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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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irgendetwas vor. Seine nächsten Worte bestätigten ihre Vermutungen.
    »Also gut. Ich kann keine Zeit mehr darauf verschwenden. General MacHaddish wird in ein oder zwei Tagen hier sein.« Er sprach unbesorgt zu sich selbst, denn er war überzeugt, dass sie sich später an nichts mehr erinnerte. Langsam rollte er den blauen Stein zu sich zurück und stand auf.
    »In Ordnung, Alyss. Bis zum nächsten Mal. Du kannst jetzt aufwachen.«
    Sie nahm an, dass sie kein Aufwachen aus irgendeiner Trance spielen, sondern einfach normal weiterreden sollte. Doch ihre Gedanken rasten. MacHaddish
war ein Name, der auf die Skotten hindeutete. In den nächsten Tagen würde demnach ein General der Skotten hier auftauchen. Das musste Will unbedingt erfahren.
    »Also«, sagte sie gleichmütig. »Worüber wollt Ihr mit mir reden?«
    Keren lächelte sie an. »Wir haben bereits geredet, meine Teuerste«, antwortete er. »Aber natürlich erinnert Ihr Euch nicht daran.«
    Das glaubst du, dachte Alyss.



W ill und Horace ritten entlang des Pfades durch den Grimsdellwald, die Hündin sprang ihnen wie immer voraus. Horace schüttelte den Kopf angesichts des undurchdringlichen Dickichts.
    »Kein Wunder, dass Malcolm jahrelang hier sicher war«, stellte er fest.
    Will lächelte. »Das war seine beste Verteidigung«, stimmte er zu. »Natürlich hat er noch ein paar andere Möglichkeiten, um Besucher abzuschrecken.«
    »Er wird sie kaum brauchen. Hier könnte sich eine ganze Armee verlaufen und nie mehr den Rückweg finden … Meine Güte!«
    Die letzten beiden Worte rutschten ihm heraus, als sie um eine neuerliche Biegung kamen und er den gruseligen Totenkopf zwischen den Bäumen entdeckte. Horace nahm an, dass Will absichtlich »vergessen« hatte, ihm von diesem Willkommensgruß zu erzählen. Die Vermutung wurde so gut wie bestätigt, als Will ihm fröhlich zurief.
    »Ach, das ist Trevor. Er ist harmlos.«
    Horace sah sein Grinsen. »Verrückt«, murmelte er leise für sich.
    Es dauerte nicht lange und sie kamen auf eine Lichtung. Gerade hatten sie sich noch im Halbdunkel unter den riesigen alten Bäumen befunden, und jetzt ritten sie im Sonnenlicht und Malcolms hübsches kleines Häuschen lag vor ihnen. Rauch stieg aus dem Schornstein.
    Ein gedeckter Tisch stand auf der Veranda in der kräftigen Nachmittagssonne, und Will konnte Malcolm, Xander und  – zu seiner Überraschung  – Orman dort sitzen sehen. Es gab noch zwei freie Plätze. Offensichtlich hatte Malcolm beschlossen, mit dem Essen auf sie zu warten. Wahrscheinlich, dachte Will, hatten seine Späher ihn stets auf dem Laufenden gehalten und weitergegeben, wie sie vorankamen und wo genau sie sich befanden.
    Nach einer allgemeinen Vorstellung setzten Will und Horace sich zu den anderen an den Tisch. Die Hündin lief zu Trobar auf die andere Seite der Lichtung.
    »Wir haben mit dem Essen auf euch gewartet«, sagte Malcolm.
    Will winkte ab. »Wir haben bereits im Gasthaus gegessen«, begann er, doch Horace unterbrach ihn.
    »Ein zeitiges Abendessen kann nicht schaden«, warf er ein. Horace hatte ständig Appetit, obwohl man das seiner schlanken, muskulösen Gestalt nicht ansah.
    »Es ist schön, Euch wieder auf den Beinen zu sehen, Mylord«, sagte Will zu Orman.
    Der Burgherr verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Nun ja, ich sitze zwar hier am Tisch, Will Barton. Aber ich bin noch weit davon entfernt, wieder richtig auf den Beinen zu sein.«
    »Wir sind sehr zufrieden mit seiner Genesung«, warf Malcolm ein.
    Will deutete auf Horace, der sich bereits ein Stück Brot genommen hatte.
    »Und die Dinge entwickeln sich weiter gut, Mylord. Mit Horace’ Hilfe werdet Ihr bald in die Burg zurückkehren.« Horace errötete leicht bei dem übertriebenen Lob seines Freundes, und Will merkte, dass er vielleicht ein wenig dick aufgetragen hatte. Aber er war nun mal so unglaublich froh und erleichtert, seinen alten Kameraden an seiner Seite zu haben. Ihm wurde klar, dass die anderen gar nicht genau wussten, wer Horace war, also fügte er hinzu: »Ihr kennt ihn vielleicht besser als den Ritter vom Eichenblatt.«
    Der Name sagte Xander gar nichts, weshalb er die Stirn runzelte und halblaut murrte: »Möchte bloß wissen, wie viel wir dem zahlen müssen.«
    Horace’ rötliche Gesichtsfarbe vertiefte sich, doch er sagte nichts.
    Orman warf Xander einen warnenden Blick zu. Der kleine Mann verstummte und machte ein mürrisches Gesicht.
    »Der Ritter vom Eichenblatt?«, wiederholte Orman nachdenklich.

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