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Die Comtessa

Die Comtessa

Titel: Die Comtessa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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hoffnungslos.
    Alfons seufzte und betätigte den Klingelzug, um die Mägde zu rufen. Als sie eintraten, erhob er sich und spreizte die Arme. »Ihr dürft mich waschen«, sagte er missmutig. »Bin schon verrunzelt wie ein Bratapfel.«
    Sie seiften ihn am ganzen Körper ein. Er schloss die Augen und genoss die sanften Frauenhände, die immer wieder über seinen vom Bad geröteten Leib glitten und am Ende länger als notwendig, und nicht ohne lüsternes Kichern, an seinem Geschlecht verharrten. In der Tat, da regte sich etwas. Er öffnete die Augen und griff nach den Brüsten der runderen Magd. Aber sie entzog sich ihm mit einem anzüglichen Grinsen. Kübelweise schöpften sie warmes Badewasser aus dem Zuber und gossen es über ihn, um die Seife abzuspülen, dann hüllten sie ihn in vorgewärmte Leinentücher und rieben ihn trocken.
    Ächzend ließ er sich bäuchlings auf einer gepolsterten und mit sauberem Leinen bedeckten Bank nieder. Nun verteilten sie warmes Öl auf seiner Haut und massierten seine müden Schultern. Er musste sich zusammennehmen, um nicht einzuschlafen.
    Da kam ihm die
vescomtessa
in den Sinn, und die Gedanken an dieses Prachtweib weckten seine Geister. Nach der Versammlung hatte sie ihn noch lange in ihrem Audienzsaal festgehalten. Vorhaltungen hatte er erwartet, wegen des Zwischenfalls bei der Prozession, oder die Wiederaufnahme ihrer schwierigen Verhandlungen über die Lage der Vizegrafschaft. Aber nichts dergleichen. Süße Küchlein hatte sie ihm gereicht und ihm höchstselbst den Wein eingeschenkt. Die Worte waren liebenswürdig gewesen, wenn auch von nichtssagender Höflichkeit. Ihre Blicke jedoch hatten ihn verwirrt. Sie ließen anderes ahnen. Wären nicht die Höflinge und edlen Damen des Hofes zugegen gewesen, hätte man glauben können, sie wollte ihn verführen.
    Eine der Mägde bedeutete ihm, sich auf den Rücken zu legen. Als er sich umdrehte, bemerkte er, dass die beiden Weiber nun ebenfalls nackt waren. Die Rundlichere verteilte Öl auf seiner Brust, und im Vorgriff auf die Freuden, die ihn erwarteten, nahm er einen Augenblick lang ihre schwere Brust in die Hand. Dann schloss er wieder die Augen und überließ sich den fleißigen Händen.
    Ermessendas Benehmen hatte ihn überrascht. Zuvor war sie ihm gegenüber feindselig gewesen, wollte nichts von seinen Ansprüchen wissen. Das Angebot seines Schutzes hatte sie ausgeschlagen, immer mit Unterstützung durch die Katalanen gedroht, von Gegenbündnissen mit Tolosa feindlich gesinnten Grafschaften geredet. Hätte sie sich ihm vor aller Augen in einem Akt des
homagiums
unterworfen und die Treue geschworen, dann wäre seine Lehnsherrschaft bestätigt und der Rang eines Herzogs unanfechtbar gewesen.
    Aber allein bei der Erwähnung dessen war sie jedes Mal zornesrot geworden. Gold und Ländereien hatte er ihr geboten, Kriegsschiffe, um die Handelsflotte der Kaufleute zu schützen, aber nichts hatte gefruchtet. Dann hatte man ihm zugetragen, eine heimliche Liebschaft verbinde sie mit dem
Vescoms
Peire de Menerba, einem Mann von außergewöhnlichem Rang und Fähigkeiten. Ihr zuliebe hatte er den Kerl sogar zum Statthalter bestellt, aber auch das hatte ihre Haltung in der Sache nicht aufgeweicht.
    Warum nur jetzt der Wandel?
    Menerbas Abwesenheit in der Versammlung war Alfons nicht entgangen, und er hatte es als Schmähung der eigenen Person gewertet. Aber vielleicht hatte das nicht ihm, sondern la Bela gegolten. Waren die beiden etwa zerstritten? Der Gedanke gab ihm neue Hoffnung für seine Pläne.
    Mit umso größerem Vergnügen genoss er die weichen Hände, die sich seinen Bauch entlangtasteten, die Schenkel durchkneteten und sich plötzlich fest um sein ersteiftes Glied legten. Wie sie wohl im Bett wäre, die stolze la Bela, fragte er sich. Ohne die Augen zu öffnen, langte er nach der Magd. Während er sich vorstellte, die geheimen Rundungen der noblen
vescomtessa
zu ertasten, schlossen sich feuchte Lippen um seinen angeschwollenen Phallus.
    ***
    Ein kühler Wind aus Nordwest fegte den Strand entlang. Das Schiff mühte sich durch die Passage, um offenes Meer zu erreichen. Es war zu weit entfernt, als dass man Einzelheiten erkennen konnte, die Mannschaft nicht größer als schwarze Punkte, die wie Ameisen auf dem Deck herumkrochen. Arnaut und Severin beobachteten den Zweimaster schon seit einer Weile, wie er sich über die weite Lagune genähert hatte. Zuerst kraft seiner Ruder, dann hatten die Seeleute mehr und mehr Segel gesetzt.
    In den

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