Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
drauf!
    Sie hing diesem Gedanken für einen Augenblick nach, ehe sie bescheiden ergänzte: Ich muss nur noch herausfinden, wie ich es anstelle.
    Die junge Seherin atmete tief durch.
    Okay, dann fange ich besser gleich mal an.
    Sie warf einen Blick um sich und suchte nach menschlichen oder tierischen Auren. Wie erwartet, konnte sie ihre eigenen Körperteile erkennen, ansonsten nahm sie keine Farben wahr.
    Fehlanzeige. Nächster Versuch.
    Die Studentin öffnete sich für die feineren Schwingungen und hoffte darauf, pflanzliche Auren zu entdecken. Sie löste sich mehr und mehr von den deutlichen Bildern ihrer eigenen Aura und weitete ihr Wahrnehmungsfeld. Nach und nach tauchten winzige Farbtupfer auf dem Boden auf.
    Was ist das? , wunderte sich Linda.
    Sie ging in die Hocke und streckte eine Hand in Richtung eines kleinen farbigen Flecks aus. Ihre Fingerkuppen streiften über eine weiche und doch widerstandsfähige Oberfläche. Rechts und links daneben befand sich geteerter Boden.
    Das ist Moos. Er hat sich in den Ritzen breitgemacht.
    Schmunzelnd stand sie wieder auf. Sie hob den Kopf und ließ ihren Blick ein Stück weiter in die Ferne schweifen. Immer wieder tauchten farbige Punkte auf, jedoch nicht nahe genug beieinander, um ein komplettes Bild zu erzeugen.
    Ich muss es einfach weiter versuchen. Irgendwie wird es schon klappen.
    Mit diesem guten Vorsatz machte die junge Frau ein paar Schritte nach vorn, um vielleicht weiter hinten andere Pflanzen zu entdecken.
    Als sie allein waren, warf Cendrick seinem Gegenüber einen feindseligen Blick zu.
    „Hat es gereicht, dich freiwillig zu melden, oder musstest du jemanden bestechen, um hier zu sein?“, wollte er wissen.
    Daniel Blumental lächelte träge. „Du bildest dir definitiv zu viel auf dich ein, van Genten. Ich wurde gebeten, dieses Duell mit dir durchzuführen. Genauso wie ich gebeten wurde, dich nicht zu hart ranzunehmen.“
    Sein Lächeln wurde selbstgefällig. Cendrick biss die Zähne zusammen und schluckte eine gehässige Bemerkung herunter. Daniel Blumental würde ihn zur Weißglut treiben, wenn er es zuließ.
    So weit wird es aber nicht kommen , beschloss der Student für sich.
    Wut würde lediglich seine Konzentration schwächen und ihn zu einem leichten Opfer machen.
    Die zwei Magier hatten begonnen, einander zu umkreisen. Jeder beschritt einen unsichtbaren Ring, ohne den anderen aus den Augen zu lassen. Wie zwei hungrige Löwen waren sie jederzeit bereit, einen Angriff des Gegners abzuwehren, doch keiner wollte als Erstes angreifen.
    „Na, komm schon, van Genten! Ich gewähre dir den ersten Schlag. Sozusagen, um deine Unerfahrenheit auszugleichen“, verkündete Daniel gönnerhaft.
    Cendrick lachte höhnisch auf. „Nicht nötig. Alter vor Schönheit, würde ich sagen.“
    Im Stillen verfluchte der Student die Situation. Sein Gegenüber war bei Weitem besser ausgebildet als er. Selbst sein großes Talent konnte diese Tatsache nicht aus dem Weg räumen.
    Der Kampf würde ganz sicher nicht fair werden. Es gab nur geringe Chancen, dass der blonde Magier gewann. Er musste einer Taktik folgen, mit der er auch einen mächtigeren Gegner bezwingen konnte.
    „Na komm, van Genten! Lass mich nicht länger warten! Oder sind deine Hosen schon feucht?“
    Daniel Blumentals Worte waren voller Spott. Doch auch wenn Cendrick sich über diese Sticheleien ärgerte, war ihm etwas nicht entgangen: Er will mich provozieren. Warum greift er nicht einfach an?
    Das machte ihn misstrauisch. Misstrauisch genug, um ebenfalls auf den Angriff zu verzichten. So belauerten sich die zwei weiter.
    Cat hatte das Adyton erreicht. Es fühlte sich merkwürdig an, so ganz allein zu sein. Auf Beleuchtung war gänzlich verzichtet worden. Zuerst hatte sich die Studentin darüber gewundert, doch jetzt war ihr klar, warum keine Fackeln vorhanden waren: Das käme vermutlich Luxus gleich. Einen Raum zu beleuchten, in dem sich niemand aufhält, wäre komplette Verschwendung.
    Unbefangen durchquerte sie den Raum, ohne sich umzusehen. Sie bemerkte ihren Fehler erst, als es zu spät war. Am Boden um sie herum leuchteten plötzlich Runen und Linien auf. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil und sie erkannte, was geschehen war.
    Ich bin in einen Bannkreis getreten!
    Sofort erstarrte sie in ihren Bewegungen. Cat war durch und durch die Tochter zweier Magier. Sie wusste, wie ein Bannkreis aussah. Über seine Wirkung war sie jedoch weniger informiert. Er unterschied sich sowohl von den Ritualkreisen, die

Weitere Kostenlose Bücher