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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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blicken. Dann haben Sie im doppelten Sinne gewonnen: zum einen die Ordensmitgliedschaft und zum anderen die Macht über Ihre Erinnerungen.“
    Flint spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Er hätte nicht zu sprechen vermocht, selbst wenn sein Leben davon abhinge. Glücklicherweise verlangte der Professor nichts dergleichen.
    „Seien Sie so gut und setzen Sie sich wieder“, bat er stattdessen mit ruhiger Stimme.
    Der Proband ließ sich frustriert zurück auf den Stuhl fallen.
    „Nun, ich möchte mein Anliegen wiederholen: Es ist für Ihre Prüfung unvermeidlich, dass wir Sie hypnotisieren. Ein Vorgehen, dem Sie, wenn ich Sie erinnern darf, zugestimmt haben. Wie genau wir dabei vorgehen, das liegt in unserer Hand. Ich lade Sie dazu ein, den Prozess mitzugestalten. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, mir einen Moment zu nennen, der weniger positiv ausgerichtet war als ihr vierter Geburtstag.“
    Flint atmete tief durch. Er hatte zwar immer noch keine Lust auf diese Prüfung, doch es war sein Anliegen, so schnell wie möglich damit fertig zu werden. Also hörte er auf die Stimme der Vernunft und raffte sich zu einer Antwort auf.
    „Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wollen Sie, dass wir uns langsam an irgendein schlimmes Ereignis in meiner Vergangenheit herantasten. Richtig?“
    Desmondo nickte.
    „Gut. Dann wäre es mir ein Anliegen, dass wir sämtliche Umwege auslassen und gleich zum Kern der Sache kommen.“
    Mit diesen Worten erhob sich Flint und trottete brav zur Liege hinüber.

Kapitel 25
    Katharina lief voller Tatendrang die Treppe hinunter. Sie wollte sich in der Küche ein wenig nützlich zu machen, doch Patricia war ihr zuvorgekommen. Bei Cats Erscheinen war der Obstsalat fürs Frühstück bereits fertig und Haferflocken mit Milch standen bereit.
    „Guten Morgen“, grüßte sie ihre Prüferin.
    „Morgen, Katharina. Hast du gut geschlafen?“
    „Ja, sehr gut. Es ist das erste Mal, dass ich in einem fremden Bett so gut schlafen konnte. Auch dass ich im Moment keine Visionen bekomme, macht die Sache sehr angenehm“, erwiderte sie.
    „Das glaube ich gerne. Aber jetzt setz dich erst einmal. Greif zu! Magst du einen frisch gepressten Orangensaft oder lieber einen Kaffee?“
    „Ich glaube, ich versuche mal eine Weile ohne Kaffee auszukommen. Orangensaft bitte.“
    Patricia versorgte Cat mit dem Gewünschten und setzte sich ihr gegenüber. „Weißt du, ich habe noch mal über unser Gespräch nachgedacht. Über die Bedrängnis, in welche dich die Visionssuche gebracht hat. Es wundert mich, dass du so gefangen genommen wurdest. Eigentlich ist das Empfangen der Bilder nicht weiter dramatisch. Sicher, es ist keine angenehme Sache, aber auch nicht schmerzhaft oder gefährlich. Es wundert mich, dass dir so etwas passieren konnte. Normalerweise wachsen die Fähigkeiten von Begabten immer so schnell, dass sie den einzelnen Entwicklungsschritten gut folgen können. Bei dir klingt das nach einer regelrechten Überforderung.“
    Katharina nickte.
    „Nach einer Nacht mit Visionen erwache ich mit starker Übelkeit. Ich habe mir aus dem Grund das Abendessen so gut wie abgewöhnt.“
    Patricia hielt im Essen inne und runzelte die Stirn.
    „Dir ist immer schlecht? Jeden Morgen?“
    „Nicht nur schlecht. Mein ganzer Kreislauf spielt verrückt und ich fühle mich schwach. Wenn ich mehrere Nächte hintereinander Visionen bekomme …“
    „Du hast mehrmals hintereinander Visionen?“, fiel ihr die Prüferin ins Wort.
    „Ja, meistens. Deshalb habe ich die anderen auch gebeten, mit mir ein Ritual zu machen. Auf diese Weise spenden sie mir Essenz und ich kann die Vision gefahrlos erforschen. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich werde komplett hindurchgetragen. Alles geht ganz leicht. Die Informationen fließen mir geradezu entgegen.“
    Katharina hatte vor lauter Begeisterung nicht bemerkt, wie sich der Blick ihres Gegenübers gewandelt hatte.
    Patricia machte ein besorgtes Gesicht. „Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut.“
    „Aber es ist wirklich viel angenehmer als sonst“, beharrte Cat.
    „Das meine ich nicht. Normalerweise sollte jede Visionssuche so verlaufen, wie du es mit deinem Ritualkreis beschreibst. Und es sollte nur eintreten, wenn du es zulässt. Für mich klingt das beinahe so, als würdest du jede Nacht überfallen.“
    „Na ja, das trifft es auch …“
    „Aber das ist nicht richtig. So funktioniert unsere Kraft nicht.“
    „Also … meine schon. Das war nie

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