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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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den Kühlraum im Kellergeschoss gewesen.
    „Und du? Schon etwas Aufregendes erlebt?“, wollte Kai von seinem spendablen Gönner wissen.
    Dieser schüttelte nur den Kopf. „Ich bin erst seit gestern hier.“
    „Ach so. Na dann – herzlich willkommen auf der Endstation !“
    „Endstation?“
    „Ja, klar. Was meinst du, wie viele hier wieder rauskommen?“
    Kais unbekümmerter Tonfall schlug Graciano auf den Magen. Er betrachtete sein Essen und ihm wurde übel. Angewidert legte er das Knäckebrot weg.
    Die Sonne schien hell auf das Zelt, als Tamara wach wurde.
    Boah, wie spät ist es? Habe ich echt so lange geschlafen?
    Das war auch kein Wunder, denn sie hatte erst vor Angst kein Auge zugetan und dann den Rest der Nacht unter ihrer Jacke auf dem unbequemen Monsterrucksack verbracht.
    Das kommt davon, wenn man hilfsbereit ist! Man opfert seinen Schlafsack für irgendsoeinen fremden Kerl, der dann … verschwunden ist?
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf und sah sich um.
    Weg! Er ist weg! Wo ist er denn hingegangen? Er ist doch verletzt und … splitterfasernackt! So kann der doch nicht hier im Wald herumlaufen! Jemand könnte ihn sehen! ICH könnte ihn sehen!
    Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe und eilte aus dem Zelt. Die Sonne blendete und sie musste heftig blinzeln. Sie versuchte sich zu orientieren und beschloss, dass sie erst einmal klare Sicht benötigte. Also schlurfte sie in Richtung des kleinen Sees, der auf der Karte markiert worden war. Dort angekommen, ging sie in die Hocke und wusch sich die Augen.
    Ein Knacksen ließ Tamara aufschrecken. Sie fuhr herum – und wäre beinahe rücklings in den See gestolpert. Wow!
    Zwei verträumte Augen blickten ihr entgegen. Kastanienbraunes Haar fiel bis knapp über die Wangenknochen und verlieh dem markanten Gesicht eine sinnliche Note.
    Oh Mann, das ist er!
    Diesmal jedoch mit Kleidern. Eine gerade geschnittene Jeans und ein weißes T-Shirt wurden von einer Motorradjacke aufgepeppt. Das Outfit hatte etwas Verwegenes und es passte sehr gut zu seinem Besitzer.
    „Tut mir sehr leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin Joe.“
    Boah! Was für eine Stimme! Da jagt es einem ja Schauer über den Rücken. Er sollte Blues singen.
    Mann, was denke ich denn für einen Mist!
    Erst jetzt wurde Tamara bewusst, welch einen Anblick sie ihrem Gegenüber bieten musste.
    Total müde, vermutlich mit Ringen unter den Augen und mit zerzausten Haaren. Diesmal aber nicht cool-zerzaust, sondern verpennt-zerzaust.
    Die Wangen vom kalten Wasser gerötet und das T-Shirt vollgetropft.
    „Äh … hi.“
    In dem Augenblick, als sie ihn aussprach, kam ihr der Gruß schon wieder unheimlich lahm vor.
    „Hallo.“
    Er lächelte und schob seine Hände in die Hosentaschen. Tamara wollte es ihm gleichtun, doch leider besaß ihre Stoffhose keine Taschen.
    Zu blöd! Was mache ich jetzt mit diesen zwei nutzlosen Dingern?
    Sie beschloss, die Arme zu verschränken. Als sie jedoch merkte, wie abwehrend diese Haltung aussehen musste, stützte sie die Hände in die Taille, ehe sie sie frustriert fallen ließ.
    Warum habe ich heute bloß keine Jeans an? Ich trage sonst immer Hosen mit Taschen.
    „Und? Hast du auch einen Namen?“, erkundigte sich Joe freundlich.
    „Äh … klar. Tamara. Hofer. Tamara Hofer heiße ich.“
    „Freut mich sehr, Tamara Hofer.“
    Die Hexe wollte lächeln, aber die Umsetzung dessen gelang ihr vor lauter Aufregung nicht. Das Ergebnis war eine angespannte Grimasse.
    Sie begann sich bereits darüber zu ärgern, als Joe erneut sprach: „Danke, dass du mich versorgt hast.“
    Versorgt? Versorgt? Oh, richtig! Die Wunde!
    „Kein Problem. Wie geht es dir denn? Ich hätte nicht gedacht, dass du am nächsten Morgen schon gleich so früh durch die Gegend turnst.“
    „Oh, keine Sorge, ich bin nicht geturnt.“
    Er lachte gut gelaunt.
    Tamara erstarrte zur Salzsäule.
    Hilfe! Er hat Grübchen! Wahnsinnig süße, sexy Grübchen! Aaaah!
    „Oh, das ist gut“, kommentierte sie angespannt.
    Tamara erkannte sich nicht wieder. Sie hatte schon öfter gut gebaute Männer gesehen. Cendrick zum Beispiel. Er war der bestaussehendste Typ im ganzen Jahrgang. Dies galt als unbestritten. Und doch hätte seine Anwesenheit sie nie so durcheinandergebracht.
    Nein, der Kerl macht mich höchstens wütend.
    Aber dieses „Exemplar“ war völlig anders. Was dieses „anders“ war, vermochte sie jedoch nicht zu benennen. Ihr Gehirn funktionierte gerade nicht so richtig. Also begnügte sie sich

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