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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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dieser heilen Welt. Sie warf ihn zurück an einen dunklen Ort, von dem er geglaubt hatte, ihn endgültig hinter sich gelassen zu haben.
    Fehlanzeige.
    Das Geräusch der sich öffnenden Tür holte ihn aus seinen Gedanken. Valerian war seufzend eingetreten und sah ihn nun überrascht an.
    „Hey, Alter, was machst du denn hier?“
    Grinsend warf er die Tür ins Schloss und gesellte sich zu seinem Zimmergenossen.
    „Hey, Valerian. Ich starr die Decke an und verwünsche meine Prüfung. Bin also richtig beschäftigt.“
    „Wieso bist du schon wieder hier in Cromwell? Ich dachte, ihr fahrt zu eurem Ordensknilch.“
    Flint, wieder an die Ereignisse des Tages erinnert, seufzte schwer und seine Mundwinkel sackten nach unten. „Wir waren bei unserem Ordensknilch. Aber nur kurz. Der Kerl ist ein totaler Psycho.“
    Valerian lachte hämisch.
    „Sorry, Alter, aber das mit dem Psycho wundert mich bei deinen Leuten wirklich nicht. Ihr seid alle so …“
    Er machte eine vage Geste mit seinen Händen in der Luft, als wolle er etwas Unfassbares greifen.
    „Danke“, erwiderte Flint trocken.
    „Anwesende natürlich ausgeschlossen.“
    Der Geisterseher lächelte schief. „Das ist zwar nett, aber leider triffst du so sehr ins Schwarze, dass es wehtut.“
    „So schlimm?“
    „Schlimmer! Dieser Gustave Stolz ist wirklich eine Nummer zu viel.“
    Valerian fing an zu lachen.
    „Güstaf? Meine Güte, das ist sein Name?“
    „Jap, französich.“ Flint verzog das Gesicht.
    „Was machst du eigentlich hier?“, wollte er dann von dem Unsterblichen wissen.
    „Fowler hat mir eine Zwangsbeschäftigung aufgebrummt.“
    „Zwangsbeschäftigung? Mähst du den Rasen?“, grinste Flint.
    „Ha! Schön wär’s!“
    „Was? Anstrengender, als einen Tag lang den Rasen zu mähen?“
    „Anstrengender, als sämtliche Rasen in ganz Berlin zu mähen! Ich habe die Vorfahren von unserem guten Sir Fowler kennengelernt.“
    „Sag bloß.“
    „Jap.“
    „Und wie das? Hat er dich in die Bibliothek geschickt?“
    „Nicht ganz. In die Krypta.“
    Flint richtete sich halb auf und machte große Augen. „Ganz schön morbide. Das hätte ich unserem Rektor gar nicht zugetraut“, sagte er.
    Der Unsterbliche lachte kurz auf.
    „Nicht halb so morbide wie du denkst. Dort unten tummeln sich nämlich die Geister seiner Ahnen.“
    „Ach was! Nicht dein Ernst, oder?“
    „Ich wünschte, es wäre nicht so.“
    Flint starrte ihn fassungslos an. „Wie viele seiner Ahnen sind denn da unten?“, wollte er wissen.
    „Zu viele! Bereits einer von denen ist unerträglich. In diesem Fall sind es sogar vier. Echt der Hammer!“
    „Vier?“
    „Ja, ich fand’s auch krass.“
    „Nein, ich meine … VIER!“
    Valerian hob die Augenbrauen und sah Flint an, als wolle er sagen: Und du beschwerst dich über ein beklopptes Ordensoberhaupt?
    „Ja – vier “, antwortete er gedehnt.
    Flint, dem gerade auffiel, wie merkwürdig er sich verhielt, senkte verlegen den Blick. „Sorry, ich finde das nur so … so einzigartig.“
    „Ah ja, ganz offensichtlich“, bemerkte der Unsterbliche ironisch.
    „Mensch, Valerian, überleg doch mal! Was meinst du, wie lange die schon tot sind?“
    „Öhm … lange?“
    „Allerdings! Ich meine, überleg dir doch nur, wie alt Fowler ist!“
    Valerian, der Flints Begeisterung nicht verstand, zuckte mit den Schultern. „Der ist doch nicht alt.“
    „Doch, klar ist der alt“, hielt Flint dagegen.
    „Na ja, großvater-alt eben. Aber nicht uralt-alt.“
    „Doch, natürlich!“
    „Blödsinn.“
    „Okay, dann sag mir: Was meinst du, wie alt ist Sir Fowler?“, verlangte der Geisterseher von seinem unsterblichen Zimmergenossen zu wissen.
    „Sechzig?“, riet dieser.
    Flint warf ihm einen ungläubigen Blick zu, dann warf er sich rücklings auf sein Bett und lachte laut.
    Manchmal ist er wirklich witzig mit seiner ahnungslosen Art.
    „Was gibt’s da bitteschön zu lachen? Dann ist er eben nicht sechzig, sondern siebzig. Ich schätze eben nicht gut. Ist doch auch egal. Und hör auf, so albern zu gackern! Das ist kein bisschen männlich. Bubi!“
    Flint grinste breit.
    „Valerian, der gute Lloyd Fowler ist bei Weitem … und ich meine wirklich WEIT über hundert Jahre alt.“
    Er gab seinem Kommilitonen einen Moment zum Nachdenken.
    „Unsinn!“, bestritt dieser.
    „Doch, mit Sicherheit sogar.“
    „Blödsinn. Wie kommst du überhaupt darauf?“
    Valerians Stimme wurde aggressiver.
    Er kommt sich dumm vor. Das tut er immer, wenn er

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