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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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»Dann seid Ihr derjenige, der vor einigen Jahren gegen Morgarath kämpfte? Und der auch
mit den Nordländern an der Schlacht gegen die Temujai teilnahm?«
    Horace zuckte mit den Schultern. »Vieles davon war übertrieben, Mylord.«
    Orman sah Will an und dabei kam ihm ein Gedanke.
    »Ich entsinne mich, dass dieser Ritter einen Waldläufer als Freund hatte«, sagte er. »Das seid Ihr, nicht wahr? Will Barton, du meine Güte! Ihr seid in Wirklichkeit Will Hallas?«
    Jetzt war es Will, der mit den Schultern zuckte.
    »Vieles wird übertrieben«, entgegnete er. Er bemerkte, dass Malcolm die Schlachten, die Orman erwähnte, nicht viel sagten. Natürlich, dachte Will, er lebt schließlich schon seit Jahren zurückgezogen hier im Wald. Xander sah nun doch peinlich berührt aus, als ihm klar wurde, dass er gerade einen der berühmtesten Ritter des Königreichs beleidigt hatte. Will verkniff sich ein Grinsen und dachte: geschieht ihm recht.
    Horace hüstelte dezent. Ihn beschäftigte Wichtigeres als eine kindische Beleidigung.
    »Hieß es nicht, es gibt gleich etwas zu essen?«, fragte er nach. Horace hatte immer schon gewusst, worauf es ankam.



D as Essen war ausgezeichnet  – kalter Rostbraten, Wildenten und würziges Wintergemüse. Dazu gab es frisches, noch warmes Krustenbrot. Alles in allem übertraf die Mahlzeit Horace’ Erwartungen noch. Er kippelte zufrieden auf seinem Stuhl und grinste Will an.
    »Gutes Essen«, lobte er. »Und was gibt es zum Nachtisch?«
    Will verdrehte die Augen.
    Malcolm lächelte nachsichtig. »Der Junge ist noch im Wachstum«, sagte er. Er war beeindruckt von Horace’ äußerst bescheidenem und fröhlichem Auftreten. Aus den Gesprächen hatte er entnommen, dass der junge Mann eine Art Berühmtheit im Königreich war, und seiner Erfahrung nach neigten solche Leute dazu, vom Rest der Welt ehrfürchtige Behandlung zu fordern. Nichts lag Horace jedoch ferner.
    Es war ein Ausdruck des Respekts gegenüber dem Heiler, dass er nicht beleidigt war, weil dieser ihn als »Jungen« bezeichnete. Ihm war klar, dass der ältere
Mann nur scherzte und sich nicht wirklich über sein jugendliches Alter mokierte. Er griff über den Tisch und goss sich eine weitere Tasse Kaffee ein. Wie Will trank er ihn gern großzügig gesüßt mit Honig  – eine Gewohnheit, die er vom Waldläufer übernommen hatte, als sie vor ein paar Jahren zusammen durch Celtica reisten.
    Malcolm seufzte im Stillen. So angenehm die Gesellschaft der beiden jungen Männer war, wenn sie weiter so viel Kaffee tranken, würde er ihm bald ausgehen. Er nahm sich vor, einen seiner Leute zum Ruhstein zu schicken, um noch ein Säckchen Kaffeebohnen einzutauschen.
    Es gab eine leichte Unruhe am Rande der Lichtung und sie blickten alle auf.
    Eine Reihe schwer bewaffneter Männer kam aus dem Wald, angeführt von einem kleineren Mann mit einem verkrüppelten Arm, den er nahe am Körper hielt.
    Die Neuankömmlinge sahen sich vorsichtig auf der Lichtung um und schirmten nach dem Dämmerlicht des Waldes die Augen gegen das helle Sonnenlicht ab. Einige von Malcolms Leuten stießen überraschte Schreie aus und verschwanden im Wald. Die Nordländer ihrerseits waren ebenfalls überrascht, blieben jedoch stehen und rückten enger zusammen. Jeder von Malcolms Schützlingen litt unter irgendeiner Form von Missbildung, und die abergläubischen Seewölfe, die überzeugt waren, dass alle Wälder von Geistern
und Kobolden bewohnt wurden, schlossen ihre Reihen und hielten ihre Waffen bereit.
    Nur Trobar machte keinen Versuch zu fliehen, sondern stellte sich zwischen die Neuankömmlinge und seinen Meister. Bei seinem Anblick nahm das Gemurmel unter den Nordländern noch zu. Sie waren alle große kräftige Männer, doch Trobar überragte sie alle.
    Da Will schon einige Zeit bei Malcolm verbracht hatte, wusste er, dass Trobar trotz seiner Furcht einflößenden Erscheinung im Herzen ein sanftmütiger Mensch war. Dennoch hatte er keine Zweifel, dass Trobar sein Leben opfern würde, falls irgendjemand versuchen sollte, dem Mann, der ihn aufgenommen und ihm ein Zuhause gegeben hatte, ein Leid zuzufügen. Die Hündin, bemerkte Will, war mit ihm gegangen. Sie musste Trobars Beunruhigung spüren, denn ihr Nackenhaar hatte sich gesträubt.
    Will erhob sich und trat dazwischen, um von vornherein jedes Missverständnis zu verhindern.
    »Schon in Ordnung, Trobar«, sagte er beschwichtigend. »Das sind Freunde.« Etwas lauter rief er dann: »Gundar Hardstriker, willkommen in

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