweise unter der Hausschwelle«, dozierte der Drakologe, »oder irgendwo beim Kamin eines Gebäudes. Ich schätze, er ist entsprechend markiert.« »Dann spürt ihn auf!«, wisperte Quiiiitsss ungeduldig.
    Fi und Magister Äschengrund schritten zu dem mächtigen Kamin, während die Däumlinge zurück in die Empfangshalle flogen. Kai runzelte die Stirn. Eine innere Stimme sagte ihm, dass seine Gefährten an diesen Stellen nichts finden würden. Quiiiitsss trieb sich vornehmlich an einem anderen Ort herum und auch dort befand sich ein Kamin. Zügigen Schrittes suchte er die Küche auf. Auch das dortige Mobiliar lag zerschlagen am

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